Svartberg, ich war mit 17 mit einem Borderliner zusammen. Er war 26 und lebte in Hamburg, 400 km entfernt von mir. Und obwohl wir so weit voneinander entfernt waren, hat er mir das Leben zur Hölle gemacht. Obwohl wir nur knapp 2 Monate „zusammen“ waren, wurde er plötzlich vollkommen kalt und depressiv, schnitt sich die Pulsadern auf und ich alarmierte von Gelsenkirchen aus die Hamburger Polizei, die seine Wohnungstür eintraten und ihn ins Krankenhaus brachten.
Als ich ihn einige Monate nach unserer Trennung noch einmal besuchte, küsste er mich und er hielt es für völlig normal. An diesem Punkt habe ich realisiert, dass ich ihm nicht helfen KANN und das ich auch nicht länger mit ihm zusammen sein möchte. Kurze Zeit später war er in der halbgeschlossenen Psychiatrie. Soweit ich weiß, ist er jetzt glücklich verheiratet. Wir haben keinen Kontakt mehr.
Diese Geschichte erzähle ich, damit du begreifst, dass Menschen mit einem Borderline-Syndrom KRANK sind und du nichts dagegen tun kannst! Vielleicht ruft sie dich ja heute Abend an und sagt dir, wie sehr sie dich vermisst und morgen will sie schon wieder kein Wort mit dir reden. So ist es mir ergangen und das ist die Hölle. Du weißt nie, ob es an der Krankheit liegt, ob du verarschst wirst oder ob der Grund ein ganz anderer ist.
Es ist natürlich ganz allein deine Entscheidung, was du tust, aber mach dich nicht kaputt. Du hast ein eigenes Leben, Familie, Freunde, die dich sehr mögen und nicht wollen, dass du in ein depressives Loch stürzt.
SMS geht gar nicht, klar. Schreib ihr doch einen Brief!? Schreib ihr, dass du sie liebst, dass du gern für sie da wärst, dass du das aber nicht kannst, weil sie keine Hilfe sucht. Dass du hoffst, dass sie bald Hilfe in Anspruch nehmen wird und man sich danach vielleicht wieder sehen könnte. So macht das aber keinen Sinn, du quälst dich wirklich nur.