easyrocker63Finde es schade das Hitzlspergers outing hier untergeht,hätte echt gerne noch ein paar Statements dazu gehört,vor allem im Hinblick auf noch aktive Spieler.
Ich weiß nicht, ich sehe in einem Outing nach dem Karriereende ehrlich gesagt ziemlich wenig Fortschritt. Von daher ist das für mich keine allzu große Sache, denn dass es schwule Fußballer gibt, wie Clansman schon sagte, ist doch eindeutig.
Letztlich bleibt aber für mich die Erkenntnis, dass diejenigen nach wie vor so empfinden, sich zu aktiven Zeiten nicht outen zu können – und das mit der Reputation eines deutschen Nationalspielers.
Wenn so jemand das nicht kann, wie kann das z.B. ein 4.-Ligaspieler, der vielleicht für 5000 € im Monat spielt und sich einen Karriereknick nicht leisten kann, denn er wird nach dem Ende seiner Karriere nicht finanziell ausgesorgt haben, oder ein schwuler Jugendspieler, der an der Schwelle zum Profifußball steht, aber eben keine Lobby besitzt, keine soziale Sicherheit, keine Lebenserfahrung??
Hitzlsperger persönlich kann man beglückwünschen, denn mit einer Lebenslüge bis ans Ende seiner Tage zu leben wünscht man wohl keinem. Ich sehe da allerdings große Parallelen zum Fall Enke. Als das Kind in den Brunnen gefallen war, haben damals auch alle geschrien: „Traut euch, offenbart euch!“, aber ich will den Trainer sehen, der einen Spieler aufstellt, der öffentlich erklärt, er sei mental nicht auf der Höhe, fühle sich dem Druck nicht gewachsen, spüre Versagensängste. Und letztlich hat sich in der Medienlandschaft nichts, aber auch gar nichts verändert, und die Wahrnehmung ist die gleiche geblieben – von daher glaube ich auch jetzt nicht an die große Outing-Welle, auch wenn ich mich gerne irre.
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