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(x) Ja, denn die Soundqualität von früher ist unter aller Sau!
Ich glaube die meisten Gegner solcher Neueinspielungen gehen einfach zu sehr von sich selbst und nicht vom allgemeinen aktuellen Metal-Publikum aus, welches, wie man auf den meisten Festivals und Konzerten immer wieder beobachten kann, doch zu einem großen Teil aus eher jüngeren Semestern besteht.
Klar, jemand, der schon schon seit 25 Jahren Metal hört, den damaligen Sound quasi mit der Muttermilch eingesogen hat und die Originalplatten alle bei sich zu Hause im Schrank zu stehen hat, braucht man so etwas wie „Let There Be Blood“ natürlich nicht, aber ich glaube nicht, dass das auf die Mehrzahl heutiger Metal-Fans zutrifft.
Und gerade bei der heutigen Flut an herausragenden Veröffentlichungen (bei mir z.B. vergehen keine 2 Wochen, in der nicht mindestens 1 Metal-Scheibe erscheint, die ich unbedingt haben muss) fällt es den meisten Metal-Fans aus zeitlichen, sowie finanziellen Gründen sowieso schon schwer, sich mit den Klassikern mal ausgiebig zu beschäftigen und ein Sound, der klingt, wie mit einem Diktiergerät auf einem fahrenden Panzer aufgenommen, macht das „Beschäftigen“ halt nicht gerade einfacher, wenn ihr versteht was ich meine.
Wiegesagt, ich kann die Gegenseite auch verstehen! Wenn ich mir jetzt vorstelle, meine Lieblingsplatten würden in 20 Jahren in einem völlig neuen Sound wieder auf den Markt geworfen werden, würde ich’s mir auch nicht kaufen, mich aber dennoch freuen, wenn diese Band dadurch neue Fans hinzugewinnt. Denn darum geht es doch als Band, so viele Menschen wie möglich mit seiner Musik zu erreichen und zu begeistern.
Und mich und viele andere Fans meines Jahrgangs begeistert „Let There Be Blood“ aufgrund des druckvollen Sounds eben um einiges mehr als das Original, weswegen man schon mal nicht von einer allgemeinen Sinnlosigkeit solcher Veröffentlichungen sprechen kann.
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Musik schafft Ordnung aus dem Chaos: denn der Rhythmus bringt das Auseinanderstrebende zur Einmütigkeit, die Melodie setzt das Zusammenhanglose in Zusammenhang, und die Harmonie macht das Unverträgliche verträglich! (Hehudi Menuhin, 1972)