Der arme KunradIch bin immer noch begeistert, dass noch niemand der mit ,,Natürlichkeit“ und ,,Sinn“ argumentiert, den zwei Prinzipien, denen angeblich alles untergeordnet sein sollte, auf die Idee gekommen ist, dass Homosexualität durchaus auch einen evolutionären Sinn haben könnte. Ich meine, wenn man schon in dem Gedankenkonstrukt denkt, muss man schließlich davon ausgehen, dass diese ,,Eigentschaft“ nicht ohne Grund entwickelt bzw. nicht im Laufe der Entwicklung abgelegt wurde.
Oder nicht?
Die Idee von „Natürlichkeit“ generell wird hier, so scheint mir, ein wenig missinterpretiert. Streng genommen ist alles, was in der Natur vorkommt, auch natürlich. Und Homosexualität gibt es bei so gut wie allen Lebewesen, auch schon lange vor dem Menschen.
Geeigneter wäre wohl der Begriff der „Normalität“; Wenn man ’normal‘ als Durchschnitt auffasst oder als eine bestimmte norm, auf die sich zu einer gegebenen Zeit die meisten einigen können, dann kann man durchaus sagen, dass Homosexualität nicht normal ist. Das muss aber überhaupt keine negative Betonung tragen. Denn was normal ist, ist nunmal ein gesellschaftliches Konstrukt und hat als solches nur wenig Bestand. Wie lange gab es schließlich in Deutschland Gesetze, die Homosexuelle diskriminierten? Und jetzt hat sich das einfach so gewandelt.
Daher nochmal: Nichts ist unbeständiger, als menschliche Einstellungen zu einem Thema.
--
I'm falling down I'm falling down and you're not here to catch my fall