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Ich Kunstbanausenschlampinchen schätze sowohl Celtic Frost als auch deren verlängertes Rückenmark Triptykon ja vor allem und fast ausschließlich mit Frauengesang und ohne Gitarren, aber wegen zwei Songs werde ich mir „Monotheist“ nicht gekauft haben, also höre und bewerte ich „Goetia“ doch gerne. Die Art, wie Maj-…ääh, Warrior Tom vor Jahrzehnten die Gitarre spielte und seit einigen Jahren wieder spielt, ist trotz Warhammer und eventuellen Konsorten einzigartig und klingt nach einem tiefsitzenden Hass und Ekel gegenüber seinem Instrument; in den zähflüssigen, öligen, dissonanten Saitenvergewaltigungen lassen sich gar Vorläufer des harschen, aber nicht ganz metalfremden (Drone) Dooms von Khanate, Thorr’s Hammer und anderen Southern Lord-Kollegen vermuten. Die Tempowechsel und das vorherrschende Prügeldrumming geraten hier vergleichsweise geschickt dynamisch und elegant, wenn man an das letzte Celtic Frost-Werk oder gar an deren Ursuppenmonumente aus den 80ern zurückdenkt, kein Wunder, ist Fischers akzuelle Hintermannschaft doch meines Wissens nach am modernen Black Metal von Dark Fortress geschult. So gerät „Goetia“ zu einem solide und kurzweilig komponierten, teilweise sehr catchy („Lord, have mercy upon me!“) Stück Stahlbeton, lässt die bekannte und gemochte Zer- und Verstörungskunst der Gitarren aber lediglich zum Anfang und Ende hin aufblitzen. Hat mir trotzdem gut gefallen.
http://www.youtube.com/watch?v=ldLk0rQORHY
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