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SlothropOk, Mr. Shaft hat hier schön ausführlich aufgetextet, vielen Dank für die Mühe. Seine Kritik verzerrt den Film allerdings an entscheidenden Punkten – es hört sich so an, als ob man es hier mit einer ähnlich spielerischen Coolness wie bei „Pulp Fiction“ zu tun hätte, nur eben mit Nazis statt mit Gangstern. Eine solche plakative Verflachung, die auf den bloßen Oberflächeneffekt abzielt, wäre dann jedoch eine kaum zu akzeptierende Verhöhnung der Opfer. Genau so operiert der IG aber eben NICHT. Nun ja: Sorry für die folgende Klugscheißerei, aber ich habe den Verdacht, dass Mr. Shaft essenzielle Motivlagen des Films null geblickt hat.
Was genau hat dir hier „Spaß gemacht“? Zu einer solchen Reaktion kann es nur kommen, wenn man seinen Denkapparat an der Kasse gegen fünf Liter Popcorn eingetauscht hat – mindless pleasures. Landa ist eben nicht „böse“, sondern eine Figur der Ambivalenz: kultiviert UND grausam. Er ist der Agent, der die Filmhandlung vorantreibt und in dem sich so etwas wie Schicksal manifestiert. Das macht ihn fast schon zu einer tragischen Figur: Seine Uneindeutigkeit verhindert jede mythische Vernebelung des archetypischen Nazi, wie sie beispielsweise in „Der Untergang“ praktiziert wurde. Und wie Waltz diese Ambivalenz darstellt, da hast du recht, ist wirklich unglaublich. Aber diese intensive Performance „spaßig“ zu finden, das kann ich null nachvollziehen. Mir gefriert da das Blut in den Adern…
Nö. Passt perfekt. Was singt Bowie denn überhaupt? Diese Zeilen: „You’ve been so long / well, it’s been so long / and I’ve been putting out fire / with gasoline.“ Na, klingelt’s?
Niemalsnie! Einzelne Protagonisten (Hitler allen voran) werden mit Mitteln der Parodie dargestellt. Das heißt aber noch lange nicht, dass der ganze Film als Parodie (und vor allem nicht als Parodie auf das 3. Reich) verstanden werden kann. Vielmehr ist „Inglourious Basterds“ in Form einer kontrafaktischen Geschichtsschreibung erzählt (Google hilft hier weiter). Das bedeutet: Die Umschrift der Ereignisse ist wichtiger als die Überzeichnung der Charaktere. Und diese Verfahrensweise geht über die reine Parodie weit hinaus.
Richtig. Aber aus anderen Gründen als den von dir genannten.
+++Achtung: Spoileralarm! Aber nur minimal+++
Wenn der Film nur eine Huldigung an das Kino und eine Genrehommage wäre, würde er in derselben Sackgasse landen wie das Grindhouse-Desaster. Außerdem wäre es eine Respektlosigkeit gegenüber den Opfern des Holocaust. Ist es aber nicht: Denn durch die Umschrift der Geschichte berührt der Film einen neuralgischen Punkt: die Möglichkeit, die Katastrophe ungeschehen zu machen. Dafür, und das zeigt der Schluss so überwältigend wie anrührend, opfert Tarantino sogar das, was er am meisten liebt: das Kino. Am Schluss steht ein Brandopfer, im Zuge dessen sich das Dispositiv selbst vertilgt (was brennt denn da? Filmrollen!). Tarantino gibt hier den Opfern (pars pro toto: Shosanna) ihre Würde zurück, indem er sie aus der Agonie der Geworfenheit in ihr Schicksal herausreißt und zu handelnden Subjekten macht. Und dass dieses Kino, welches allein als Illusionsmedium par excellence zu dieser Umschrift fähig ist, kein reiner Zitatekarneval mehr ist, sondern zum Agenten der Veränderung wird, dass es seine Bilder real in die Köpfe der Menschen einbrennt anstatt sich in nerdigen Genreallusionen zu verausgaben: all dies markiert einen Wendepunkt im Werk Tarantinos. Kurz: IG ist sein bester, reifster, nachdenklichster und – trotz der krassen Gewaltszenen – menschlichster Film geworden. Ab und an, mein lieber Shaft, lohnt es sich durchaus, wenn man mal bisschen über das Gesehene nachdenkt. Da kommt dann auch meistens mehr bei rum als – wie in diesem Fall – „Spaß“ und „typisch Tarantino‘. Nix für ungut…
Der Film ist weder Antikrieg noch will er Irgendwelchen Opfer des Holocaust gerecht werden. Denn wenn man Sich im Filmgerne auskennen tut, merkt man Schnell, Das der Film nichts mit Modernen Antikriegsfilmen zu tun hat. Er will auch nicht zeigen wie Grausam der Krieg war. So ist es auch das die Rolle von hans landa ein Zynischer Bastard ist, der das tut was er kann. Er ist der Böse im Film, alles andere wär einfach Falsch. Er ist nicht der Gute der Retter, er ist der Böse.
