Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

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Saro

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Beiträge: 7,079

Fifth Angel – Fifth Angel

VÖ: 1986; VÖ Re-Release: 1988

Ted Plot: voc.
James Byrd: lead guitar
Ed Archer: rythm guitar
Kenny Kay: bass
Ken Mary: drums

Tracklist

1. In the Fallout
2. Shout it out
3. Call out he Warning
4. Fifth Angel
5. Wings of Destiny
6. The Night
7. Only the Strong Survive
8. Cry out the Fools
9. Fade to Flames

Fifth Angel

Fifth Angel wurden 1983 in Bellevue, Washington gegründet. Die Band um Sangesgott Ted Plot veröffentlichten drei Jahre später ihr selbstbetiteltes Debüt auf Shrapnel Records, welches 1988 als Re-Release auf dem Majorlabel Epic Records wiederveröffentlicht wurde.
Fifth Angel können sich leider ohne wenn und aber zu Spitzenbands wie Omen, Angel Witch, Hades, Sacred Reich und Lizzy Borden (vor allem deren Debüt) einreihen. „Leider“ deshalb, weil auch Fifth Angel zu den Gruppen gehört, die trotz legendär genialer Alben nie den grossen Durchbruch geschafft haben. Als Vollblut Metaller ist das unbegreiflich. Man legt die Platte auf und was beim Erklingen der ersten Töne erfolgt ist ein Kniefall zum Gebet.
Die Musik von Fifth Angel kann man als melodischen Heavy Metal bezeichnen, der extrem eingängig ist -was Melodie und Text angeht-, es aber trotzdem irgendwie schafft nicht kommerziel oder gar weischgespühlt zu klingen.
Der Nachfolger Time Will Tell (1989) knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an und kann, wie auch das Debüt, bedenkenlos gekauft werden.

Das Album

Der Opener In the Fallout gibt sofort die Marschrichtung des Albums an, die da lautet: Auf geht’s! Jetzt wird gerockt! Und zwar vom aller feinsten!!!
An Angel Witch erinnernde Gitarren flankieren den Hörer und nehmen in sofort ins Kreuzfeuer. Es ist nicht übertrieben wenn ich sage, dass dieser Song keine 20 Sekunden braucht um ins Ohr zu gehen und den Metaller von Welt zum Bangen zu animieren. Strophe und Kehrreim reservieren sich auf der Stelle einen Platz im Oberstübchen. Ohrwurm #1 weiss sehr zu überzeugen.
Es folgt der nächste Kracher, dem man den wenig originellen Namen Shout it Out verpasste, der jedoch wie sein Vorgänger eine Eigendynamik und Eingängikeit besitzt, die ihresgleichen sucht.
Sind die ersten beiden Stücke im Mistempo-Bereich anzusiedeln, schalten Fifth Angel bei Call out the Warning einen Gang hoch. Und auch dieser Killer brennt sich im wahrsten Sinne des Wortes ins Hirn und lässt so manche Synapse vor lauter Begeisterung kollabieren.

Es folgt die Bandhymne Fifth Angel. Auch hier wird man sowohl was die Gitarren als auch die mystische Aura angeht, unweigerlich an Angel Witch erinnert. Wem sich bei diesem Song nicht die Haare aufstellen, muss sich mit sämtlichem Chartgeschisse, über Monate hinweg, jegliche Emotionen aus dem Leib geätzt haben. Güteklasse A!
Nun lasset uns zu meinem ganz persönlichen Favoriten kommen. Dieses Metal-Juwel hört auf den Namen Wings of Destiny. Der Song beginnt balladesk und steigert sich nach und nach zu einem richtigen Midtempo-Monster, bevor es wieder in weichere Gefilde abrutsch, um schliesslich erneut seine ganze Genialität zu entfalten. Diese Musiker wissen was sie tun. Einfach fantastisch wie hier Instrumente und die überragende Stimme von Ted Plot miteinander harmonieren und eine Flutwelle an Emotionen über den Hörer hineinbrechen lassen!
Und wieder wird in den 6ten Gang geschaltet. Bei The Night braucht es keine balladesken Momente. Hier wird die Abrissbirne ausgepackt und in bester Power Metal – Manier abgebanged!

Und wer glaubt, dass diese Ausnahmeband spätestens jetzt einen Niveauabfall zu verbuchen hat… tja, der glaubt wahrscheinlich auch noch an den Osterhasen. Für Only the Strong Survive gibt es nur ein Wort: Booooaaaah!
Ist das ein richtiges Wort? Scheiss drauf! Das ist es jedenfalls, was einem entweicht, wenn dieses Midtempo-Monstrum alles in Grund und Boden stampft! Der O-B-E-R-Hammer!!!
Und auch bei dieser Nummer benötigt es nicht mehr als einen Durchlauf und man läuft mit einem seeligen Lächeln durch die Weltgeschichte, die Melodie vor sich hersummend.
Cry Out the Fools besticht ebenfalls durch geniale Melodien und unschlagbare Eingängigkeit.
Das Ende läutet die Nummer Fade to Flames ein. Erst beginnt es ruhig, steigert sich allerdings schnell zu einer treibenden Metal-Hymne. Irgendwie erinnert mich der Gesang zum Teil an alte Europe – Stücke wie Seven Doors Hotel und In the Future to Come. Wie dem auch sei: Fifth Angel gehören zu den besten traditionellen Metal Bands, die diese Muik jemals hervorgebracht hat und es ist eine Schande, dass diese Band nie den Erfolg erntete, der ihr zugestanden haätte. Diese Platte ist ein Muss für jeden Liebhaber traditioneller, eingängiger Metal – Kost.

Nun fallet auf die Knie und huldigt! 😉
Ganz klar: 10/10 Punkte!!! Alles andere wäre Blasphemie!

Fifth Angel – Shout it Out
http://www.youtube.com/watch?v=bzP1wX7EqP8

Fifth Angel – Fifth Angel
http://www.youtube.com/watch?v=dDA_alXXKeY

Fifth Angel – Wings of Destiniy
http://www.youtube.com/watch?v=g-rqkJxx-Ro

Fifth Angel – Only the Strong Survive
http://www.youtube.com/watch?v=pSDjpXjVojM

Fifth Angel – Fade to Flames
http://www.youtube.com/watch?v=9IGRM40Bgrc