Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

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Eddie1975

Registriert seit: 13.05.2005

Beiträge: 12,194

Judas Priest – British Steel
VÖ: 1980

v: Rob Halford
g: Glenn Tipton
g: K.K. Downing
b: Ian Hill
d: Dave Holland

Es gibt nur wenige Bands, die von sich behaupten können mit einem einzigen Album eine Musikrichtung mitdefiniert zu haben. Unabhängig davon, was man privat von Judas Priest halten mag (mir sind sie während meiner musikalischen Lehr- und Wanderjahre jedenfalls meistens recht schnuppe gewesen), muss wohl jeder zugeben, dass Heavy Metal ohne diese Band anders klingen würde, als er es tut. Zu verdanken ist dies im wesentlichen dem sechsten Studioalbum von Priest, mit dem vielsagenden Titel „British Steel“: Priest hatten zu Beginn der 70er Jahre zunächst als Blues-Band begonnen, ehe sich langsam aber sicher die Hinwendung in Richtung Rock und später Metal (der damals so aber noch nicht hieß) vollzogen wurde. Spätestens seit den Endsiebziger-Alben „Sin After Sin“ und „Killing Machine“ (bzw. „Hell Bent for Leather“ in der US-Version) können Priest aber bereits als Vorreiter der entstehenden Metal-Szene gelten, was sich unter anderem in der Verwendung harter, verzerrter Gitarrenriffs, treibenden Drumbeats und einem stringenten hymnischen Songwriting zeigte. Auf der heute noch legendären 78´er Weltournee, die besonders in Japan zu Begeisterungstürmen führte, zeigte sich die Band auch erstmals konsequent im „klassischen“ Metal-Stil, bestehend aus Leder, Ketten, Nieten, sowie einer großen Show auf und jeder Menge Skandale hinter der Bühne. Mit dem erfolgreichen Live-Album „Unleashed in the East“ gingen Priest 1980 an die Produktion von British Steel. In nur 28 Tagen (nach damaligen eine üppige Aufnahmezeit im Studio!) entstanden unter der Aufsicht von Produzent Tom Allen bis heute unsterbliche Klassiker wie „Living After Midnight“, „Breaking the Law“, oder „United“. Inhaltlich drehten sich die Texte um Themen wie dem Zusammenhalt unter den Fans, Partys, Metal und eine gute Zeit – aus heutiger Sicht unglaublich flache Inhalte, die aber perfekt zum Lebensgefühl der damaligen Zeit passten und auch heute nichts von ihrem Charme eingebüsst haben. Die Veröffentlichung von „British Steel“ fiel zusammen mit dem Boom der sogenannten New Wave of British Heavy Metal, in deren Verlauf Bands wie Praying Mantiss, die Tygers of Pan Tang, Angel Witch oder Diamond Head ihre besten Alben veröffentlichten. Priest avancierten mit „British Steel“, das es als einziges Album der Band jemals in die Top 5 der britischen Charts schaffte, sehr schnell als Aushängeschild dieser lebendigen Szene, obwohl die Band mit der NWoBHM nie etwas zu tun hatte, sehr wohl aber von deren Boom profitierte. Auf „British Steel“ folgte eine gigantische Welttournee, die auch einer kleinen aber bei den Fans extrem beliebten NWoBHM-Band den Weg zum Welt-Erfolg ebnen sollte: Diese Band hieß Iron Maiden. Trotz ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Metal und weiteren durchaus beachtenswerten Alben wie dem „British Steel“-Nachfolger „Screaming for Vengeance“ oder „Painkiller“ im Jahre 1990 sollten Priest von nun an immer im übermächtigen Schatten ihres einstigen Support-Acts bleiben.

http://www.youtube.com/watch?v=psTUiQzNoxw

http://www.youtube.com/watch?v=RzpHmbwqHLM&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=mXxaRuDm9hI

http://www.youtube.com/watch?v=rQ2DBkIbv6Y&feature=related

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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler