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Ron Welty: drums
Dexter Holland: vocals, guitar
Greg K: bass
Noodies: guitar
Tracklist
1. Disclaimer
2. The Meaning Of Live
3. Mota
4. Me & My Old Lady
5. Cool To Hate
6. Leavy It Behind
7. Gone Away
8. I Choose
9. Intermission
10. All I Want
11. Way Down The Line
12. Don’t Pick It Up
13. Amazed
14. Change The World
Vorwort
Ich weiss, dass The Offspring weder Rock noch Metal spielen. Ja, eigentlich ist es noch nicht mal Punk, auch wenn die Truppe in dieser Sparte geführt wird. Vielleicht kann man sich bei The Offspring ja als die Pioniere des zukünftigen Bublegum-Punk einigen, auch wenn die Songs 90er-Jahre-Helden viel mehr Power an den Tag legen wie z.B. Blink 182 und Konsorten.
Wie auch immer. Die 90er, von den Alteingesessenen verteufelt und verflucht, sind in meinen Augen die logische Weiterentwickelung der glorious Eighties. Ich werde in Zukunft noch einige Alben vorstellen, die zwar nicht rein metallisch, dafür aber typisch für die Nineties waren. Den Anfang tat ich ja bereits mit dem grandiosen Debut von Body Count.
Was nicht jeder weiß ist, dass viele der zukünftige Crossover-, Grunge-, und „Punk“-Helden der kommenden 10 Jahre nicht selten ihren Anfang in den 80ern hatten. Und ich rede jetzt nicht von 1989^^ Nein. Wie im Fall von The Offspring begann deren Karriere mittendrin. Im wahrsten Sinne des Wortes…
The Offspring
Die zukünftige Funpunk-Legende und Megaseller aus den US of A wurde, jedoch vorerst unter dem Namen Maniac Subsidal, bereits 1984 von den Kumpels Brain „Dexter“ Holland und Greg Kriesel gegründet. Die Entscheidung wurde von den Jungs während eines Konzertbesuchs der Band Social Distortion getroffen.
Ein gewisser Kevin Wasserman wurde als Gitarrist eingestellt, allerdings nicht wegen seines Gitarrenspiels wegen sondern, weil der Gute als einziger schon alt genug war, um legal an Alkohol zu gelangen^^ Das Verhältnis beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, denn Wasserman hingegen hatte keine besonderen Ambitionen sein Geld als Gitarrist zu verdienen; er hatte lediglich Interesse am Rockstardasein.
Nach kleineren Auftritten folgte 1986 die Umbenennung in The Offspring. Noch im selben Jahr erschienen die Singles Blackball und I’ll Be Waiting, welche in einer Auflage von je 1000 Stück gepresst wurden.
James Lilja verliess die Band und der damals 16jährige Ron Welty nahm am Schlagzeug Platz. Mit ihm erschien dann 1989 das selbstbetitelte Debut, welches mit dem Song Kill The President ein Stück enthält, das seit den Nachpressungen ab 2001 weggelassen wird. Dabei handelt es sich nicht um staatliche Zensur, sondern um die Entscheidung der Band. Es gab Gerüchte, dass dies mit den Anschlägen des 11. Septembers zu tun hat, erwies sich jedoch als völliger Blödsinn.
Bei der Releaseparty zum Zweitling Ignition, 1992, bekundeten gerade mal 25 Besucher Interesse. Bedenkt man, dass sich das Album nach dem internationalen Durchbruch gut 650000 mal verkaufte, ist das eine wirklich enorme Steigerung^^
1994 war es dann endlich so weit. Mit dem Megaseller Smash gelang The Offspring der langerhoffte, aber sicher nicht erwartete Durchbruch. Zu dieser Zeit war die Band noch unter dem Indie-Label Epitaph am Start. Die weltweit über 11 Millionnen verkauften Einheiten von Smash machten aus Epitaph das erfolgreichste Inipendent-Label der Welt, denn nie zuvor verkaufte eine solche Plattenfirma über eine Band so viele Alben. Die Singles Sellfesteem, Come Out And Play (Keep ‚Em Separated) und Gotta Get Away taten ihr Übriges dazu.
Nach zig Konzerten und haufenweise Airplay in den Staaten und dem Rest der Welt, war es drei Jahre später Zeit für den Nachfolger Ixnay On The Hombre. Würde man an den Erfolg von Smash anknüpfen oder ihn gar toppen können?
Das Album
Die Antwort heisst ganz eindeutig: Nein. Ixnay war kein Flopp, das nun wirklich nicht, doch an den Welterfolg seines Vorgängers konnte es, wenn überhaupt, nur bedingt anknüpfen. Das sollte aber für Freunde des offspringschen Sounds kein Problem sein, denn qualitativ reicht das 97’er Werk allemal an seinen großen Bruder ran. Ich habe jetzt bewusst den diese Beschreibung gewählt, weil Ixnay On The Hombre dem Album von 1994 vom Stil her extrem ähnelt.
Angefangen beim lustigen Intro Disclaimer, gefolgt von dem ersten Geschoss namens The Meaning Of Life. Man muß nicht erst bis zum super eingängigen Refrain warten, um zu erkennen, dass The Offspring kein Risiko eingehen wollten, aber sowas von 🙂 Ist allerdings überhaupt kein Problem, denn trotz der Ähnlichkeiten macht das Album ungeheuer Laune, und wer schon den Vorgänger mochte, wird beim Genuss diesen Albums erleichtert Durchatmen. Keine Experimente, keine Gefangenen. Hier gibt es The Offspring so wie man sie liebt.
Es sind sowohl die typischen Hochgeschwindigkeits Nummern vertreten – auf Ixnay wären das The Meaning Of Life, Mota, Cool To Hate, All I Want, Way Down The Line-, wie auch die etwas gediegeneren Stücke, ganz nach dem großen Vorbild von Gotta Get Away. Nummern wie das herausragende Gone Away sorgen für das richtige Mischungsverhältnis und lassen dieses tolle Scheibchen zu keinem Zeitpunkt langweilig werden. Zudem wirken gerade diese Nummern auch ne Spur erwachsener, als die Songs gleicher Machart von Smash. Die drei Jahre Altersunterschied machen sich also auf umgekehrte Weise bemerkbar. Eine Ska-Nummer darf natürlich auch hier nicht fehlen. Das kleine Brüderchen von What Happened To You hört auf den Namen Don’t Pick It Up und ist der Inbegriff eines Gute-Laune-Songs.
Na gut. Ein wenig experimentiert wurde dann doch. Me And My Old Lady ist mit seinem orientalischen Touch mein Highlight des Albums. Dass auch diese Nummer ein ganz, ganz fieser Ohrwurm ist, müsste ich eigentlich nicht extra erwähnen. Dafür sind The Offspring ja bekannt. Ob man sie hasst oder liebt – hat man erstmal einen Song gehört, bekommt man ihn auch nicht mehr so schnell aus dem Kopf.
Auf Ixnay On The Hombre machen die Jungs um Sänger Dexter Holland das, was sie am besten können. Sie spielen sehr eingängige und kurzweilige Songs, die ein unverschämt hohes Hit-Potential beherbergen. Im Grunde würde sich jedes einzelne Lied auf diesem Album als Single-Auskopplung anbieten.
Fazit: Ich muß mich wiederholen. Wer das 94er Werk schon mochte, wird auch mit Ixnay On The Hombre sehr, sehr glücklich. Das Erfolgsrezept wird gnadenlos beibehalten. Und auch wenn man mal mit ungewohnteren Tönen konfrontiert wird, gibt es keine Einbußen bezüglich Eingängigkeit zu verbuchen. Ganz im Gegenteil. Diese seltenen Momente bilden das Salz in der Suppe, sind wahrsacheinlich der Grund dafür, dass Ixnay trotz der Gemeinsamkeiten zu Smash, nicht wie ein billiges Abziehbild wirkt. Auch wenn die Evolution bei The Offspring nur mit sehr kleinen, zaghaften Schritten vorangeschritten ist, merkt man der Band doch an, dass sie gereift ist. Nichtsdestotrotz oder gerade wegen dieser kleinen Unterschiede kann es Ixnay On The Hombre mit seinem großen Bruder locker Aufnehmen. Ein wirklich tolles Album!
Als Partyscheibe 9,5/10 Pts. Ansonsten 8,5/10 Pts.
The Offspring – The Meaning Of Life
http://www.youtube.com/watch?v=nw1NuwU3Gsc
The Offspring – Gone Away
http://www.youtube.com/watch?v=QAQrcfCsOsw
The Offspring – Cool To Hate
http://www.youtube.com/watch?v=U2oxzVvQ6BM&feature=related
The Offspring – All I Want
http://www.youtube.com/watch?v=LHrQmuB9rSM
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