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GrenadierWas ist denn deiner Ansicht nach das Grundwesen einer rechten Partei, an der es Deutschland fehlen soll? Geht damit nicht auch immer die Ausgrenzung von Minderheiten mit einher, die von einer durch die Mehrheit geprägten Norm abweichen?
Das ist eine Frage, die man sicher nicht erschöpfend in einem feierabendlichen Forumspost behandeln kann…Hier zumindest mal ein paar Punkte, die ich für bedeutsam halte:
– Nüchternheit und Realismus, keine Ausrichtung der Politik an ort- und substanzlosen ideologischen Postulaten wie “Europäische Idee“ oder “Menschlichkeit“. Interessenpolitik. Träger der Interessen, auf die Amtsträger der Bundesrepublik verpflichtet sind, ist das deutsche Volk.
– Betonung der Kernaufgaben des Staatswesens: Innere und äußere Sicherheit. Das staatliche Gemeinwesen wird in erster Linie verstanden als rational organisierte Gefahrengemeinschaft und es wird genau überlegt, welche Entwicklungen seine soziale Textur, Umgangskultur und Institutionen bedrohen. Dazu gehört bspw. eine ungesteuerte, ungewollte und noch dazu illegale Einwanderung im aktuellen Ausmaß. Hierhin gehört auch das stetige Anwachsen völkischer ‚,Minderheiten‘‘ (streng genommen und global betrachtet sind wir Europäer auch nichts anderes als eine Minderheit), der Islamismus, die grenzüberschreitende und damit Schengen-bedingte Kriminalität.
– ethischer Pluralismus im Sinne Gehlens resp. Luthers zwei Reiche: Das Politische hat sein spezifisches Ethos. Die politischen Tugenden gehen auf Distanzierung (Nüchternheit, Wachsamkeit, Gefahrensinn). Humanitär-eudaimonistische Ideale (Wohlleben der größtmöglichen Zahl) sind damit im Zuspitzungsfall unvereinbar. Oder anders gesagt: Echte politische Probleme lassen sich unter Berufung auf die Ideale des Familienkomplexes und der friedlichen Menschlichkeit bewältigen; mit dem Evangelium ist kein Staat zu machen.
(Damit sollte klar sein, was ich über die Parteien mit dem großen C im Namen denke)
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