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GrenadierIch finde, du siehst das Ganze zu sehr aus der Sicht eines deutschen Staatsbürgers heraus und zu wenig aus der Sicht eines Menschen. Die sogenannte „Interessenpolitik“ reißt im Augenblick fast ganz Europa auseinander, das Vertrauen in den jeweils anderen ist völlig zerstört.
Ich verstehe den Unterschied zwischen einem Menschen und einem Deutschen nicht ganz. Das müsstest du mir noch genauer erklären.
Das Konzept des Nationalstaates ist in Europa sowieso auf dem absteigenden Ast (eine einheitliche Währung braucht eine einheitliche Finanz- und Steuerpolitik),
In Teilen Europas ist das der Fall, in den osteuropäischen Staaten sicher nicht. Was das mit der Währung betrifft: Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Und das mit der gemeinsamen Währung ist vielleicht ohnehin eine Schnapsidee.
die deutsche Politik sollte sich nicht nur um das Wohl ihrer eigenen Bürger kümmern, sondern zunehmend auch global Helferrollen annehmen.
Kann man so sehen. Nur, wie ich schon ausgeführt habe, sehe ich es eben so: Es gibt primäre Aufgaben eines Staates und dann gibt es moralischen Luxus, den man sich erlauben kann, wenn man die primären Aufgaben im Griff hat bzw. mit deren Erfüllung nicht in Konflikt tritt.
Klimaschutz und Flüchtlingspolitik lassen sich nicht nationalstaatlich regeln,
Wenn einer Instanz die Entscheidung zusteht, wie viele “Flüchtlinge“ (über die Definition dieses Begriffes sollten wir uns vielleicht auch mal unterhalten…) ins Land gelassen werden, dann dem davon betroffenen Staatsvolk. Das ist eine elementare demokratische Forderung.
Das Fass mit dem Klimaschutz will ich jetzt lieber nicht aufmachen, wenn das ok ist.
spätestens wenn die Niederlande und halb Norddeutschland überflutet werden, wird den Menschen klar werden, was es heißt ein Flüchtling zu sein.
Am Rande: Ich bin ja selbst Abkömmling eines Flüchtlings (eines echten sogar). Ich nehme an, dass dies meine Beiträge zu solchen Debatten besonders qualifiziert.
Es ist vollkommen normal, dass ein Mensch, ob er nun aus Ostdeutschland oder aus Afrika stammt, versucht sein Glück (in Deutschland) zu finden und dem sollten auch zum Wohle der Deutschen keine Steine in den Weg gelegt werden.
Da scheiden sich nun mal die Geister. Darf ich dich fragen, auf welche empirischen Erkenntnisse sich deine optimistischen Prognosen stützen? Dagegen gibt es definitiv legitime Bedenken; vielleicht solltest du mal Frank Salter lesen (https://quadrant.org.au/magazine/2010/6/the-misguided-advocates-of-open-borders/). Ich wäre sehr gespannt Gegenargumente.
Deutschland ist nur ein Konstrukt, die Menschheit ist die Realität.
Ich will gar nicht wissen, was damit nun wieder gemeint sein soll. Und, wenn wir schon beim Phrasendreschen sind: Wer Menschheit sagt, will betrügen – Carl Schmitt.
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