Re: Blitzrunde: Song-Bewertung

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palez

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Sudden0FrostGehts hier auch mal weiter?
………………………………:?

Nicht weinen, Maestro. Ich mag Blut aus Nord und vor allem „The Work Which Transforms God“ ja wirklich sehr gerne, das Album ist für mich so eine Art Ersatz-Deathspell Omega (wenn auch es stilistisch gar nicht mal so viele Überschneidungen gibt, aber grundsätzlich ähnlich ist die Herangehensweise schon). An deiner Stelle hätte ich mir zwar einen anderen Song ausgesucht, „Procession of Dead Clowns“, „Our Blessed Frozen Cells“ oder „Axis“ zum Beispiel, aber „The Choir of the Dead“ bündelt eigentlich alle Stärken (abgesehen vom Melodiegespür, was bei meinen Songbeispielen aufblitzt) des Albums ganz gut. „The Choir of the Dead“, das ist quasi die Arztklinik des Verderbens, ein vom kalten weißen Licht erfüllter, labyrinthartiger Gebäudekomplex, in dem man nie ganz allein herumschleicht und aus dem man nie einen Ausweg finden wird, weil das Konstrukt gei genauerer Betrachtung perspektivische Unmöglichkeitsdimensionen Escher’scher Prägung annimmt. Was bei anderen Black Metal-Bands nach recht arttypischen Harmonien klingen würde, lassen Blut aus Nord hier zähflüssig an der Wand verlaufen, die Tonfolge ist präzise verschoben, um auf den Hörer in durchaus bandtypischer Art bizarr und abstoßend zu wirken. Zudem war die Entscheidung für den leblosen, maschinell-kalten Rhythmus eines Drumcomputers anstatt eines lebendigen Spiels eines Drummers aus Fleisch und Blut hier so logisch und der Gesamtatmosphäre zuträglich wie bei kaum einer weiteren Band aus dem Bereich.

http://www.youtube.com/watch?v=nbNI9…eature=related

€: Mann, jetzt habe ich keine Lust mehr, da ich grad Blut aus Nord höre. Tabledance-Extravaganzas Kommentar zum besten Darkspace-Song überhaupt ist natürlich ’ne mittelschwere Katastrophe.

€²: Na schön. Also erstmal ist Cyberjapanoisegrind nach dem Outrosong von den Powerpuff Girls ein ziemlich stark aus der Bahn werfender Kontrast. Der zweite Eindruck ist der, dass es für ein paar Minuten völlig faszinierend ist, wie ununterscheidbar nahe am Maschinengewehrknattern der Drumcomputer da ist. Der ist es aber andererseits auch, was die Sache etwas anstrengend macht, weil das sonst dank chromglänzender, spiegelglatter Oberfläche und einer roboterartigen Selbstkontrolle eigentlich unfallfrei hörbar ist. Ist gut und originell, aber keine Ahnung, ob ich das auf Albumlänge hören will.