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Body Count – Copkiller/Body Count
VÖ: 1992
Ice-T: voc.
Ernie C: guitars
D-Roc: guitars
Moosman: bass
Beatmaster V: drums
Tracklist
1. Smoked Pock (Intro)
2. Body Count’s in the House
3. Now Sports (Intro)
4. Body Count
5. A Statistic (Intro)
6. Bowels of the Devil
7. The Real Problem (Intro)
8. KKK Bitch
9. C Note (Instrumental)
10. Voodoo
11. The Winner Loses
12. There goes the Neighborhood
13. Oprah (Intro)
14. Evil Dick
15. Body Count Anthem
16. Momma’s gotta die Tonight
17.* Intro-Cop Killer
18.* Cop Killer
*Auf der CD Body Count – Body Count wurde der Song Cop Killer und das dazugehörige Intro durch den Ice-T-Song Freedom of Speech ersetzt.
Body Count
…wurden 1989 von Rapper Ice-T gegründet, welcher sich in den 80er einen Ruf als Gangster-Rapper erarbeitete. Body Count waren eine der ersten Bands, welche Metal mit Rap und Hardcore Punk vereinigten. Sie waren Inspiration und musikalische Vorbilder des in den 90ern entstandenen Metal Subgenre „Nu Metal“. Allerdings können Gruppen wie Limp Bizkit und die Weichspühler von Linkin‘ Park sowohl was die musikalische „Härte“ angeht, wie auch lyrisch nicht wirklich gegen Body Count anstinken.
Vom Album-Lineup sind nur noch Ice-T und Ernie C übrig. Alle anderen Bandmitglieder starben entweder an Krankheiten, oder wurden erschossen. R.I.P.!
Das Album
…beginnt mit einem Hörspiel-Intro, wie fast jeder Song auf dem Album. Man hört Regen und Schritte. Ice-T und Moosman sind auf dem Weg nach Hause und erleiden eine Panne. Sie suchen Hilfe bei einem Streifenwagen, der am Standstreifen steht. Höflich bitten sie die Polizeibeamten, ob man ihnen nicht helfen könnte, sie eventuell nach Hause fahren könnte. Die Polizisten reagieren jedoch sehr feindseelig und ordinär. Die Situation gerät ausser Kontrolle und plötzlich fallen Schüsse…
Harte Gitarren erklingen und Body Count starten mit Body Count’s in the House durch. Ansich kann man den Song auch noch als Intro bezeichnen, da er ausser dem für Rap typischen „Ninteen ninetytwo, Body Count’s in the House, Motherfucker. Body Count’s in the House, Body Count’s in the House…“ -Gerede lyrisch nichts weiter zu bieten hat. Der Track wird auch heute noch als Eröffnungssong auf Konzerten gespielt. Allerdings gelingt es der Band vom ersten Ton des Intros an, eine Stimmung zu erzeugen, die den Hörer augenblicklich in das Los Angeles 1992 hineinversetzt. Eine Stadt, voll Korruption und Rassismus.
Vorurteile, Polizeigewalt, Drogenmissbrauch und Rassismus im scheinheiligen von Gott himself gesegneten Amerika. Dies sind die Themen, die Cop Killer/Body Count in erster Linie prägen. Die Intros, die vielen Liedern voraus gehen, tragen einen grossen Teil zur Stimmung des Albums bei!
Die Instrumente, die Raps, jeder Bestandteil dieses Albums möchte, WILL seinen Unmut, seine Verzweifelung über diese Ungerechtigkeiten in die Welt hinausschreien!
Dabei werden die Songs mit einer Wut vorgetragen, wie man sie nur selten zuvor gehört hat.
Im gottgleichen Stück Momma’s gotta die Tonight „singt“ Ice-T von seiner Mutter. Von kleinauf hämmerte sie ihm Hasstiraden ein. „Du musst die Weissen hassen!“ Er selber hat eine neue Freundin, eine weisses Mädchen und erkennt, dass ebend nicht alle Weissen, Rassisten sind. Als er sie schliesslich seiner Mutter vorstellen möchte, entgegnet diese seiner Freundin so feindseelig, dass er nicht weiss wie ihm geschieht. Immer hatte seine Mutter vom bösen Weissen Mann gesprochen (diesbezüglich zurecht), von dem Unrecht, das seinem Volk seit jeher wiederfährt. Jedoch ist ihr Hass weitreichender. Sie hasst ausnahmslos alle weissen Menschen. Immer hat sie gegen den Rassismus der Weissen gepredigt. Und nun, da er eine hellhäutige Freundin hat, muss Ice-T erkennen, dass seine geliebte Mutter nicht besser ist, als jene Menschen, über die sie immer geflucht hat! Auch sie versprüht blinden Hass unter dem Deckmantel haltloser Vorwürfe. Er spricht mit Engelszungen auf sie ein, versucht sie zu beschwichtigen. Erfolglos. Ok, dann bleibt nur eine Möglichkeit… Seine Freundin wird er jedenfalls nicht verlassen. Schliesslich steht nicht sie ihm im Weg…!
Textauszug: “ All my life I loved this girl so much. All my life I loved her simple touch. She cared for me and put me on this earth. Oh the pain of just a simple birth. But now I find that she has left me dumb and blind, poisened, twisted and destroyed my mind. She taught me things that simply were not true. She taught me hate for race. That’s why I hate YOU!“
Refrain: „There’s only one way I can make it right. momma’s gotta die tonight!“
GAAANZ GROSSES KINO!
