Re: Der allgemeine Politikthread

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ZITAT:Dank einseitiger Darstellung inklusive „sagt mal das und das“-Einweisung. So läuft das in der Medienwelt. Und es funktioniert ja offensichtlich.

4. September 2009, Neue Zürcher Zeitung

—   Einseitige Toleranzforderungen

Ein neuer Youtube-Kanal kämpft gegen Ausgrenzung

Im Internet herrscht kein Mangel an publizistischen Plattformen gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Mit «361 Grad Toleranz», dem «Youtube-Schülerwettbewerb gegen Ausgrenzung», ist seit dem 26. August dennoch eine neue Initiative im Netz. Unter der Schirmherrschaft der deutschen Bundeskanzlerin, unterstützt von diversen «Antifa»-Organisationen, der deutschen Unesco-Kommission und der Popgruppe Silbermond, hat Youtube einen eigenen Videokanal eingerichtet (http://www.youtube.com/user/361gradtoleranz).
Schüler ab 13 Jahren können hier bis zum 16. Oktober selbstgedrehte «Filme für Toleranz» hochladen und so ein Zeichen setzen gegen die nach Ansicht der Initiatoren in Deutschland wieder einmal zunehmende Welle der Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz. Der Fussballer Philipp Lahm, der Schauspieler Daniel Brühl, der ehemalige «Tagesthemen»-Moderator Ulrich Wickert und die Silbermond-Sängerin Steffi verleihen dem Unternehmen den Glanz prominenter Unterstützer.



«361 Grad ist eine wunderbare Aktion», sagt die Kanzlerin in ihrem Eröffnungsvideo. Wenn sie sich allerdings ansieht, was seither auf der Website passiert, wird sie dieses Urteil wohl nicht aufrechterhalten. Anfang der Woche fanden sich dort knapp 1000 Kommentare, die fast ausschliesslich mit Hohn und Spott auf «361 Grad Toleranz» reagierten. Nun wird man zu Recht vermuten, dass mancher, der hier seine Spuren hinterlässt, zu jenen Gruppen gehört, gegen die «361 Grad Toleranz» ins Leben gerufen wurde. Das gilt aber nicht durchweg, denn viele der Kommentare kritisieren ebenso wie die zugleich bei Youtube eingestellten Videoreaktionen pointiert die Leerstellen dieser jüngsten Antirassismusaktion.
«361 Grad Toleranz» richtet seine Werbebotschaft für ein weltoffenes, tolerantes Land ausschliesslich an die Deutschen. Sie müssen offenbar weiter erzogen werden, sich auf Einwanderer und ihre Kulturen neugierig und kontaktfreudig zuzubewegen. Die bornierten Ignoranten sind immer die Einheimischen, die gar nicht oft genug über die Schönheiten fremder Kulturen aufgeklärt werden können, obgleich das öffentliche Fernsehen an einschlägigen Programmen schon ein Übersoll erfüllt.
Das aber ist schon lange nichts anderes als ein ziemlich schlichtes Klischee. Erschreckend grosse Teile der Einwanderermilieus vorzugsweise muslimischer Provenienz praktizieren in deutschen Ballungsgebieten längst einen wüsten Hass auf die «Scheissdeutschen». Die Polizeiberichte sind voll von solchen verbalen Attacken, die körperliche Gewalt begleitet. Der «Spiegel» berichtete wiederholt in seinem Internetauftritt und in seinem Fernsehprogramm von Ausgrenzung, Gewalt und Demütigung, unter der die deutschen Schüler zu leiden haben, die an manchen Schulen nicht nur in Berlin zur Minderheit geworden sind. Muslimische Straftäter zeigen ihre Missachtung der deutschen Gesetze aggressiv in Gerichtssälen.
Die Mehrheit der Medien kann damit aber offenbar nicht umgehen, erklärt das Verhalten der Migranten gern zu Einzelfällen oder empört sich über Richter, die tobsüchtigen Migranten und ihren Grossfamilien Grenzen setzen. Es wäre keine schlechte Idee, wenn eine Medieninitiative ein zivilisierendes Projekt auch für solche Migrantenmilieus entwerfen würde. «Toleranz heisst, offen zu sein für andere», sagt die Kanzlerin in ihrer Botschaft. Das gilt in beide Richtungen.