Re: Frage des Monats Mai

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Jarken

Registriert seit: 10.05.2009

Beiträge: 3

Bin 29. Höre sei 16 Jahren harte (Gitarren) Musik. Habe mich zu diesem Forum heute angmeldet, um in diesem Blog mal was los zu werden, was mich seit Jahren ankotzt. Bin als Zeuge Jehova aufgewachsen (uuuhh Sekte), trage 3mm Haare (uuuhh Roudy) – nein, bin kein verdammter Nazi, bin Skateboarder, Snowboarder (vor 15 Jahren noch: uuuhh Roudy), höre Musik von Punk über Hardcore bis Trash, von Rock`n`roll über Hard Rock bis Death Metal (uuuhh Roudy) und spiele Gitarre in einer Punk Band (uuuhh… ihr wisst schon). Seit einem guten Jahrzehnt spiele und modde (modifiziere) ich „Killerspiele“.
Wenn ich mir die Situation der Welt anschaue und mir ausmale wie die Zukunft mal aussehen könnte, und wenn ich meine Vergangenheit betrachte (als Jugendlicher habe ich regelmäßig von Neonazis aufs Maul bekommen, mein Ausstieg bei den Zeugen war nicht leicht, und ich habe wegen denen einige Chancen verpasst), dann lernt so mancher Aschenbecher das Fliegen. Aber: in meinem Leben habe ich noch nie einen Menschen angegriffen, selbst den scheiß Nazis gegenüber war ich immer nur ehrlich, nicht aggressiv. Wenn Killerspiele spielen = morden bedeutet, warum habe ich noch keinen getötet (und auch kein Bedürfnis danach)?
Der Grund ist recht einfach. Wenn ich Anti Flag, Biohazard, System of a Down, Slayer, Rage against the mashine, Amon Amarth oder Die Toten Hosen (oder Pennywise, Entombed, Sick of it All oder sonst etwas geiles – ja das kann auch Helloween sein) höre, dann rocke ich meine Bude. Dabei geht meine Aggression ein wenig flöten, und wenn ich mein Brett, mein Board, die nächste Kletterwand, meine Gitarre oder meine Tastatur rocke, dann passiert dasselbe. Ich habe viele Ventile, bin auch politisch aktiv, und habe (trotz der fliegenden Aschenbecher) einen gefestigten Charakter.
Und (ich weiß, schreibt man nicht nach ´nem Punkt) hier ist der Hund begraben.
Wer als Kind (nicht, wie ich erst mit 14, 15) mit Gewalt, den falschen Umgang mit Waffen ( u.U. auch Sportschützen mit Waffe zu Hause, wenn diese als Statussymbol oder Machtinstrument betrachtet wird), mit Nichtbeachtung oder Fehlbeurteilung konfrontiert wird, der hat es als Jugendlicher schwer, sich auf eine bstimmte Meinung gegenüber Gewalt festzulegen, weil er in der Schule und im sonstigen sozialen Umfeld eine andere Ehrfahrung macht als bisher. Wenn ein solcher Mensch in dieser Zeit Spiele spielt, die Gewalt zelebrieren, vielleich online in verschiedenen Foren Texte wie (Zitat):“Geil, habe gestern über 300 Kills gemacht, die Wichser hatten keine Chance, heute mach ich sie wieder platt“ liest (das Zitat war von mir, vor drei Jahren, Deathmatch Vietcong), dann kann er / sie (selten) so etwas auch falsch verstehen und es auf sein eigenes soziales Umfeld projezieren, weil er /sie gelernt hat, dass Waffen / Gewalt alltägliche Realität sind. Dann ist es auch kein Wunder, wenn ein solcher, hat er psychische Probleme, diese mit Waffengewalt zu lösen versucht, sei es um sich zu rächen oder auch (nur) um Aufmerksamkeit zu erregen. Der Amokläufer von Elmsstetten hat sich jedenfalls wahrscheinlich ausgemalt, wie seine Familie und seine Freunde (waren nicht viele) und hoffentlich auch ein paar andere um ihn trauern. Thema Selbstmitleid, wäre das nächste, hab aber genug geschrieben (denke ich) um klar zu machen was ich meine.
Nicht Killerspiele, Heavy Metal oder schwarze Klamotten töten. Es ist immer der Mensch, der mit sich oder dem Umfeld nicht klar kommt.
See Ya

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