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VÖ: 1984
Don Dokken – vocal, guitar
George Lynch – guitar
Jeff Pilson – bass guitar, keys, vocal
Mick Brown – drums, vocal
Tracklist
1. Without Warning
2. Tooth And Nail
3. Just Got Lucky
4. Heartless Heart
5. Don’t Close Your Eyes
6. When Heaven Comes Down
7. Into The Fire
8. Bullets To Spare
9. Alone Again
10. Turn On The Action
Dokken
Don Dokken, Sänger und Namensgeber der 1978 gegründeten Us-amerikanischen Hard Rock Band Dokken, startete seine Karriere bereits 1970 in Deutschland, als er gemeinsam mit amerikanischen Musikern zusammenspielte. Das erste, unter dem Namen Dokken bekannte Line-Up wird -wie soll es auch anders ein?-, auf 1978 datiert; bestehend aus dem ehemaligen Vic-Vergat-Bassisten Juan Croucier und dem Schlagzeuger Greg Pecka. Letzterer wurde jedoch recht flott durch Gary Holland ersetzt. Weitere Mitglieder der frühen Band-Phase sind die beiden Bassisten Jeff Tappen und Gary Link, zudem der frühere Quiet Riot Gitarrist Greg Leon sowie der zukünftige Accept-Basser Peter Baltes (1977-1978).
1978 wurde die auf 500 Exemplare limitierte Single Hard Rock Woman released und brachte der Band einen Plattenvertrag mit dem deutschen Produzenten Dieter Dierks ein, dessen Studio in Stommeln, nahe Köln ansässig war.
Im folgenden Jahr wurde die Band um den Ausnahme-Gitarristen George Lynch (vorher Xciter) bereichert, mit dem Sänger Don von nun an einen Song-Writing Partner an seiner Seite wusste.
Noch im selben Jahr, also 1979, erschien Back In The Streets.
Zu diesem Tonträger, welcher mir bis gerade eben total unbekannt war, kann ich überhaupt nichts sagen. Das Album wird in Wikipedia gelistet.
Als offizielles Debüt ist mir lediglich das Killer-Album Breaking The Chains bekannt (1981; Carrere Records), welches der Band einen Platten-Deal mit dem Major-Label Elektra einbrachte und dort 1983 mit veränderter Tracklist nochmals Veröffentlicht worden war.
Wie dem auch sei… 1984 wechselte Bassist Juan Croucier zu den Kaliforniern von RATT und wurde durch Jeff Pilson ersetzt. Mit ihm begab man sich ins Studio, um den fantastischen Zweitling Tooth And Nail aus dem Ärmel zu schütteln…
Das Album
Um ehrlich zu sein habe ich mich mit Hilfe des „Enemene Muh und raus bist Du“-Verfahrens für das 84er Werk der amerikansichen Hard Rock-Götter entschieden. Wenn ich sage, dass alle 80er Veröffentlichungen von Dokken so einmalig gut sind, dass jedes einzelne Album hier Erwähnung finden müsste, ist es keinesfalls übertrieben.
Auf dem als Intro dienenden Instrumental-Stück Without Warning darf sich George Lynch das erste mal unter dem Dokken-Banner so richtig austoben, bevor man mit dem Titeltrack, gleich zu Beginn, den härtesten Dokken-Song vor den Latz geknallt bekommt. Sind die Songs der Band ansonsten eher öffentlichkeitsdienlich, grenzt Tooth And Nail schon fast an Metal 🙂 Aber auch nur fast, denn trotz der Geschwindigkeit und dem recht aggressiven Songwriting, enthält der Titel doch alle für die Band typischen Merkmale: Zum einen besitzt Sänger Don eine, für den Hard Rock geradezu prädestinierte Stimme, welche wahrscheinlich selbst ein Skull Full Of Maggots wie einen etwas härteren Bon Jovi Song klingen lassen würde, und zum anderen hätten wir da noch das prägnante Gitarrenspiel Lynch’s, sowie diese ausnahmslos genialen Refrains. Bei meinem ersten Dokken-Kontakt vor ca. 18 Jahren dachte ich mir noch, dass das doch etwas arg soft klingt, aber schon wenig später habe ich die Frühwerke dieser tollen Band mit all ihren Facetten lieben gelernt.
Wie sich eine typische Dokken-Nummer anhört veranschaulicht der Hit Just Got Lucky, der jedem Liebhaber von AOR und Hard Rock einen Gänsehautschauer über den Rücken jagt.
Fäschlicherweise werden auch Dokken immer wieder gerne als Hair Metal-Luftnummer stigmatiesert. Keine Ahnung was das soll. Trotz des Aussehens haben viele Bands dieser Epoche verdammt gute Album rausgebracht. Und abgesehen vom Outfit würde ich Dokken nicht zu besagtem Genre einordnen, da ihre Musik schon damals um ein Vielfaches erwachsener klang, als, sagen wir mal Poison oder RATT (welche ich beide nichtsdestotrotz super finde^^).
Man muss sich nur mal phänomenale Rocker wie Don’t Close Your Eyes und Into The Fire anhören und ihr werdet meine Aussage bestätigt sehen 🙂
Was die Herren auf ihren vier ersten Alben abliefern, ist nicht von dieser Welt. Alles, wirklich alles, was einen super Rock Song ausmacht, wird dem geneigten Hörer auf Tooth And Nail gleich 10-fach und auf höchstem Niveau geboten!
Und was darf auf einem 1A Hard Rock Album neben tollen Musikern und heavy Stücken wie dem recht düsteren When Heaven Comes Down natürlich nicht fehlen? So siehts aus, eine Ballade. Und was für eine fette Ballade die Amis hier bereithalten lässt einem echt die Spucke weg bleiben. Alone Again vereinigt all das, was die Definition einer wirklich guten Ballade ausmacht. Gesang und Melodien harmonieren perfekt miteinander und gipfeln in einem weltklasse Kehrreim. Und auch wenn der Text recht klischeebehaftet rüberkommt, wirkt dieses Musterbeispiel einer Super-Ballade doch zu keiner Sekunde übertrieben schmalzig, was ganz klar den Musikern um Gitarrengott George Lynch zu verdanken ist, die der Nummer bei all den Emotionen eine relativ rauhe Note verleihen.
Alone Again kann getrost zu den großkalibrigen Rock Balladen wie Love Hurts, Don’t Know What You’ve Got (‚Til It’s Gone), 18 & Life, Is This Love und Empty Rooms gezählt werden. Ganz großes 80s Kino, das uns hier geboten wird!
Bevor das Ende kommt wird dann aber noch mal ein paar Gänge hochgeschaltet. Der Rausschmeisser Turn On The Action hält, was sein Name verspricht. Die Band drückt nochmal richtig auf die Tube und verwöhnt den Konsumenten mit allerfeinstem Hard Rock.
Wenn man nichts mit dieser Musik im Allgemeinen anfangen kann, wird man wahrscheinlich auch mit Dokken nicht warm werden, doch alle, die zumindest in Erwägung ziehen sich mit der härteren Variante des klassischen Rock auseinanderzusetzten, werden mit dem 84er Album Tooth And Nail ihre Freude haben und eher früh als spät erkennen, dass diese Band, obwohl sie ihre Hochzeit inmitten der sogn. Hair Metal-Ära hatte, mehr als nur eine Modeerscheinung war.
Außerdem zu empfehlen sind die Alben Breaking The Chains (1981/1983), Under Lock And Key (1985), Back For The Attack (1987) und das unter dem Namen Don Dokken erschienende Album Up From the Ashes (1990).
Dokken – Tooth And Nail
http://www.youtube.com/watch?v=XFDDjXfAD5Q
Dokken – Just Got Lucky
http://www.youtube.com/watch?v=ECr98ZOnsig
Dokken – Into The Fire
http://www.youtube.com/watch?v=kyePfnR3DmA
Dokken – Alone Again
http://www.youtube.com/watch?v=nd-gvYfIVjc
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