Re: Eddies Plattenkiste: Die 90er Jahre

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Eddie1975

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Sepultura – Arise
VÖ: 1991

v,g: Max Cavalera
g: Andreas Kisser
b: Paulo Xisto Pinto Jr.
d: Igor Cavalera

Lange Zeit hatte sie niemand wirklich auf dem Schirm: Obwohl bereits Mitte der 80er Jahre gegründet war die brasilianische Band Sepultura für viele vermeintliche Metal-Experten einfach zu exotisch, als das man der Truppe zugetraut hätte irgendwann zu einer der führenden Thrash Metal-Bands der Welt aufzusteigen. Die ersten Scheiben von Sepultura, damals noch ein räudiger Hybrid aus amerikanisch beeinflusstem Death- und Thrash Metal hatten bereits im Underground für Begeisterungsstürme gesorgt, spätestens mit dem Album „Beneath the Remains“ im Jahre 1989 begannen sich auch die großen Fach-Magazine für den südamerikanischen Haufen zu interessieren. Die Platte lief recht erfolgreich, so dass Sepultura den Nachfolger „Arise“ schließlich erstmals in der Band-Karriere im Ausland, genauer in Florida aufnehmen konnten. „Arise“ besticht durch technisch anspruchsvolle und komplexe Songs. Typisch für „Arise“ sind zahlreiche Tempi-Wechsel und Breaks, aufgelockert durch einzelne Akustik-Parts und melodischen Soli. Ebenfalls wegweisend ist der moderne, druckvolle Sound, der auch nach heutigen Maßstäben noch „state of the Art“ ist. Das lyrische Konzept der Platte bedient sich bei verschiedenen aktuellen Themen der Zeit, wie Krieg (Golfkrieg ´91), Zukunftsangst, Verlust menschlicher Individualität, oder Religion. Viel Energie widmen Sepultura auch der Beschreibung und der Kritik an den bestehenden gesellschaftlichen Strukturen in ihrem Heimatland Brasilien, indem sie die Themen Korruption, Bandenkriminalität und Armut aufgreifen. Auf „Arise“ sollte sich auch ankündigen, was später typisch für Sepultura sein sollte: Die Öffnung für komplett fremde Einflüsse, So finden sich auf Arise verschiedene Samples, sowie Percussion-Elemente, die jedoch weit vonn den Ethno-Wichsereien entfernt sind, die sich Max Cavalera später mit Soulfly erlauben sollte.
„Arise“ gilt bis heute als das beste Album der Band und als Meilenstein des Thrash Metal. Den großen Durchbruch sollten Sepultura jedoch erst mit dem Nachfolger „Chaos A.D.“ schaffen. 1996 brach die Band wegen eines Familienstreites im Lager der Cavalera-Brüder auseinander und trotz respektabler Leistungen des neuen Frontmannes Derrick Green stellt die aktuelle Version von Sepultura nur noch einen Schatten der alten Band dar.

http://de.youtube.com/watch?v=C1tTxR0w2WA

http://de.youtube.com/watch?v=TFqfibBuMMg

http://de.youtube.com/watch?v=BDCMtMuXUkU

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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler