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BeltaneHm, wie wollte ich das Ganze jetzt aufrollen…
Ok, ich glaub es geht los mit Vorurteilen.
Ich vertrete die riskante und bisweilen einsame These, dass es durchaus moralisch koscher sein kann Vorurteile zu haben, WENN man sie strikt von Fakten trennen kann.
An dieser Stelle nun für alle eine kurze Schocksekunde: JA, ich habe Vorurteile gegenüber Ausländern.
Doch Vorurteile interpretiere ich als natürliche Fähigkeit des Menschen Regelmäßigkeiten zu erkennen und auf diese aufbauend einen Standpunkt zu entwickeln, der ihm in späteren Situationen höchstwahrscheinlich zu Gute kommen könnte.
Glaubt mir, wer spätabends alleine in den Vororten von Los Angeles rumschlendert und sich mit treudoofem Lächeln einer Gruppe Farbiger nähert, der wird dort nicht mit Denzel Washington oder Will Smith konfrontiert werden… Was unter dem „bösen“, leider vollkommen missverständlichen Begriff des Vorurteils eigentlich m.M.n. zu verstehen ist, ist die Abwägung sich in einer Welt der unendlichen Diversitäten modellhafte, auf den pragmatischen Parametern der Häufigkeit reduzierte Standpunkte aufzubauen, die nicht der Wahrheit entsprechen, einem aber in den meisten Fällen von praktischem Nutzen sein können.
Das bedeutet nicht, Gott bewahre, dass ich Ausländer als minderwertige Menschen einstufe, oder vollkommen ausschließe mich mit welchen anfreunden zu können (was ich bereits öfters getan habe). Mein Vorurteil gegenüber Ausländern, das auf den Regelmäßigkeiten in meinem alltäglichen Erleben fußt, lautet (beispielsweise) sich in Köln Kalk abends größeren Gruppen von Ausländern besser fernzuhalten. Nicht, weil ich denke, dass ich wirklich jedesmal einen auf den Deckel kriege, sondern weil es mir im praktischen Leben von Nutzen sein kann, diesen „Instinkt“, dieses „Vorurteil“ zu bewahren! Aber nochmal: Ich diskreditiere niemanden! Mein Vorurteil hat nun einmal praktische Vorzüge, die nicht von der Hand zu weisen sind.Ok, jetzt den Bogen zu Homosexuellen…
Mein hartes Vorurteil lautet in diesem Fall: Schwule Männer verhalten sich in einer mir meist unsympathischen Art und Weise!
Dieses Vorurteil wird gestützt durch viele Begegnungen mit Schwulen, die mir unsympathisch, oder unangenehm wurden, auch oder INSBESONDERE nach längeren Gesprächen.
An dieser Stelle trotzdem wieder der Hinweis: Mir sind nicht alle Schwulen unsympathisch, ich kenne sogar mehrere die mir sehr sympathisch sind, mit denen ich gerne zusammen bin.
Das senkt jedoch nicht meinen durchschnittlichen „Befund“, dass mir schwule Männer eher unsympathisch sind. Es ist ein Vorurteil das nicht jedem Schwulen gerecht wird, das gebe ich zu. Aber man sollte doch sagen dürfen: aufgedrehte Männer mit hautengen Klamotten und einem nervtötenden, weibischen Singsang in der Stimme sind mir unsympathisch! Aus der Beobachtung, dass dieses Bild zumindest in bestimmten Aspekten der Mehrheit meiner Begegnungen mit Schwulen entspricht entwickle ich nun den Standpunkt „Schwule sind unsympathisch“. Ich weiß, dass es kein Fakt ist, aber in diesem Fall ist nur die Statistik relevant für meine Vorbehalte gegenüber homosexuellen Männern.
Und um jedem einmal vor Augen zu führen, dass so gut wie alle Menschen derartige Raster im Kopf haben, möchte ich nur mal an die fast aggressive Antipathie vieler Menschen gegenüber Tokio Hotel Fans erinnern. Werden wir den Menschen damit gerecht? NEIN! Hilft uns das Vorurteil bei der Auswahl unseres Freundeskreis? Für viele JA!
Es geht nicht um den Menschen, es geht nur um den alltäglichen Umgang! Ich freue mich über jeden Türken, der bei mir Sympathien erweckt! Und selbst die Tokio Hotel Fans können gerne mal zu einem Kaffeeklatsch zusammen mit ein paar Schwulen kommen und wir tauschen uns dann über Kafka, den lyrischen Expressionismus und die gegenwärtige Literatur aus…Ich habe fertig.
bei mir folgt daraus: mit sind schwule männer eher sympathisch. wenn ich jetzt mal auf meine persönliche statistik zurückgreifen darf. (btw. bin ich kein freund von statistik oder überhaupt jeglicher listenschreiberei…)
siehe mene neue signatur
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denken statt messen