Re: Der allgemeine Politikthread

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Veraergerter_Bahnkunde

Registriert seit: 26.06.2009

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Ich fasse mal zusammen:

1. Die SPD verkommt immer mehr zur unwählbaren Partei. Das noch nicht mal zwingend primär wegen den sozialdemokratischen Inhalten, sondern weil sich diese Partei mittlerweile hauptsächlich damit beschäftigt, sich irgendwie durch sämtliche Themen durchzulavieren und dabei keine klare Stellung mehr bezieht, weil sie Angst hat, Wähler könnten abspringen. Weder Fisch noch Fleisch. Dazu kommt noch, dass da kein einziger Politiker Mitglied ist, der irgendwie Format hat. Gabriel und Nahles können Wähler ja nur verschrecken.

2. Der CDU fällt die Flüchtlingspolitik leicht auf die Füße. Dass viele konservative Wähler sich damit nicht identifizieren können, was Merkel getan hat und noch tun wird, scheint klar zu sein. Alleine verkennt diese Klientel aber glaube ich die Tatsache, dass wir mittel- und langfristig Zuwanderung brauchen werden. Entweder das, oder das komplette System muss grunderneuert werden, weil es mit einem immer mehr überalterndem Volk und immer weniger Geburten nicht mehr funktionieren wird.

3. Die AfD profitiert aus 1 und 2, erster Satz. Ich habe keine Statistiken, aber primär müssten die Wähler ja fast von Rot, Schwarz und Grün zur AfD abgewandert sein. Das sollte die profilierten Parteien eigentlich warnen. Oder sie dürfen sich alle schonmal damit beschäftigen, dass „blau“ bald im Bundestag sitzt.

4. Erfreulich ist, dass bei allen drei Wahlen die Beteiligung gestiegen ist. In BaWü ca 4 %, in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt um 10 % aufwärts. Die Frage ist, warum das passiert ist. Wirklich aus differenziertem politischen Interesse oder um den „großen Parteien“ mal eine Ansage zu machen. Beides möglich.

5. Es erwischt nicht nur Frankreich und Konsorten. Nein, auch Deutschland, der große Flaggenträger des europäischen Gedankens, muss sich damit beschäftigen, dass es eine nicht unerhebliche Anzahl Menschen gibt, die sich mit einem konservativen bis rechtskonservativen politischen Klima sehr gut identifizieren können. Ob das gut oder schlecht ist, darüber möchte ich nicht urteilen, aber das Ganze bewegt sich immer mehr weg vom angedachten Europa. Ich will jetzt nicht so weit gehen und damit anfangen, dass Europa scheitert (das tut es ja nur, wenn der Euro kaputt geht :lol:), aber ein Staatenbündnis, welches jeweils starke rechtskonservative Tendenzen hat, mutet mir seltsam an.

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