Re: Eddies Plattenkiste: Die 90er Jahre

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Eddie1975

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So, dann wollen wir mit dem nächsten Review den Thread auch wieder für den Börnite erträglich machen^^:

Massacra – Enjoy the Violence
VÖ: 1991

Guitars/Vocals: Fred DeathDuval
Lead Guitars: Jean Marc Tristani
Bass/Vocals: Pascal Jörgensen
Drums: Chris Palengat

Über die Bedeutung des Death Metal in den frühen 90er Jahren ist hier bereits alles wesentliche gesagt worden. Allerdings beziehen sich die meisten Reviews auf Bands aus den USA bzw. Schweden, was vor allem daran liegt, das Death Metal in vielen anderen Ländern immer noch vorwiegend im Underground statt fand. Besonders deutlich wird dies am Beispiel Frankreichs, das über eine sehr reiche und lebendige Metalszene verfügt, aus der aber – im Vergleich mit anderen europäischen Staaten – kaum eine Band den Sprung ins internationale Geschäft geschafft hat. Eine der wenigen Ausnahmen aus den 90er Jahren sind Massacra aus Franconville. Mitte der 80er Jahre gegründet verschreibt sich die Band vorerst noch dem damals angesagten Thrash Metal, übernimmt aber später immer mehr Death Metal und Grindcore-Elemente in ihren Sound. Davon ist auch „Enjoy the Violence“ geprägt, dass als erstes gelungenes europäisches Beispiel für diesen Stilmix gilt. „Enjoy the Violence“ besticht vor allem durch seine genialen Riffs, die sich unweigerlich ins Hirn und den Nacken fräsen. Dabei drücken Massacra auch ordentlich aufs Gas, gehen insgesamt aber etwas langsamer und kontrollierter zu Werk als noch auf dem teilweise chaotisch klingenden Vorgänger. Die Songs auf „Enjoy the Violence“ sind allesamt auf sehr hohem Niveau geschrieben, als Beispiel sei zum Beispiel das extrem vielseitige „Revealing Cruelty“ genannt. Musik auf diesem kompositorischen und technischen Niveau wird heutzutage leider nur noch den den wenigsten Newcomerbands geschrieben. Massacra waren eine der ersten Death Metal-Bands die zur damaligen Zeit einen Plattenvertrag mit einem Major-Label an Land ziehen konnten und erzielten auch mit dem nicht minder guten Nachfolgewerk „Signs of the Decline“ gute Erfolge. Dabei war die Band in Deutschland populärer als in ihrer Heimat, was irgendwann dazu führte, dass Massacra ihr Hauptquartier nach Wuppertal verlegten. Auf späteren Veröffentlichungen experementierte die Band mit einem groovigeren Sound, ehe sie im Zuge der allgemeinen Metal-Krise ein wenig in der Versenkung verschwand. Der plötzliche Tod von Fred Duval im Jahre 1997 setzte der Karriere der Band dann ein sehr plötzliches Ende.

Leider nur von mäßiger Qualität:

http://www.youtube.com/watch?v=h7GAxf-fqnQ

http://www.youtube.com/watch?v=s-Tx5bIGB7A&feature=related

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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler