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Peter´s DickNa, beim ersten Post ging es dir allerdings auch schon um die Optik…
Ich persönlich stimme mit den beiden Beiträgen so nicht überein. Was mich aus deinen Beiträgen „anspringt“ ist das streben nach „Verbesserung“ und „Perfektionismus“ des Charakters und der Optik. Alles kritisch zu hinterfragen mit dem Ziel der ständigen Verbesserung empfinde ich persönlich als fragwürdig. Letztlich sogar als ein gesellschaftliches Problem.
Es beginnt doch schon in der Schulzeit: Der Fokus liegt doch oftmals auf den Defiziten des Schülers. Da fallen Sätze wie „In Deutsch und Englisch hast du gute Leistungen erzielt, A B E R in Mathe und Physik musst du dringend an Dir arbeiten.“ Diese Haltung zieht sich dann durch die gesamte Schullaufbahn – der Fokus liegt nahezu immer auf den Defiziten.
Gleiches erfährt man dann in der beruflichen Laufbahn: Es wird ständig geschaut wo man sich verbessern kann, wie man seine Arbeit schneller/besser/kostensparender usw. erledigen kann. Selbst bei guten Arbeitsergebnissen wird noch geschaut wie man diese weiter verbessern kann.
In meinem Job habe ich jeden Tag mit Menschen zu tun die genau deswegen in existenzielle Krisen gerutscht sind: „Was ist falsch mit mir, dass ich keinen Beruf finde / keine Beziehung führen kann etc“. Das könnte ich jetzt in einem ewig langen weiteren Text auswalzen, aber das würde zu weit gehen. Worauf ich hinaus will:
Wir sind so verdammt großartig darin Dinge zu hinterfragen, zu kritisieren, anzuzweifeln usw. das wir oftmals vergessen einfach nur „genügsam“ und zufrieden zu sein. Hinzunehmen, dass nicht alles perfekt ist und man DEN Idealzustand niemals erreichen wird. Das es in Ordnung ist, wenn man Schwächen in bestimmten Bereichen hat. So nach dem Motto „Akzeptiere was du nicht verändern kannst“.
Ich persönlich bin dafür, dass man immer wieder inne hält und sich vor Augen führt, was man eigentlich gut macht. Und das man selbst seine Schwächen „feiert“ und man dadurch lernt sie zu akzeptieren. Das bedeutet im übrigen nicht, dass man resigniert oder das der bequemere Weg zu leben ist – ich persönlich denke einfach, dass man dadurch zufriedener wird.
Das ist einer der treffendsten und richtigsten Posts, die ich hier je gelesen habe. Absolute Zustimmung vor allem beim fett markierten Teil. Gerade das mit der Arbeit ist ja (meiner Meinung nach) ein ganz gehöriger Katalysator für die neue Volkskrankheit Burn-Out. Eine Bekannte arbeitet bei einer Psychologin und hat letztens mal erzählt, dass da eigentlich nur Menschen in teuren Anzügen in die Sprechstunde kommen, denen man von außen ein Riesenego und unerschöpfliches Selbstbewusstsein zusprechen würde.
BubblesIch muss mich leider mehr über meine Optik definieren als andere Leute (auch wenn die nicht sonderlich gut ist, aber lassen wir das, alles Geschmackssache, ich meine in erster Linie: „auf sich achten“). Ich bin in diesem Sinne nicht dumm, aber Fähigkeiten / Talente…hm. Wenn Fingernägel lackieren im Halbdunkel dazugehört? Ansonsten noch nie was gefunden in der Hinsicht.
Jetzt mal blöd gefragt aber: es MUSS doch irgendwas geben, was dir a) Spaß macht und du b) gut und gerne machst?!? Ich gebe Twisty selten und ungern recht (:haha:), aber ich glaube, du musst dir ernsthaft mal überlegen, ob dieses ständige „Sich-Selbst-Reduzieren“ so weitergehen soll.
Bubbles
Mir ist aufgefallen dass immer mehr Beziehungen wegen Kleinigkeiten oder auch kleineren Problemen beendet werden…das scheint was neuzeitliches zu sein, oder? Wo sind die Leute hin die ihren Partner jung kennenlernen und bis zum Schluss behalten? Früher war das die Regel…
Dir ist aber schon klar, dass das damals nicht mit Liebe zu tun hatte, zusammen zu bleiben, sondern mit der allgemeinen Gesellschaftshaltung. Eine geschiedene Frau hat aufm Dorf heute stellenweise noch keinen Spaß.
Hinzu kommt, dass die Frau damals doch nicht arbeiten war und in jeder Hinsicht auf den Mann angewiesen war. Besonders finanziell (war zu jener Zeit ja der Mann der einzige Erwerbstätige in einer Familie).
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