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Painkiller 1349Da fallen mir zwei Punkte auf. Zum einen kann man die Logik auch umdrehen, eben weil die Demonstranten wissen, was sie an Repression erwarten kann, haben sie bestimmte Sachen dabei, um sich dieser zu entziehen oder zu erwehren.
Und ich habe selten ein solches Medienecho wahrgenommen, in der Regel wird ein Polizeieinsatz doch kaum in Frage gestellt und die Gewalt der Polizei, wenn überhaupt, als Notwendig dargestellt. Das hier ausnahmsweise mal ein Übergriff für etwas Aufmerksamkeit sorgt, ist da doch sehr gut.
Über den zweiten Punkt kann man vllt. noch streiten, auch wenn ich die Medienberichte hinsichtlich Polizeieinsätzen hyperkritisch finde.
Aber die erste Argumentation kann ich nicht teilen. Sie mag theoretisch möglich sein, aber halt auch nur theoretisch. Ich glaube kaum, daß der „normale“ Demonstrant im Vorhinein die Notwendigkeit der Selbstverteidigung sehen wird. Ich glaube eher, daß einige Störenfriede ganz berechnend Waffen o.ä. mitführen, um die Situation anzuheizen – wohl wissend, daß Presse und Medien meistens kritisch über die Polizeiarbeit berichten. Und wenn die Polizei zu Gegenaktionen ansetzt, trifft sie fast unweigerlich auch anfangs friedliche Demonstranten. In der Folge werden diese auch aggressiv, während die Anheizer im Mob untertauchen. Wiegesagt, Menschen in der Masse lassen sich leicht verführen und manipulieren – und die Medien (freiwillig) gleich mitdazu.
Einen ähnlichen Effekt erleben wir doch derzeit mit dem Angriff auf die Tanklaster in Afghanistan. Da fragt doch kaum noch einer nach den Fahrern, die von den Taliban kalt gemacht wurden. Oder nach dem Bedrohungspotenzial der Laster (zumal die Taliban schon gedroht hatten, ISAF-Lager mit solchen „fahrenden Bomben“ anzugreifen). Oder nach den Schüssen, die von den Entführern auf ISAF-Soldaten abgegeben worden sind. Es heißt nicht, Gott sei Dank wurde die Gefahr (von deutschen Soldaten) abgewendet. Wer hier die Eskalation verursacht hat, wird ziehmlich ausgeblendet.
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Qui tacet consentire videtur!