Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

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Saro

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Beiträge: 7,079

VÖ. 1987

Michael Furlong: voc.
Jeff Mark: guitars
Rick Bartel: bass
Deen Castronovo: drums

Tracklist

1. Metal Fuel
2. Man Against Machine
3. Call of the Dark
4. Siberian Vacation
5. Psychoradio
6. Streets of Berlin
7. Spellshock
8. Reign of Terror
9. We Rule the Night

Wild Dogs

*Sommer 1981, Portland Oregon. Jeff Mark, Mick Zane, Pete Holmes und Matt McCourt tun sich zusammen und gründen die Power Metal – Band Wild Dogs, welche zunächst jedoch noch unter dem Namen The Ravers ihr Unwesen treiben. Nach einiger Zeit entschied sich Mick dazu sein eigenes Ding durchzuziehen, tat sich mit Jay Reynolds zusammen und gründete mit ihm die Band Malice.
Nach diversen Aufnahmen für kleinere Labels (u.a. die Songs “We Got the Power”, “Runnin Away”, “Tonight We Rock„) brachte die dritte Recording-Session mit der Nummer Born to Rock den ersten kleinen Erfolg. Fortan wurden The Ravers, welche sich mittlerweile per Abstimmung in Wild Dogs umbenannt hatten, von den lokalen Radiostationen gespielt.
Der Name Wild Dogs wurde durch zwei alte Köter inspiriert (einer davon war blind), welche sich täglich auf dem Treppenaufgang zum Practice Studio, dem damaligen Studio der Band, niederliessen und nichts weiter taten, als zu faulenzen.

Nachdem man mit Shrapnell Records ein neues Heim gefunden hatte, machte man sich an die Arbeit für des erste Full-Lenght-Album. 1983 erschien das selbstbetitelte Debüt und nur ein Jahr darauf Man’s Best Friend (1984). Während dieser Jahre kam es zu diversen Lineup-Wechsel. Als man 1987 schliesslich den Drittling Reign of Terror veröffentlichte, bestand die Besetzung aus Jeff Mark (guitars), Rick Bartel (bass), Deen Castronovo (drums) und Michael Furlong (vocals).

Das Album

Wahrscheinlich wird dem Grossteil der Erdbevölkerung der Name Wild Dogs kein Begriff sein. Ich für meinen Teil konnte mit der Band bis vor ein paar Monaten jedenfalls noch nichts anfangen (Danke, Infernal Overkiller 😉 ).
Was erwartet uns also auf Reign of Terror? Gnadeloser und saugeiler Power Metal! Wild Dogs überzeugen sowohl mit treibenden Doublebass-Stücken wie Metal Fuel, als auch mit Midtempo-Nackenbrecher der Marke Streets of Berlin.
Besonders positiv fallen die messerscharfen Riffs und der Gesang von Michael Furlong auf, welcher wie eine Mischung aus Lemmy und „Kreissäge trifft auf Stein“ klingt. Einfach geil!

Im Grunde haut hier jeder Song sowas von auf die Zwölf, dass man nach jedem Durchlauf mindestens mit einer leichten Gehirnerschütterung und Verstauchungen im Nackenwirbelbereich rechnen muss. Nummern wie das oben genannte Metal Fuel, Man Against Machine, Call of the Dark oder die Abrissbirne schlechthin, Spellshock, lassen dem Hörer keine andere Wahl als komplett durchzudrehen. So hart diese Stücke auch sind, werden sie jedoch immer durch äusserst eingängige und teils gefühlvolle Gitarrensolis aufgelockert, ohne auch nur einen Hauch ihrer Energie zu verlieren.

Nicht ganz so schnell wie der Grossteil der Songs knallen die Midtempo-Urgetüme Siberian Vacation, Streets of Berlin und Reign of Terror durch die Boxen. Aber egal wie schnell welcher Song auch ist, das Ergebnis bleibt immer das gleiche. Es fällt einem verdammt schwer sich nicht gleich an Ort und Stelle die Rübe vom Hals zu bangen und aus vollem Hals mitzubrüllen:

…now feeeeel the reeeeeiiiign of teeeeerror!

Reign of Terror packt dich bei den Eiern und weckt das unendlich grosse Verlangen in dir, die Sau rauszulassen. Keine Spur von Mainstream-Anbiederung und auch von Balladen fehlt weit und breit jede Spur. Wild Dogs sind Metal pur und „Reign“ sollte in keiner Metal-Sammlung fehlen. Dafür ist diese Platte einfach zu geil!
Jedes Riff knallt, jedes Solo sitzt. Das gnadenlos geile Drumming und Furlongs knallharte Stimme runden das ganze schliesslich gekonnt ab. Alles in allem harmonieren Härte und Eingängigkeit auf unglaubliche Art und Weise miteinander und das Ergebnis ist ein Power Metal-Album, das den Vergleich zu Genre-Meisterwerken wie Battle Cry, Graceful Inheritance und Digital Dictator nicht zu scheuen braucht.

Der Re-Release wertet das ansich schon grossartige Album mit folgenden Raritäten auf:

Tracklist Bonustracks

10. Madhouse**
11. Livin‘ on the Bad Side**
12. Metal free America
13. Man on Fire
14. Thanx for the Ride
15. Dead to the World
16. Screaming for the Night Away

Zwar lässt die Sound-Qualität ein wenig zu wünschen übrig, doch muss die Energie, die von diesen Power Metal-Perlen ausgeht, nicht im geringsten darunter leiden. Musikalisch passen die Stücke einwandfrei zum regulären Album und so wird der Hörgenuss dadurch nicht geschmälert.

*Ich habe die Bandhistory in englischer Sprache gefunden, musste aber kurz danach passen, weil der Text ohne Absätze vorlag und mit Namen, Labels u.s.w. vollgestopft war, dass es mir fast unmöglich war, den Sätzen einen Sinn zu entlocken. Falls sich aufgrund dessen Fehler in meine niedergeschriebe Band-Info eingeschmuggelt haben, oder falls wer etwas ergänzen möchte, kann er mir das gerne schreiben und ich werde es hinzufügen.

**Die Reihenfolge der beiden Songs ist in der Tracklist vertauscht worden. Livin‘ on a Bad Side kommt auf CD vor Madhouse.

Wild Dogs – Metal Fuel
http://www.youtube.com/watch?v=ZoMbON3yi9Q

Wild Dogs – Call of the Dark
http://www.youtube.com/watch?v=35dVdGxksVc

Wild Dogs – Spellshock
http://www.youtube.com/watch?v=Lzw4dwV85Fo&feature=related

Wild Dogs – Reign of Terror
http://www.youtube.com/watch?v=ln8K0WNWZZ0&feature=related