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Souls to DenyBin persönlich jemand, der gerne über die Integrationsproblematik diskutiert… aber dann bitte nicht auf der „die Türken halt“ oder „Muslime integrieren sich eben schlecht“ Ebene.
Ich bin selber echt kein großer Befürworter von Religionen, überhaupt nicht. Aber wenn Menschen anfangen, die Angst vor Terrorismus zu instrumentalisieren, um eine gesamte Glaubensrichtung zu erniedrigen und jeden Einwanderer als wertlos abzustempeln, halte ich das für inkorrekt. Sogar für ziemlich widerlich… und eine Berechtigung seh ich hierfür auch nicht. Und dazu noch die berühmten „Wir sind das Volk“ Parolen. Nein sry, ganz sicher nicht! Außerdem sind diese Demonstrationen alles andere als hilfreich. Ein paar meiner muslimischen Freunde sagen selbst, dass diese Proteste Anhänger von äußerst radikalen Strömungen(Salafisten) sich in ihrer Opferrolle, „der ausgestoßene Islamist“ zu sein, verstärkt bestätigt fühlen… von einem zunehmend angespannten „Deutsch/Ausländer“ Verhältnis mal abgesehen.
Was das Insturmentalisieren angeht, sind wir gleicher Meinung, aber ein angespanntes Deutsch/Ausländerverhältnis gibt es nicht erst seit diesen Demos. Vorher traute es sich der/die Einzelne nur nicht so offen zu äußern. Dass es auch eine ganze Menge hier lebender Ausländer gibt, die sich nicht integrieren wollen, ist doch so. Das ist etwas, was auch bereits von der Politik thematisiert wurde (und wenn man jemanden für alles verantwortlich machen sollte, dann sind das nicht irgendwelche „Nazis“, sondern die, die jetzt genau diese „Nazis“ vorschieben, um vom eigenen, Jahrzehnte andauernden Weggucken und Versagen abzulenken – Frau Merkel, ihr Stab und all ihre Vorgänger). Darin sehe ich als solches erstmal keine Hetze, sondern ein Ansprechen von Tatsachen.
Und um mal selbst den „Ich kenne da ein paar Muslime“-Joker ins Spiel zu bringen^^: Die muslimischen Kollegen auf meiner Schicht bekunden (bis auf mglw. einen) nicht nur Verständnis für den aufgestauten Unmut in der Bevölkerung und die jetztigen Demos, sondern befürworten diese sogar, und der Herr Simicioglu, welcher in Köln ehrenamtlich versuchte dabei zu helfen, ausländische Jugendliche zu integrieren, sagte schon mehrfach, dass diese „Fortschritte“ bzgl. Integration, falls das mal in der Presse und Politik zur Sprache kommt, nichts weiter als Augenwicherei seien, dass viel zu viele Menschen nicht den Funken von Willen zur Integration erkennen lassen, ganz einfach deshalb, weil sie auch problemlos ihr Ding durchziehen können. Inzwischen hat er kapituliert und sein Amt an den Nagel gehangen.
Und ich glaube, dass dieses grundsätzliche Verteufeln dieser Demonstrationen und der Anwesenden nur noch Benzin ins Feuer gießt und den Neonazis besser den Boben bereitet, als diese es aus eigener Kraft je tun könnten. Ich meine, wie schaut das für die Demonstranten aus? Der Unmut wächst über Jahre hinweg an. Nun geht man in einem Land, das sich mit der Rede-, ach nee, der Meinungsfreiheit brüstet auf die Straße und sagt, was einem nicht passt, dass es da etwas gibt, das man als reale Bedrohung betrachtet. Und wie reagieren Presse und vor allem die, die geschworen haben, dem Volk zu dienen? Sie setzten angesetzte Demos zu Kundgebungen herab, beschneiden die Bevölkerung in ihrem Recht zu demonstrieren, stellen sich einheitlich gegen die Schützlinge und stellen sie mit Massenmördern und Kriegsverbrechern gleich, während die Menschen, denen diese Angst gilt, ungehindert demonstrieren dürfen und z.T. keinen Hehl aus ihren Zielen machen.^^ Mal ehrlich, wenn dann so langsam der ein oder andere zu denken beginnt: „Wenn ich, ohne dass ich es bin, eh schon als Nazi abgestempelt und wie einer behandelt werde, kann ich auch gleich „rechts“ wählen“, ist das doch irgendwo nachvollziehbar.
Dass es trotz allem zu vermeiden gilt, sich mit aktenkundigen(!) Rechtsradikahlen solidarisch zu zeigen, ist auch mein Standpunkt, allerdings frage ich mich bei laut werdenden Stimmen, die grundsätzlich alles verteufeln und verneinen, was sich „gegen“ das Thema Ausländer aus- bzw. lediglich Tatsachen anspricht, ob diese dazu gehörigen Personen ihr Leben lang in einer Kiste gelebt haben, so dass sie wirklich nie mit diesen Problemen konfrontiert wurden, oder ob es da schlicht um eine Antihaltung geht. ^^
Und verstehe ich das richtig? Du bist grundsätzlich jemand, der gerne über Integrationspolitik diskutiert, solange der/die Gegenüber keine unbequemen Dinge anspricht (Integration)? Sollte sich herausstellen, dass es nur um Nachgeplappere geht, verstehe ich das sogar, aber was, wenn dein Diskussionspartner seinen Standpunkt vertreten kann? Gibst du den Leuten gar nicht erst die Chance zur Diskussion oder hast du dich da jetzt nur ungünstig ausgedrückt? 🙂
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