BENEDICTION & HOLY MOSES
Matrix, Bochum / 01.10.2008
Gleich zu Beginn geht’s ziemlich chaotisch los. Der Auftritt ist vom Zwischenfall in die Matrix verlegt worden. Soweit, so gut. Am Eingang wird einem jedoch schnell deutlich gemacht, dass gewisse VVK-Tickets dadurch keine Gültigung mehr haben, weil man sie angeblich nicht abrechnen kann. Folge: Man muss sich an der Abendkasse noch ein Ticket kaufen und sein VVK-Ticket nun wieder bei seinem Kartendealer umtauschen. Wer also zwar mit Ticket, aber ohne Knete an diesem Abend auflief, der war gewaltig in den Arsch gekniffen.
Vielleicht war auch das ein Grund, warum letztendlich nur ungefähr 80 Nasen dieses nette Billing sehen wollten !? Auf jeden Fall fand das Ganze erst gar nicht im großen Saal statt, sondern in dem kleinen, schlauchartigen Raum hinter dem Merchandise-Stand. Viel mehr Leute als die vorhandene Anzahl passt da auch nicht hinein. Der Vorteil gegenüber den letzten (Negativ)Erfahrungen wie ein paar Tage zuvor beim „Summer Slaughter“: Der Sound war einfach klasse.
NOMINON mussten als erste Band auf die Bühne und boten gewohnte Schweden-Kost, die weder schlecht noch besonders herausragend war. Hätte man sich die Truppe gespart, wäre es auch nicht schlimm gewesen. So wars okay, aber nichts was man sich unbedingt noch ein zweites Mal anschauen müsste.
Danach ging es weiter mit HOLY MOSES. Mittlerweile das fünfte Mal, dass ich die Band live sehe und bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Im Gegensatz zum überfüllten WOA konnte man diesmal jedoch in der ersten Reihe stehen und Sabina und ihre Jungs aus nächster Nähe bewundern.
Wie schon auf dem Festival wurde auch diesmal erneut ein Großteil der neuen Platte „Agony of Death“ zum besten gegeben. Die Stücke kommen live wesentlich besser und wuchtiger als auf der CD. Sabina ist und bleibt ne Nummer für sich. Ich find die Frau einfach klasse und trotz ihres Alters steckt sie die meisten ihrer jüngeren Kolleginnen immer noch spielend in die Tasche. Und im Gegensatz zur Kollegin Pesch sind ihre Ansagen nicht ganz so peinlich. Musikalisch sind HOLY MOSES eh in der obersten Liga, zumindest was deutsche Bands anbelangt. Leider war nach knapp 40 Minuten schon wieder Schluss, doch in der kurzen Zeit gab es die absolute Vollbedienung.
BENEDICTION hatte ich vergangenes Jahr auf dem UFTG zum ersten Mal gesehen. Irgendwie sind sie mir nicht großartig im Gedächtnis geblieben, wahrscheinlich auch dadurch, dass direkt im Anschluss die mighty ENTOMBED auftraten und danach das TESTAMENT-Ärgernis los ging.
How auch ever … so richtig vom Sockel reißen werden mich BENEDICTION mit ihrer Mucke wohl eh nie. Dennoch war das Konzert klasse, weil die Engländer einfach supersympathisch sind und sich mächtig ins Zeug legten. Sänger David Hunt gab sich zudem noch redlich Mühe, das Publikum auf Deutsch zu unterhalten. Da ich von BENEDICTION herzlich wenig kenne, weiß ich auch nicht welche Songs für mich jetzt knallten und welche nicht. Auf jeden Fall gab es für meine Ohren Songs, die einfach nur daher rumpelten und dann aber auch wieder Songs, die so richtig groovten und mächtig die Nackenmuskulatur reizten.
Insgesamt gesehen trotz der chaotischen Ticketregelung ein gelungerner Konzertabend mit – für die Matrix – gutem Sound, sympathischen Engländern und einer Sabina Classen, die nach dem Gig die Bühne einfach nach vorne verließ und erstmal das Publikum knuddeln musste.
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