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Herr_DraugenNatürlich sollte ein Polizist Gewalt nur als letztes Mittel anwenden, und der Tritt ins Gesicht des Autonomen war eine unnötige Entladung von Gefühlen. Mein Mitleid mit dem Staatsfeind hält sich aber in Grenzen. Ich bezweifel, dass er anders gehandelt hätte, würde das „Bullenschwein“ wehrlos vor ihm liegen.
Autonomer, Staatsfeind – wieso eigentlich diese Kategorien…vorliegend ist das eine Person, die von einem Polizisten rechtswidrig misshandelt wird. Ob das sonst ein netter oder nicht so netter Demonstrant ist, tut dabei nichts zur Sache.
Bedeutet staatsfeindlich idS dann eigentlich verfassungsfeindlich bzw. wie definierst du das konkret?
Herr_Draugen
Ich sehe diese Demonstranten weder als Bewahrer irgendwelcher Bürgerrechte noch als charmante und rebellische Underdogs, die irgendwelche Sympathien verdienen. Dafür fehlt mir jeder Sinn für solidarische Sozialromantik und „weltverbesserndem“ Utopismus.
Schön. Wirklich tolle und spannende Ausführungen – aber warst nicht du derjenige, der die revolutionären und politischen Aktivitäten der Studentenverbindungen in der deutschen Geschichte so bedeutsam und verdienstvoll befand?
Herr_Draugen
Und das xGrobiX Sympathien ganz klar bei dem“Opfer“ liegen, verdeutlicht schon alleine der Threadtitel „Polizeibrutalität“. So polemisch, so Stammtisch. Dass diese Brutalität Ergebnis einer Hassspirale ist, die von Seiten der Linken gekonnt forciert, und dank dutzender, auf jeder Demonstration auffindbaren Fotografen und Kameraleuten aus der „Szene“, auch inszeniert ist, das wird natürlich verschwiegen. Niemand spricht hier von den Polizisten, die durch Pflastersteine monatelang berufsunfähig „geschmissen“ wurden. Die Opfer nehmen sich dabei auf der Seite der Linksextremisten deutlich bis verschwindend geringer aus. Wenn diese Leute am 1. Mai irgendwo in Berlin langfahren, die Steine auf den Bulli hageln und sie dann trotzdem mitten in der Nacht in „Feindesland“ aussteigen müssen, dann ist das für die Beamten Bürgerkrieg. Und nichts anderes. Bis wir den ersten toten Polizisten haben, ist es IMO nur noch eine Frage der Zeit, die linksextreme Gewalt nimmt ja Jahr für Jahr neue Qualität an.
Niemand hat (meiner Erinnerung nach) hier im Threadverlauf Randale bei Demos als wünschenswert bezeichnet. [Pappkameraden aufstellen, Pappkameraden abschießen…keine besonders große argumentative Leistung]
Herr_Draugen
In Hamburg hab ich es selber auf dem Schanzenfest erlebt, wie 2 Zivilpolizisten von einem schwarzen Mob enttarnt wurden, und dann von ca. 20 Vermummten laut schreien („Killt die Bastarde!“) über die Straße verfolgt wurden. Die beiden Jungs sind um ihr Leben gerannt, und haben gerade noch die Polizeiwache erreicht. Ich will nicht wissen, wie die Fanatiker mit den beiden Polizisten umgegangen wären, hätten sie sie eingeholt. Minuten später ging übrigens eine Polizeiwagen in Flammen auf. Aber naja…sind ja nur brutale „Bullenscheine“, die friedliche Demonstranten daran hindern, für eine bessere Welt einzutreten.*bitterlol*
Definitiv eine unschöne Sache. Nicht zu rechtfertigen und nicht zu relativeren. Dass dann aber unschuldige Andere – mitunter auch Passanten – im Gegenzug unkontrollierte Gewaltausbrüche seitens ach so überarbeiteter und gestresster Polizisten zu erdulden hätten, ist eine durchaus merkwürdige Schlussfolgerung. Warum sonst die Story in diesem Kontext…Aber das Schlusswort sei dir belassen.
Das folgende Urteil ergeht im Namen der anständigen und arbeitenden Bevölkerung:
Herr_DraugenNein, der Tritt in die Fresse tut mir nicht leid.
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Waits: Wenn du Klempner bist, dann ist das Klempnern das, was du tust – nicht das, was du bist.[..] Selbst wenn du der beste Klempner der Stadt bist, rund um die Uhr arbeitest und ständig die tollsten neuen Klempnertricks erfindest – das Potenzial deiner Persönlichkeit ist nicht darauf beschränkt. Es ist so groß wie das Universum.