Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

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Saro

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Beiträge: 7,079

VÖ: 1988

Mark Reale: guitar
Tony Moore: voc.
Don vanStavern: bass
Bobby „The Zombie“ Jarzobek: drums

Tracklist

1. Thundersteel
2. Fight or Fall
3. Sign of the Crimson Storm
4. Flight of the Warriors
5. On Wings of Eagles
6. Johnny’s Back
7. Bloodstreets
8. Run for your Life
9. Buried Alive (Tell Tale Heart)

Riot

Riot ist eine US-amerikanische Metal Band. Obwohl sie in den 80ern und Anfang der 90er ihre grössten Erfolge feierte, wurde die New Yorker Truppe bereits 1976 in Brooklyn gegründet. Das Ur-Lineup bestand aus Guy Speranza († 2003; Gesang), den Gitarristen Mark Reale und Rick Ventura, dem Bassisten Cliff „Kip“ Leming und Sandy Slavin an der Schiessbude. Nach dem überaus genialen 81er Werk Fire Down Under, verliess Speranza die Band und wurde durch Rhett Forrester ersezt, mit welchem die Alben Restless Breed (1982) und Born in America (1983) eingespielt wurden. Mitte der 80er kam es zum vorübergehnden Aus. Bereits 1987 fanden sich die göttliche Riot mit einem teilweise neuen Lineup wieder zusammen und meldeten sich 1988, ein Jahr später, mit einem doppelten Urknall zurück!
Zum einen schleuderten Riot der Metal-Welt mit Thundersteel ein Referenzwerk in Sachen Speed Metal vor den Latz, zum anderen hatte man mit Tony Moore DEN neuen Frontmann am Start, der mit zum Besten gehört, was es im Heavy/Power/Speed-Sektor gibt.
Ihr habt richtig gelesen – Speed Metal. Spielten Riot auf ihren Vorgängeralben eher klassischen Heavy/Power Metal, drückte man ab sofort richtig auf die Tube.

Das Album

Die ersten Töne vom Thundersteel-Riff erklingen und schon richten sich die Nackenhaare des Hörers in die Vertikale. Was für ein geiler Sound. Thundersteel ist ein Extrakt aus Geschwindigkeit und Energie. Wenn Mark Reale mit seinem schwindelerregenden Gitarrenspiel beginnt, die Doublebass bis ins Nirvana getreten wird und der atmenberaubende Gesang von Tony Moore einsetzt, kann man sich dieser Granate von einem Song nicht mehr entziehen.

Textauszug – Thundersteel

And now at last we know he’s reeeaaaal
The Power of his sword we feeeeel
Thundersteeeeel! Thundersteeeeeel!

Der perfekte Refrain. Kurz und bündig, eingängig, vor Energie strotzend und zum Mitgröhlen bestimmt. Killer!
Sind die letzten Klänge von Thundersteel verklungen, lässt der nächste vertonte ICE nicht lange auf sich warten. Fight of Fall setzt genau da an, wo der alles vernichtende Titeltrack aufhörte. Gitarren heulen auf und die Doublebass gibt alles! Das bedeutet jetzt nicht, dass „Fight“ ein Dublikat von Thundersteel ist. Ganz im Gegenteil. Obwohl auch hier wieder in den sechsten Gang geschaltet wird, wechselt diese Nummer beim Kehrreim in einen galoppierenden Midtempo-Rhythmus, welcher von Moore’s grandioser Stimme zum einem phänomenalen Singalong veredelt wird. Auch dieses Stück besitzt POWER ohne Ende!

Etwas gemäßigter, aber zu 100% balladenfrei 😉 geht es mit dem Midtempo-Killer Sign of the Crimnson Storm weiter. Bei diesem Stück besinnen sich Riot auf ihre Zeit vor dem Split zurück. Natürlich muss man ein Album etwas auflockern. Die ganze Zeit auf 180 wäre auch langweilig. Sign of the Crimson Storm, ebenfalls mit einem Refrain zum Niederknien gesegnet, erfüllt diese „Aufgabe“ mit Bravour. Ein super Song.
Wieder zu Atem gekommen? Das wäre jedenfalls ratsam, denn nun gibbet in Form von Flight of the Warrior wieder voll auf die Zwölf. Diese Stück besticht durch die perfekte Mischung aus Geschwindigkeit, Midtempo-Passagen und Melodie und über allem thronen wieder das geniale Gitarrenspiel von Reale, Bobby’s exessives Drumming und Tony’s unvergleichbaren Gesang!

