Re: Jahresbilanz 2008 – und Ausblick auf 2009

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Bahl

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PommesgabelliebhaberSo jetzt will ich auch mal.

Das Jahr fand ich gut, es haben mich allerdings einige Bands mit ihren Alben enttäuscht, so sind die besten Alben jetzt die, mit denen ich nicht so sehr gerechnet hatte, dafür sind sie teilweise umso stärker. Auf jeden Fall fand ich 2008 viel besser als das letzte Jahr, dieses Jahr gibt es meiner Ansicht nach wieder ein würdiges Album, das den ersten Platz bei mmir belegt.
Live gibt es bei mir nicht viel zu berichten: Ich war auf einem einzigen Konzert, Meshuggah in Berlin, und das war ein Kracher vor dem Herrn. Das einzige Konzert kommt dadurch zustande, dass ich lange Zeit dieses Jahr in Frankreich gelebt hab, und Metal ist da einfach kaum vorhanden, wenige Bands verirren sich dorthin.
So jetzt aber meine vorläufigen Listen (das neue Mudvayne-Album etwa könnte die Liste noch verändern).

1. Meshuggah – ObZen
2. Bokor – Vermin Soul
3. The Haunted – Versus
4. Bloodbath – The Fathomless Mastery
Enslaved – Vertebrae
6. Scott Kelly – The Wake
Steve von Till – A Grave Is a Grim Horse
8. Cult of Luna – Eternal Kingdom
9. Trinacria – Travel Now Journey Infinitely
10. Opeth – Watershed

Meshuggah haben mit ObZen meiner Ansicht nach ihr bestes Album veröffentlicht – dazu hat die Platte ihren Platz unter meinen absoluten Lieblingsalben. Der Sound ist der Hammer und die Band leistet sich nicht den kleinsten Fehltritt. Dabei sind sie so abwechslungsreich wie noch nie: Einerseits gibt es sehr straighte Songs wie Combustion oder Bleed, auf der anderen Seite gibt es weiterhin komplexere und vertracktere Songs wie This Spiteful Snake oder Pineal Gland Optics. Erwähnenswert ist noch der Schlusssong Dancers to a Discordant System, vor allem der Schluss, einfach unbeschreiblich! Also eine in meinen Ohren eine perfekte Platte, an der es mal gar nichts zu mäkeln gibt.

Bokor haben nach einem bereits guten Debut noch ordentlich einen draufgelegt: Die Band klingt deutlich reifer, das Songwriting hat sich verbessert. Teilweise erinnern sie an Deadsoul Tribe oder Psychotic Waltz, mal an Pain of Salvation oder auch an Tool. Dabei präsentieren sie sich trotzdem eigenständig, was unter anderem durch die markante Stimme des Sängers zustande kommt, der auf der neuen Platte auch mal sehr tief shoutet. Dabei fällt mir allerdings ein kleiner Kritikpunkt ein: Die neue Art zu shouten gefällt, leider gibt es von dem Gekeife des ersten Albums gar nichts mehr zu hören. Anderes kleines Problem ist der etwas schwachbrüstige Sound des Schlagzeugs, vor allem die Bass klingt etwas dünn. Diese beiden Punkte komman aber aufgrund der ansonsten hohen Qualität nicht groß zum Tragen. Von daher Daumen hoch!

Von The Haunted hätte ich nach dem enttäuschenden Vorgänger kein so gutes Album mehr erwartet. Vielleicht war es eine gute Idee, die Platte mehr oder weniger live aufzunehmen, der Sound ist jedenfalls sehr intensiv. Ich bin positiv überrascht, fast alle Songs gefallen mir sehr gut.

Bloodbath liefern wieder ein tolles Album ab, nachdem der Vorgänger Nightmares Made Flesh nicht so mein Ding war, was – wie schon oft gesagt – sicher auch an der Rückkehr Mikael Akerfeldts liegt. Prima Sound, Arsch tretende Songs der alten Schule, die aber kein bisschen altbacken sind. Teilweise kann man schon von einem Plagiat reden (man vergleiche Mock the Cross mit Where the Slime Live), aber wen stört das, wenn die Qualität stimmt? Ich bin begeistert.

Enslaved entfernen sich immer weiter vom Metal früherer Tage, was mir ehrlich gesagt gut gefällt. Vor allem Ground und Center sind einfach wunderbare Songs, insgesamt gefallen mir vor allem die Stellen, an denen klar gesungen wird. Innovative Platte, Enslaved bewahren ihren Erkennungswert, obwohl sie sich wieder etwas gewandelt haben.

Scott Kelly und Steve von Till haben beide sehr schöne Alben abgeliefert – qualitativ liegen sie in etwa gleichauf, in einem ruhigen Moment sind diese Platten eine Wohltat!

Eternal Kingdom kommt an Salvation leider nicht heran, allerdings ist genau das ein Ding der Unmöglichkeit. Anfangs war ich etwas enttäuscht von der Platte, aber man sollte ihr – wie jedem Vorgänger in der Diskographie von Cult of Luna – eine Menge Zeit geben. Mit dieser wächst die Platte immer noch, bei jedem Hören kann man neues entdecken. Die Platte brauch also viel Geduld.

Trinacria ähneln erwartungsgemäß teilweise sehr stark Enslaved. Am besten sind die Momente, in denen besonders viele Noise- und Krachelemente beigemischt werden, aber auch einige ruhigere Stellen haben ihren Reiz. Die Platte ist sehr schwierig durchzuhören und erfordert viel Aufmerksamkeit.

Watershed finde ich für Opeth nach wie vor etwas enttäuschend, leider…Trotzdem gehört die Platte zu den besten des Jahres, weil sie trotzdem in Ordnung ist, und weil mir sonst kein Album einfällt, was noch in die Top Ten kommen könnte. Teilweise stellt sich beim Hören etwas Langeweile ein, am besten sind allgemein die Stellen, an denen Mikael Akerfeldt shoutet (viel zu selten!), und der letzte Song. Ach ja und der Sound ist an den ruhigen akustischen Stellen exzellent, bei den lauteren Stellen dafür aber umso verwaschener, sodass man nicht immer alle Instrumente heraushören kann.

Andere gute Alben (ohne Reihenfolge):

Dismember – s/t
Hail of Bullets – …Of Frost and War
Krisiun – Southern Storm
Destinity – The Inside
Testament – The Formation of Damnation
Agrypnie – Exit

Enttäuscht haben mich allen voran Keep of Kalessin mit Kolossus. Nach dem überragenden Armada habe ich deutlich mehr erwartet. Der Sound ist matschig und weich und nciht mehr so klar wie auf Armada, Thebon klingt harmlos, die Riffs haben nicht mehr die Atmosphäre wie auf Armada. Also kurzum die Enttäuschung des Jahres.
Ansonsten noch langweilig waren Unleashed und Daylight Dies.

Jetzt wurden hier Death Angel derart of erwähnt, dass ich mir gedacht habe, ich müsste ihnen noch eine Chance einräumen (bei den ersten beiden Malen reinhören haben die mich irgendwie nicht vom Hocker gereissen). Resultat: Meine Top Ten muss ich nochmal überdenken, Killing Season läuft bei mir gerade ununterbrochen, was für eine geile Platte! Also sieht meine Liste jetzt so aus:

1. Meshuggah – ObZen
2. Death Angel – Killing Season
3. Bokor – Vermin Soul
4. The Haunted – Versus
5. Bloodbath – The Fathomless Mastery
Enslaved – Vertebrae
7. Scott Kelly – The Wake
Steve von Till – A Grave Is a Grim Horse
9. Cult of Luna – Eternal Kingdom
10. Trinacria – Travel Now Journey Infinitely

Death Angel sind in diesem Jahr wohl die einzige Band, die mit ihrer Platte ObZen von Meshuggah gefährlich nahe kommen, einfach nur geil die Platte!
The New Game von Mudvayne hingegen ist eher enttäuschend, einige gute Songs sind drauf, das meiste ist aber eher langweilig. Schade.
Six Waves of Woe habe ich noch nicht – der Song auf Myspace kann allerdings einiges, von daher könnte die Platte letztendlich auch zu den besten des Jahres gehören.

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Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.