Re: Eddies Plattenkiste: Die 90er Jahre

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Eddie1975

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Crowbar – Broken Glass
VÖ: 1996

v,g: Kirk Windstein
g: Matt Thomas
v: Todd „Sexy T“ Strange
d: Jimmy Bower

Crowbar entstanden Ende der 80er Jahre in der drogen-, alkohol und nuttenverseuchten Musikszene von New Orleans, USA. In ihren Anfangstagen spielte die Band um Mastermind Kirk Windstein vor allem schwerverdaulichen Doom Metal, der sich an klassischen Vorbildern wie Candlemass, Cathedral und natürlich den Genre-Urvätern Black Sabbath orientierte. Neu und einzigartig waren aber bereits damals die extrem harten und teilweise aus dem amerikanischen Hardcore und Crossover entlehnten Gitarrenriffs, die der Musik trotz ihrer zähflüssigen Erscheinungsweise ein aggressives und frisches Erscheinungsbild gaben. Den Durchbruch Mitte der 90er Jahre verdanken Crowbar aber vor allem der Kooperation mit dem bereits damals äußerst populären Pantera-Frontmann Phil Anselmo: Anselmo gilt nicht nur als wichtigster Entdecker und Föderer der Band, sondern zeichnete auch für die Produktion des Debüts verantwortlich, lud die Band immer wieder als Support zu Pantera-Gigs ein und startete mit Kirk Windstein auch sehr bald das Allstar-Projekt Down, dessen Debüt „Nola“ hier bereits besprochen wurde. Vor allem Live konnte die Band auch sehr bald Fans für sich gewinnen, die dem Doom-Genre eher skeptisch gegenüber standen, aber sich durch die energiegeladenen Shows der Band angezogen fühlten. Optischer Mittelpunkt dieser Shows war damals „Sexy T“, der extrem übergewichtige und trotzdem extrem agile Bassist, der mit seinem Äußeren den Bandsound personifizierte, wie kein anderes Mitglied von Crowbar. Im Windschatten dieses Erfolges und mit dem sehr eingängigen Vorläufer „Time Heals Nothing“ im Rücken, dessen Songs und Videos damals bei MTV USA massiven Airplay bekamen machte sich die Formation an die Produktion von „Broken Glass“: Dessen Songs kommen weitaus sperriger und kantiger daher als die gefälligen Nummern des Vorgängers, allerdings ohne in den zähen Doombrei zurück zu fallen, der anfangs bestenfalls Liebhaber für den Bandsound gewinnen konnte. Songs „Wrath of Time“, „I Am Forever“ und natürlich der heimliche Hit der Platte „Like Broken Glass“ verbinden in perfekter Weise, düstere, pechschwarze Doom-Atmosphäre, energiegeladene Hardcore-Attitüde und modernes Metalriffung zu einer bitterbösen Mischung mit – anders kann man es einfach nicht besser beschreiben – Eiern wie Messingkugeln.

http://www.youtube.com/watch?v=457-Y8GYVtg

http://www.youtube.com/watch?v=2t6ORi2m5xg

http://www.youtube.com/watch?v=sRbhq74sp9k&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=Bggazfz9TfE&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=9MG-8e8-UXE&feature=related

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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler