Re: Eddies Plattenkiste: Die 90er Jahre

#5205257  | PERMALINK

Lebowski

Registriert seit: 22.09.2009

Beiträge: 52

Weiß jetzt leider nicht, ob es schon ein Review zu der Scheibe gibt, aber was solls:

Zu aller erst: wer eine gute Produktion mit getriggerten Drums, sowie ein instrumentales Zusammenspiel auf allerhöchstem technischen Niveau vorraussetzt, sollte erst gar nicht weiterlesen. The Oath of Black Blood ist nämlich eine der abartigsten und dreckigsten Scheiben, die je vertont wurde. Schon das Intro ist meiner Meinung nach absolut düster und stimmt den Hörer wunderbar auf das nachfolgende Massaker ein. Hierbei wird,genau wie auf dem Rest der Platte äußerst minimalistisch gearbeitet (ein Bombast-Intro a la Dimmu Borgir wäre hier auch völlig fehlplatziert gewesen). Den Titel „Temple“ finde ich dabei äußerst zutreffend, da sich beim Hören des Intros kranke Bilder in meinem Kopf von Ritualen in dunklen Kellern abspielen, ähnlich der Artworks von Chris Moyen(der hier ja auch für die Gestaltung tätig war). DAS was jetzt folgt ist absolut krank: der Einstieg wird einem nämlich nicht gerade leicht gemacht: „Metal of Death“ reisst den Hörer geradewegs in die Untiefen der Musik von Beherit. Peitschende Gitarren, polternde Drums, Bass scheint hier völlig zu fehlen und ein Sänger der nur so vor sich hin röchelt…Metal Death! Metal Death!, der Song besteht nur aus diesen beiden Wörtern( Hätte man Steinzeitmenschen Instrumente in die Hand gedrückt, wäre das dabei rausgekommen). Auch der Rest unterscheidet sich kaum:
die Songs sind alle nach dem gleichen Muster aufgebaut und man wird nach dem Hören der Platte kaum ein Riff oder der gleichen in Erinnerung haben(Grave Desecration sticht etwas heraus). Das ist jedoch egal, denn Beherit machen sicher keine Musik die man sich mal schnell im Bus auf seinem Mp3-Player reinzieht. Man sollte sich das Album auf jedenfall als Ganzes anhören, damit es seine Atmosphäre entfalten kann. Wer jedoch denkt er könnte hierzu abschalten oder entspannen, der wird entäuscht sein, denn „The Oath of Black Blood“ ist dermaßen hektisch und aufwühlend, dass man beim Hören(so geht es mir zumindest) irgendetwas zerstören möchte. Das ist „Musik“ auf unterstem Niveau, der allerprimitivsten Sorte. Die Typen beherrschen ihre Instrumente dabei gar nicht, was aber auch scheißegal ist, denn was hier geboten wird ist einfach nur sau geil und nahezu unerreicht in Sachen Intensität. Ich könnte wahrscheinlich noch ewig über dieses kranke Stück Musik schreiben, mache an dieser Stelle aber ein Ende, um nicht alles vorwegzunehmen. Ich empfehle jedoch Jedem, der wissen möchte, was Black Metal und extreme Musik im Allgemeinen ist, sich diese Scheibe anzuhören… der Rest sollte lieber bei Nocte Obducta bleiben.

PS: Habe bei diesem Review einfach mal meinen Gedanken freien Lauf gelassen, daher wahrscheinlich auch einige Rechtschreibfehler

--