Re: Eddies Plattenkiste: Die 90er Jahre

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Eddie1975

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…und deshalb wollen wir uns zum Ärger der Traditionalisten mal wieder etwas anderen Klängen zuwenden.:haha:

Life of Agony – River Runs Red
VÖ: 1993

v: Keith Caputo
g: Joey Z.
b: Alan Robert
d: Sal Abruscato

Life of Agony entstanden Ende der 80er Jahre in der New Yorker Hardcore-Szene. Musikalisch verfolgten allerdings von Anfang an einen sehr eigenständigen Stil, der die Band deutlich von anderen NYCHC-Bands unterscheidet. Von Anfang integrierten Life of Agony doomige, groovige und melodische Elemente in ihren Sound. Als Einflüsse nennt die Band bis heute klassische Metaldinos wie Black Sabbath und Metallica aber auch völlig genrefremde Bands wie Radiohead, Pink Floyd oder die Simple Minds. Wer sich solche Vorbilder nimmt hat Großes vor, und deswegen ist das Debut „River Runs Red“ auch direkt als Konzeptalbum angelegt, dass sich vor allem mit den Themen Tod und Suizid beschäftigt und als roten Faden eine Woche lang Einblick in das Seelenleben eines lebensmüden jungen Mannes gewährt. Charakteristisch für Life of Agony wurden neben der erdrückenden und schwer groovenden Gitarrenarbeit vor allem die Performance ihres Frontmanns Keith Caputo. Caputo gelingt es mit seiner unglaublich variablen und vielseitigen Stimme die melancholischen Songs des Debuts sehr einfühlsam und überzeugend zu präsentieren: Als Beispiel seien die Moshpit-Granate „Through and Trough“ genannt (Selten klangen vertonte Wut und Frust authentischer), oder das schiere Verzweiflung ausdrückende „The Stain Remains“. Mit ihrem Sound trafen Life of Agony sofort den Nerv unzähliger Teenager, die die Band zu einer der erfolgreichsten Crossover-Acts der 90er Jahre machte. 1995 legten Life of Agony mit dem deutlich eingängigeren „Ugly“ nochmals erfolgreich nach, ehe sich die Band nach dem durchwachsenen dritten Album „Soul Searching Sun“ 1997 auflösten. Grund für den Split war neben diversen Drogenproblemen einzelner Bandmitglieder auch die schwierige Persönlicjkeit von Keith Caputo, der sich durch LOA künstlerisch limitiert sah. Wer weiß wo Life of Agony heute stehen würden, wäre die Band intakt geblieben… Dass Whitfield Crane von den unsäglichen Spassrockern Ugly Kid Joe, für einige Zeit den Frontmann-Kob übernahm (freilich ohne je ein Album mit der Band aufzunehmen) wird wohl als Fußnote in die Rockgeschichte eingehen. Seit 2003 ist die Band wieder im Original-Lineup aktiv, konnte aber an ihre alten Erfolge bisher nicht anknüpfen.

http://www.youtube.com/watch?v=o8v3oqwKlQ0&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=1QQuyP_6-dY

http://www.youtube.com/watch?v=qTcULqJXqXE&feature=related

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