In There goes the Neighborhood widmen sich Body Count der (damals) doch nicht sooo toleranten Metalszene und deren Musikkritiker. Das Album muss wohl von vielen weissen Musik“journalisten“ zur damaligen Zeit grundlos zerissen worden sein. Kommentare wie „Schwarze können nicht rocken“ (sinngemäss), waren damals scheinbar keine Seltenheit in den USA. Mit diesem Killer beweisen sie, dass N****r (O-Ton Body Count!!!) sehr wohl rocken können. Und das weitaus besser, als manch hochgejubelte, weisse Band!
Textauszug: „…don’t they know, rock’s just for whites? Don’t they know the rules? Those n*****s are too harcore. This shit ain’t cool. Those Blacks want everything in the fucking world. That n***a plays so good. He took my motherfucking girl. There goes the neighborhood!“
Mit dem in jeder Hinsicht genialen KKK Bitch machten sich Body Count so einige Feinde…
Inhaltlich geht es darum, dass Ice-T ein nettes Mädel kennen lernt. Wie sich herausstellt, ist ihr Vater niemand geringeres als der Grand Wizzard (der Obermacker) des Ku Klux Klan. Na, DIESE Gelegenheit kann man sich doch nicht durch die Lappen gehen lassen:P
Textauszug: „…she got wild in the backstage bathroom, suck my dick like a motherfucking vacuum. she said „I love you, but my Daddy don’t play. He’s the fuckin‘ „Grand Wizzard“ in the KKK!“
Refrain: „I, I, I love my KKK Bitch, love it when she sucks my though. I, I, I love my KKK Bitch, love it when she fucks me though. I, I, I love my KKK Bitch, she loves it when I tread her bad. I, I, I love my KKK Bitch. Motherfuck her dear, old Dad!“
Einfach porno! Der KKK schwor daraufhin blutige Rache. Zum Glück blieb es bislang nur bei der Warnung!
Wie man sieht, sprechen Body Count gerade heraus, was sie denken! Das ist auch ein Aspekt, der dieses Album authentisch wie kaum ein zweites klingen lässt.
Mit Evil Dick beweisen Body Count, dass sie auch durchaus in der Lage sind, Songs auf weniger hohem lyrischen Niveau zu schreiben. Das ist allerdings keineswegs negativ gemeint.
Ice-T’s „dick“ macht sich selbständig und pimpert alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. So sehr er sich auch dagegen wehrt, setzt sich sein „Lümmel“ immer wieder durch. Der Arme…;-)
Evil Dick überzeugt durch coole Gitarren und einem echt coolen und lustigen Text! Stark!
Wenn man sich die Platte so anhört, brutal und heavy wie sie ist, würde man nicht glauben, dass diese Band auch gute Balladen schreiben kann. Aber genau das ist bei The Winner Loses der Fall. Musikalisch und gesanglich wird hier richtig emotional von einem durch Drogen zu Tode gekommenen Freund erzählt. Gänsehautfaktor 9/10!
Ok, als letztes kommen wir zu dem Song, der sowohl in den Staaten wie auch in Deutschland für mächtig Furore sorgte. Gemeint ist der alles zerlgende Titeltrack Cop Killer.
Inspiriert wurden Body Count durch den im selben Jahr begangenen Überfall auf den farbigen US-Amerikaner Rodney King. Dieser wurde in aller Öffentlichkeit von Polizisten (3 weisse und 1 Latino) auf brutalste Weise zusammengeschlagen und -getreten. Alles wurde von einem Anwohner gefilmt. Die Polizisten hielten nicht mal inne, als das Opfer schon längst überwältigt war.
Dementsprechend hart fällt auch der Text aus. Im Grunde wird, im Rahmen künstlerischer Freiheit, Polizeigewalt im Allgemeinen angeprangert. Das Problem war, dass es in den Augen der Behörden etwas zu künstlerisch-frei war. Dies hatte zur Folge, dass Body Count und Ice-T (als Solokünstler) ihre Verträge bei Warner Music verloren. In Deutschland wurde der Song schliesslich ganz verboten. Eine neue Version des Albums erschien. Anstelle des Titels Cop Killer war nun ein von E-Gitarren begleiteter Rap-Song Ice-T’s, Freedom of Speech (zu dt. „Redefreiheit“), zu hören. Eine bessere Wahl hätte man nicht treffen können!
Unabhänig vom Text ist Cop Killer ein genialer Rap Metal Song, der auf ganzer Linie zu überzeugen weiss. Aber seitdem ist die entschärfte Version des Albums unter dem Namen Body Count in Deutschland erhältlich.
Ungeachtet vom Verbot in Deutschland, spielen Body Count diesen Kracher auch weiterhin auf Konzerten. Konnte mich schon zwei Mal selbst von überzeugen:twisted: HAMMER!
Ob nun Bowels of the Devil, Body Count, oder Voodoo. Mit ihrem Debüt gelang Body Count ein Referenzwerk in Sachen Crossover, Rap Metal und dem späteren Trend, Nu Metal. Grosse Klasse!
Ich werde Cop Killer nicht als Hörprobe einsetzten, da ich mir nicht sicher bin, ob das erlaubt ist:haha:. Ok, offiziell ist der Song verboten, ist aber wiederum auf 2 DvD drauf, die man ohne Probleme in Deutschland erwerben kann.
Body Count – KKK Bitch
http://www.youtube.com/watch?v=FIGAZnk5Iwo
Body Count – Evil Dick
http://www.youtube.com/watch?v=CZHkkLBOrvE
Body Count – There goes the Neighborhood
http://www.youtube.com/watch?v=_xY0kBpFU6c&feature=related
Body Count – Voodoo
http://www.youtube.com/watch?v=2RZoU2dgoh8
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