– Umfragen: Nach näherer Recherche stellt sich das als falsche Angabe heraus (der google-Übersetzung für schwedisch sei Dank). Sorry, hätte ich sorgfältiger prüfen müssen.
– Was die Kriminalstatistik angeht, sind die Einwände gleichwohl nicht überzeugend. Ich fasse noch einmal zusammen:
a. Erfassung am Beginn des Verfahrens: Keine schwedische Besonderheit, in Deutschland zB nicht anders. Erklärt also nicht, wie es sein kann, dass Sexualdelikte in Schweden häufiger erfasst werden. Außerdem zählt die deutsche PKS nicht nur Täter bzw. Verfahren, sondern auch Taten. Auch hier: keine Besonderheiten in Schweden.
b. Anzeigebereitschaft: Pure Spekulation. Es gibt keine plausible Erklärung dafür, wie es sein kann, dass die Anzeigebereitschaft in Schweden so viel höher ist als in vergleichbaren Gesellschaften und noch dazu über einen Zeitraum von fast 20 Jahren jedes Jahr zunimmt. Auf Wikipedia wird dafür als Grund benannt, dass in Schweden der Verletzte einer Straftat aktiv am Strafprozess teilhaben kann und nicht auf eine passive Rolle verwiesen ist. In Deutschland ist das – abermals – nicht anders; keine Besonderheiten in Schweden.
c. Rechtliche Reichweite des Vergewaltigungstatbestandes: Der Tatbestand ‚‘Vergewaltigung‘‘ ist in Schweden wirklich relativ weit gefasst. Aber, aufgepasst: Zählt man die deutschen Fallzahlen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung zusammen, so liegen die Vergewaltigungen in Schweden immer noch gewaltig drüber (fast bei 500%). Auch hier finden wir keine Erklärung.
– Eine schwedische Besonderheit gibt es aber doch. Und das sind die aufgenommenen Asylbewerber bzw. Flüchtlinge (das ist ja nicht dasselbe). Relativ zur Bevölkerungszahl nimmt Schweden mit weitem Abstand die meisten auf – annähernd viermal so viele. Hoppla.
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