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SlothropWir brauchen eine neue Rechtspartei ebenso wenig wie die nichtsnutzigen Linken. Eine Partei rechts der CDU, was sollten die sich denn auf die Fahnen schreiben, um sich eine Legitimation für ihre Existenz zu geben? Eine solche Organsation muss doch automatisch am rechten Rand (also auch da, wo es wirklich scheißebraun wird) fischen, um überhaupt Aufmerksamkeit zu erhalten. Was wir stattdessen brauchen: Eine Politik, die sich nicht mehr von Lobbyismus gängeln lässt, die Klartext redet anstatt Nebelkerzen abzufeuern und die sich mal fragt, wie man ein Wort wie „Gemeinwohl“ wieder mit Bedeutung aufladen kann. Dazu bracht man aber Eier, und diesbezüglich sieht es bei der politischen Kaste echt düster aus.
es liegt wohl nicht nur an den Eiern. die zu haben war schon mal leichter. denn in dem taumel in dem wir stecken lässt sich kaum noch sagen, ob es die politiker sind die nichts weiterbringen oder ist es die wirtschaft oder ist es die enge vernetzung von wirtschaft und politik oder sind es doch unsere anscheinend so rückgratlosen politiker. die wirtschaft läuft in echtzeit globalisiert ab und macht ihre „Deals“ jede sekunde. die politik hechelt atemlos hinterher, oder will gar nicht aufholen. viele politiker werden ja nur politiker um sich die netzwerke zu schaffen die sie nach ihrer politikerkarriere brauchen (ich kann immer nur den kopf schütteln wenn irgendwelche kronegesteuerten zombies verlangen, dass die poltitiker weniger verdienen sollten…)
naja, ich denke wir bedinden uns in einem schwindel der verschiedenen interpretationen und der simulationen. wir können ja, dank der über uns hereinbrechenden „informations“-flut gar nicht mehr entscheiden was wahr ist.
„Das große Ereignis dieser Periode, das große Trauma ist jene Agonie fester Bezüge, Agonie des Realen und Rationalen, mit der das Zeitalter der Simulation anbricht. Während so viele Generationen, und besonders die letzte, im Laufschritt der Geschichte gelebt haben, in der euphorischen oder katastrophischen Perspektive einer Revolution – hat man heute den Eindruck, daß die Geschichte sich zurückgezogen hat, einen Nebel der Indifferenz hinter sich zurücklassend, durchquert zwar von Strömen, aber all ihrer Bezüge entleert.“ (Baudrillard)
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denken statt messen