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DEATH FEAST OPEN AIR
Hünxe / 11.06.2009
Nicht besonders einladend präsentiert sich das Wetter am Donnerstag … teilweise orkanartige Regenschauer und Temperaturen, die besser in den Herbst hineinpassen würden sind nicht unbedingt die idealen Grundvoraussetzungen für ein Open Air. Dennoch wird sich wie im Jahr zuvor auf die Socken gemacht und in Richtung Hünxe zum DEATH FEAST OPEN AIR aufgebrochen. Dort angekommen muss man seine Karre erst irgendwo am Feld abstellen, denn ohne Bändchen geht nichts. Also Bändchen holen, dann zurück zum Auto und erst dann darf man auch aufs Gelände. Klingt kompliziert, wäre aber noch okay … wenn einem dann nicht die beschissenste Organisation bevorstehen würde, die man sich auf einem Festival überhaupt vorstellen kann.
Geschlagene 130 Minuten (!) steht man in der Schlange an um sein Bändchen zu bekommen. Ganz genau eine einzige Tante sitzt an der Kasse, die für alles zuständig ist … daneben noch ein Typ mit der einzigen Zange auffem DFOA, der in aller Seelenruhe die Bändchen bearbeitet. Sorry, aber ist einfach unprofessionell und unter aller Sau. Am Mittwoch haben die Leute (nach Ohrenzeugenberichten) genauso lange in der Schlange stehen müssen … da allerdings zudem noch im strömenden Regen. Der Metalfan ansich ist ein geduldiger Mensch, doch irgendwann muss auch mal gut sein. Selbst die Leute vom Sicherheitsdienst, die die Kontrollen durchführen sagten – so wörtlich – „die Organsisation hier ist einfach lächerlich“.
Okay, nach 130 Minuten ging es dann also weiter. Das Auto habe ich dann auch gleich stehen gelassen wo es war. Irgendwann möchte man ja auch mal ne Band sehen. Und durch das Getöse vorher hatte ich bereits 3 Bands verpasst. Gerade auf dem Gelände angekommen legten auch schon DITCHCREEPER mit ihren Mischung aus Death und Grind los. Musikalisch nicht sonderlich beeindruckend fällt die Band am meisten durch den oberkörperfreien Kanten am Mikro auf. Ansonsten gibt’s nicht viel, was einem von dem Auftritt in Erinnerung bleibt.
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DITCHCREEPER
Das ändert sich allerdings ganz schnell mit dem Erscheinen der Italiener FLESHGOD APOCALYPSE, die ein ordentliches Death Metal-Gewitter entfachen. Die Band wird mit jedem Song stärker, kommt mit ihren Aufforderungen („Kill the Pope“) zwar zwischendurch leicht prollig rüber, überzeugt mich musikalisch jedoch voll und ganz und wird auch am Ende des Tages in der Endabrechnung einer der großen Gewinner sein.
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FLESHGOD APOCALYPSE
MAN MUST DIE haben schon kurz nach Beginn ihres Sets mit dem Wettergott zu kämpfen. Der nächste Weltuntergang scheint anzustehen und so weht es die meisten Fans ganz schnell unter die schützenden Vordächer der diversen Shirtstände am Rande der Bühne. Von dort aus kann man jedoch immer noch hervorragend den Auftritt der Schotten anschauen, deren Sänger offensichtlich nicht den besten Sound abbekommt, die aber ansonsten dem Wettergott trotzen und mächtig Dampf machen. Dennoch hätte man der Band natürlich bessere Voraussetzungen für ihren Auftritt gewünscht.
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MAN MUST DIE
Die haben die folgenden KATALEPSY zunächst auch nicht, mit zunehmnder Spieldauer verziehen sich jedoch die Wolken … was natürlich die bangende Meute wieder zahlreich vor die Bühne spült. Geografisch auf der Metal-Landkarte absolute Exoten hat die Truppe aus Moskau offensichtlich ne ordentliche Fangemeinde mitgebracht, die die Truppe mächtig abfeiert. Zu dem ohnehin schon bunt zusammengewürfelten Publikum (Holländer, Franzosen und Italiener sind massig vertreten) gesellt sich nun also auch ne russische Fraktion. Aber auch ohne die hätten KATALEPSY wohl voll und ganz überzeugt, denn musikalisch macht denen so schnell keiner was vor. Neben FLESHGOD APOCALYPSE und einem gewissen Urgestein aus Schweden, welches später am Abend noch auftreten sollte, das ganz klare Highlight des Tages!
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KATALEPSY
Danach musste ich ne Fresspause einlegen. Also zurück zum Auto und erstmal ein Stündchen die müden Füße hochlegen und ein bisschen den Akku aufladen. Rechtzeitig zu PUTRID PILE war ich dann wieder auf dem Gelände, um ein absolutes Novum im Metalbereich zu erleben: ein einzelner Typ mit seiner Klampfe auf der Bühne, der Rest kommt vom Band. Und dann steht er also da – Shaun LaCanne, der Alleinunterhalter in Sachen Death Metal und schrammelt sich einen weg. Der Zuschauerzuspruch ist groß, die Begeisterung hält sich aber in überschaubaren Grenzen. Kommentare wie „Hau ab von der Bühne, du Spa…!“ oder „Ich hör seit 20 Jahren Death Metal, aber so ne Scheiße hab ich noch nie erlebt!“ sind wohl kaum liebenswert gemeint. Und in der Tat kann auch ich mir das Gefrickel und Gequieke von dem Kerlchen nur über drei Lieder antun, dann treibt es mich zu den CD-Ständen … in der Hoffnung, dass dieser Quark schnell vorüber geht.
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PUTRID PILE
Alles hat ein Ende … PUTRID PILE zum Glück dann auch mal irgendwann. Was folgt sind the mighty ENTOMBED, von deren hervorragenden Live-Qualitäten ich mich auch in den beiden Jahren zuvor schon überzeugen durfte. Das Publikum des DFOA hat allerdings nur bedingt Bock auf die vier Schweden, für ein solches Festival sind die schon fast Mainstream. Die, die da gewesen sind, werden es mit Sicherheit nicht bereut haben, auch wenn der Sound teilweise echt zu wünschen übrig ließ. ENTOMBED boten eine bunten Querschnitt durch ihre Bandgeschichte und spieltenm u.a. auch Stücke der ersten Alben – bis hin in die Neuzeit und Songs von der „Serpent Saints“. Wieder ein gelungerer Auftritt und das passende Finale für meinen DFOA-Tag.
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ENTOMBED
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Für das nächste Jahr muss sich allerdings an der Orga definitiv was ändern. Das DFOA ist mittlerweile zu groß geworden, als dass man sich ablauftechnisch benehmen kann als ob mal gerade 200 Leutchen auf Kaffee und Kuchen zu Besuch kämen. Außerdem bin mal gespannt, ob es das Festival auch mal irgendwann bei gutem Wetter gibt, denn wie schon 2008 fror man sich zum Schluss des Abends quasi wirklich den A…. ab. Insgesamt jedoch macht dieses Festival wirklich Spaß, der Rahmen stimmt ebenso wie die Bandauswahl. Unnötiger Schnickschnack wird weggelassen, sodass man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.
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