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Alice in Chains – Dirt
VÖ: 1992
v,g: Layne Staley
g,v: Jerry Cantrell
b: Mike Starr
d: John Kinney
Wir bleiben beim Thema Grunge und wenden uns einer Band zu, die zusammen mit Nirvana, Pear Jam und Soundgarden zu den bekanntesten Vertretern dieses Genres gezählt wird: Alice in Chains.
Im Gegensatz zu den genannten Bands liegen die stilistischen Wurzeln der Band aber im klassischen Rock und Heavy Metal, während sich die meisten anderen Formationen dieser Zeit am Punk und Alternative Rock orientierten.
Alice in Chains begannen 1987 zunächst als lupenreine Hair Metalband, ehe sie sich langsam düsteren, erdigeren Stücken zuwandten. Die kreativen Köpfe der Band sind Jerry Cantrell und Layne Staley. Im Gegensatz zu vielen anderen Rockbands verzichten Alice in Chains auf eine klar definierte Rollenverteilung zwischen Lead-Gitarrist und Frontmann, sondern setzen auf zweistimmigen Gesang ihrer beiden Führungspersönlichkeiten. Inhaltlich prägen vor allem die depressiven, sehr persönlich gehaltenen Texte von Layne Staley, dessen Tragödie sich hier bereits abzeichnet, den Sound der Band. Die erste EP und das Debüt-Album „Facelift“ werden ein voller Erfolg und bescheren Alice in Chains Support-Slots vor so unterschiedlichen Bands wie Extreme, aber Slayer (seinerzeit auf der legendären Clash of the Titans-Tour mit Anthrax und Megadeth). Dadurch und durch den deutlich härteren Sound erspielten sich Alice in Chains auch im Lager der konservativen Metalfans zunehmend Respekt, während die Mehrheit der Szene den sogenannten Seattle-Sound bereits damals ablehnte.
Mit der Veröffentlichung des zweiten Albums „Dirt“ und der endgültigen Vermarktung als „Grunge-Band“ begann der Aufstieg in die Superstar-Liga. Die Platte besticht durch das schwere und erdige Riffing, den zweistimmigen Gesang von Staley und Cantrell gepaart mit eingängigen aber trotzdem komplexen Melodiebögen und einer trockenen, voluminösen Produktion. Die Stimmung der Platte schwankt zwischen verstörend-aggressiv bis nachdenklich-melancholisch, ist aber immer von Düsternis geprägt. Inhaltlich drehen sich bereits viele Songs, wie zum Beispiel „Junkhead“ oder „Hate to Feel“ um die Heroinsucht von Layne Staley und bieten verstörende Einblicke in die Geisteswelt eines Junkies. „Dirt“ wurde viermal mit Platin ausgezeichnet, und nicht zuletzt durch den Erfolg der Hitsingle „Would“, der Teil des Soundtracks zum Film „Singles – Gemeinsam Einsam“ war und in dem die Band einen Cameo-Auftritt absolvierte, auch einem größeren Publikum bekannt.
Nach einem Wechsel am Bass und diversen umjubelten Live-Gigs macht sich die Band an die Arbeit zu ihrem dritten Album „Alice in Chains“ das zwar ebenfalls ein kommerzieller Erfolg wird, Live aber bereits nicht mehr präsentiert werden kann, da Staleys Drogensucht mittlerweile zu extreme Ausmaße angenommen hat. Nach vier Gigs im Vorprogramm von KISS verschwindet die Band 1996 in der Versenkung, wird aber offiziell nie aufgelöst, obwohl sich Jerry Cantrell längst in diversen anderen Projekten engagiert. Das endgültige vorläufige Ende der Band kommt mit der Nachricht von Layne Staleys Tod: Am 5.April 2002, auf den Tag genau 8 Jahre nach dem Tod von Kurt Cobain ist Staley an einer Überdosis Drogen elendig krepiert.
Im Sommer 2005 hat sich die Band reformiert und zahlreiche, unterschiedlich bewertete Konzerte vor allem auf Open Air Festivals gespielt. Mit dem neuen Sänger William DuVall arbeiten Alice in Chains an neuem Material, das dieses Jahr erscheinen soll.
http://www.youtube.com/watch?v=i3FnQMSD4Zg
http://www.youtube.com/watch?v=5gHiR1xeOSs&feature=related
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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler