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Carcass – Heartwork
VÖ: 1993
Bill Steer – Gesang, Gitarre
Jeff Walker – Gesang, Bass
Michael Amott – Gitarre
Ken Owen – Gesang, Schlagzeug
Carcass gründeten sich Mitte der 80er Jahre im englischen Liverpool im Dunstkreis der Grindcore-Pioniere Napalm Death. Mit ihren ersten Veröffentlichungen konnten sich Carcass sehr schnell den Respekt der damals recht überschaubaren und absolut im Underground agierenden Grindcore-Gemeinde erspielen. Carcass operierten damals mit schockierenden Plattencovern und sehr expliziten Goretexten, in denen es um die bizarre und meist sehr unappetitliche Verbindung von Technik, dem menschlichen Körper, Medizin und Chemikalien geht, die der Band den Ruf einbrachte aus „Medizinstudenten“ zu bestehen. Bereits mit dem dritten Album „Necroticism: Descanting the Insalubrious“ verlässt die Band das enge Grindcore-Korsett und übernimmt zahlreiche Death Metal-Elemente in ihren Sound, der ihnen unter eingefleischten Grindcore-Anhängern den Ruf einträgt, „weich“ geworden zu sein. Carcass lassen sich davon jedoch nicht beeindrucken und veröffentlichen 1992 mit „Heartwork“ eines der erfolgreichsten Extrem-Metalalben überhaupt. Die ursprünglichen Grindcore-Anteile sind hier noch weiter in den Hintergrund gerückt, statt dessen setzt die Band auf eingängige, melodische Death Metal-Songs, die viele songwriterische Elemente aus dem klassischen Metal enthalten. Trotzdem klingen Carcass immer noch brutal und druckvoll, was auch an der erstklassigen Produktion liegt. Die Gorethematik in den Texten ist ebenfalls fast völlig verschwunden, stattdessen wendet sich die Band gesellschaftskritischeren Worten zu. Mit der Veröffentlichung von „Heartwork“ waren Carcass in weiten Teilen der Grindcore-Szene endültig unten durch, erspielten sich aber im Metal-Lager eine große Fangemeinde, die der Band einen beachtlichen kommerziellen Erfolg bescherten. Auf der Tour zum Album kommt es jedoch zu ersten bandinternenen Spannungen, aufgrund derer zunächst Gitarrist Michael Amott das Handtuch wirft (um später die Spiritual Beggars und Arch Enemy zu gründen). Die Band nimmt später noch das mäßig erfolgreiche, vor allem am melodischen Death Metal orientierte Album „Swansong“ auf, ehe 1996 die Auflösung bekannt gegeben wird. Die Band ist seit 2007 wieder aktiv, und hat einige kritisch bewertete Festival-Auftritte absolviert,die sich vor allem auf die „Heartwork“-Phase bezogen.
http://www.youtube.com/watch?v=B7lP30tSZF0
http://www.youtube.com/watch?v=JnSHMPyI0yk
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