ACHTUNG SPOILER
Tarantino Opfert nicht das Kino, er nutzt es als Waffe gegen das Böse, das Kino vernichtet Alle Führungsmächte des 2. Weltkrieg und beendet so den 2. Weltkrieg in Deutschland.
Zum Nachdenken gibt es bei dem Film nichts, jedenfalls nichts was mit Menschlichkeit zu tun hat. Alle Hauptpersonen im Film Handeln Unmensch, Sei es Landa der Juden tötet oder sei es Aldo der Nazismakiert mit einem hakenkreuz.
SPOILER ENDE
Der Film ist ein Typischer Tarantino, das selbe war auch Death Proof, auch dort wurde ein Filmgerne gehuldigt. Wie in jeden Tarantino Film. Hier sind es Wirklich so Naziploitation Film wie dem Original Inglourious Bastards. Ein Reißer um Leute ins Kino zu locken. Nur nimm Tarantino das Original für eine Vorlage um Den Deutschen kino der 20er und 30er durch erwähung und Sogar anspielung zu Huldigen. Dazu kommt wie gesagt der Western Soundtrack von Ennio Morricone. Dann die Parodie von Hitler und Co. dies zieht das 3. Reich und seine Führung so ins Lächerliche. Allein die Szene im Führerbüro ist so überspitzt das sie nichts mehr mit der Wahrheit zu tun hat. Das einzige was Tarantino nicht tut ist die Glorifizierung der Amerikanischen Helden. Dies sind auch alles andere als der Strahlende Held.
Film war immer ein Unterhaltungsmeidum, Egal in Welcher Film, es soll die Menschen zu gefühle bewegen zum Staunen Bringen, Zum Lachen, zum Weinen. Vielleicht auch Nachdenken. Nur worüber soll man nachdenken bei Inglourious Basterds? Denn es wird halt keine KZ Opfer gezeigt, nein Hier rächen sich die Juden an den Nazis. Da brauch man nicht an die Holocaustopfer denken. Denn hier wird einfach rache genommen für Grausame taten. Doch wieso bleibt im Film einfach unerwähnt. Die Nazis sind die Bösen, die Basterds die Guten (mehr oder weniger) und diese tun ihre Aufgabe und die sind halt nun nicht fürs Reden da. Dort merkt man die Typischen Tarantino Dialoge, auch wie am Anfang. Wie in Jeden kapitel. Es ist halt dieses mal ein Gerne was viel zu Verblendet wurden ist durch die ganzen Antikriegsfilme der letzten Jahre. Wär er nach Rambo 3 in die Kinos gekommen würdest du anders Reagiert. Die basterds sind nicht Tom Hanks in Soldat James Ryan, Es gibt ein Schlachtfeld im Film. Nur schauplätze und Orte wo die Basterds oder die Nazi Agieren. Hier werden die Nazis sogar Menschlicher Dargestellt als in Soldat James Ryan. Es ist einfach eine Huldigung an das Kriegsfilmkino der 70ger und auch zum teil der 60ger.
Der Bowie Song passt nicht, von der Musik her zum anderen Soundtrack des Films. Der Text ist da wirklich Nebensächlich. Es ist viel mehr weil in den 80ger(wieder Kino und wissen) in Vielen kriegsfilmen (wie Rambo), Montage zu Popsongs zu sehen warn. Das ist der Hauptgrund der Szene, Im Subtilen Teil natürlich dann der Text, auch sagte ich das er Deplaziert wirken könnte.
Man muss sich mit der Leidenschaft von Tarantino für das Kino und den Film ausseinander setzten und immer Bedenken was eigentlich die Bewegt gründe für den Film sind. Die sind halt nicht irgendwie Antikrieg oder Ehren für Holocaustopfer. Natürlich ist es Grausam was damals passiert, doch für den Film ist es Egal, weil es in den 70ger Jahre Kino auch egal war. Menschenwürde war dort auch im Film nicht immer vorhanden. Genausowenig wie ein Tierleben, diese wurden für einen Film schon mal geopfert. Aber dies nur am Rande.
P.S.: Die Review zum Film im Metal hammer ist wirklich für den Po.
P.S.2: Ich glaub wir beide betrachten den Film aus 2 unterschiedlichen blickwinkeln, du aus der Cineastischen Sicht und Ich aus der Filmfreak und großer Tarantinonerd sicht. Was natürlich hier bestimmt mehr leute bereichern könnte
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Last.fm/Facebook/[URL="http://dunkleseitedermusik.wordpress.com/"]Blog/[/URL]/twitter [...]Wenn man Gewalt im Kino zeigt, wird es immer eine Menge leute geben, die das nicht mögen, weil es ein Berg ist, den sie nicht hinaufkommen. Und sie sind Keine Arschlöcher. Sie wollen da nicht rauf. Und sie müssen es ja auch nicht." Quentin Tarantino