On Wings of Eagles und Johnny’s Back reihen sich sowas von absolut mühelos in die Riege erstklassiger (Speed)Metal-Hymnen ein, dass spätestens jetzt klar ist: Riot haben mit Thundersteel etwas gaaaanz Grosses abgeliefert. Ich habe wikrlich nicht den blassesten Schimmer, wieso es diese Band nie bis ganz nach oben geschafft hat. Aber das muss man sich bei so mancher Band fragen. Wenn ich da nur an Angel Witch, Omen oder Fifth Angel denke (um nur drei zu nennen)… Naja, anderes Thema.

Nun kommen wir neben Thundersteel und Fight or Fall zu meinem dritten Lieblingsstück auf diesem fantastischen Album. Was wie ein Ballade beginnt und schon anfangs die geniale Melodie des Refrains erahnen lässt, steigert sich nach kurzer Zeit in einen melodischen Rocker der Extraklasse. Bloodstreets ist ein Song der Kategorie „einmal gehört-epic-genial-und dann hat’s Zooom gemacht!!!“

Textauszug – Bloodstreets

Time has changed the seasons
And I will go on with no reason
I feel my life slipping away
These streets are getting colder
And i am growing older
Tomorrow seems so far awaaayyy

Wow! Bei dem Song bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut vom allerfeinsten!

Run for Your Life gibt einem nochmal ordentlich was auf die Ohren, bevor mit Buried Alive (Tell Tale Heart) das Ende eingeläutet wird. Mit fast 9 Minuten ist diese Nummer nicht nur das längste, sondern auch das düsterste Stück der Platte. Wie der Name schon verrät, geht es in diesem Lied um das beklemmende und in den Wahnsinn treibende Gefühl lebendig begraben zu sein. Man wird für tot erklärt, wacht nach der Beerdigung auf, alles ist dunkel und man erinnert sich vage an ein Stimme, die da sagte:“ …Asche zu Asche und Staub zu Staub.“ „War alles nu ein Traum? Werde ich verrückt?“ U.s.w.
Gab es schon zig mal und wird es wohl noch ein paar weitere Male geben. Burried Alive ist sicherlich kein schlechter Song, passt aber irgendwie nicht in das Gesamtbild von Thundersteel, da der Rest des Albums eher eine Menge positiver Energie versprüht. Egal! Einen kleinen „Durchhänger“ kann man, da die vorherigen Songs alle top waren, durchaus verzeihen. 🙂

Fazit:
Jeder, aber auch wirklich JEDER, der eine Leidenschaft für traditionellen und erstklassigen Heavy/Speed Metal hegt, sollte, nein, MUSS sich Thundersteel ins Regal stellen. Etwas besseres ist in diesem Genre fast nicht zu finden. Diese Scheibe überzeugt auf ganzer Linie. Das Songwriting, das kraftvolle Drumming, die exelente Gitarrenarbeit und Tony Moore’s grandioser Gesang kreieren aus Thundersteel 45 Minuten gebündelte Energie! Wer das Album noch nicht sein Eigen nennt: Schwingt euren Arsch in den nächsten Plattenladen und kauft euch dieses schwermetallische Meisterwerk!

Dank unserer tollen GEMA gibt es natürlich keine Studioversion der Thundersteel-Songs auf YouTube. Daher müssen wir uns leider mit ein paar Bootlegs zufrieden geben. Ich habe lange überlegt, ob ich diese Album rezensieren soll, da es halt keine vernünftigen Videos gibt. Schliesslich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass die Platte einfach zu gut ist um umgehört zu bleiben. Aber selbst wenn euch die Stücke aufgrund der miesen Qualität nicht vollständig überzeugen, könnt ihr euch das Album bedenkenlos kaufen. Ehrenwort! 😉

Edit: Habe doch noch ’nen Video-Clip gefunden (Bloodstreets)^^

Riot – Thundersteel (Live 2009)
http://www.youtube.com/watch?v=VrOBz2UfZrI&feature=mh_lolz&list=PLE97FD65C3133FACB

Riot – Fight or Fall (Live 1989-Japan)
http://www.youtube.com/watch?v=KRZ87rwYr28&feature=BFa&list=PLE97FD65C3133FACB&index=2

Riot – Bloodstreets
http://www.myvideo.de/watch/5026161/RIOT_Bloodstreets

Riot – Johnny’s Back (Live-Sweden)
http://www.youtube.com/watch?v=jAsUbSWssGw