Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Talkpit › Polizeibrutalität › Re: Polizeibrutalität
xGROBIxDer Vorsitzende, Markus Beisicht, war Landesvorsitzender der Deutschen Liga für Volk und Heimat, Anwalt von Axel Reitz und schreibt für kreuz.net, also für mich reicht das durchaus aus, um jemanden Nazi oder braunen Hurensohn zu nennen.
Ich kenne weder diese ,,Deutsche Liga“ noch kreuz.net, aber ich glaube auch nicht, dass ich da was versäume, oder? Von daher kann ich nicht so viel dazu sagen. Dass Beisicht als Verteidiger eines Neonazis aufgetreten ist, kann ich als Argument gegen ihn nicht akzeptieren, ohne Details zu kennen. Denn selbstverständlich hat auch einer wie Axel Reitz das Recht auf einen Strafverteidiger und es spricht nicht per se gegen einen Anwalt, wenn er so einen Fall übernimmt. Anders ist es natürlich, wenn er sich Anschauungen solcher Leute zu eigen macht bzw. sie als Gesinnungsgenossen betrachtet.
xGROBIx
Die stellvertretende Vorsitzende, Judith Wolter ist der Auffassung, daß der 8. Mai 1945 – kein Datum zum Feiern sei, „da damals de facto ein Drittel des damaligen Reichsgebiets verloren gegangen sei“ und hat auch keinerlei Berührungsängste am Bundeskongress der Jungen Nationaldemokraten teilzunehmen. Ein weiterer stellvertretender Vorsitzender, Jörg Uckermann ist rechtskräftig verurteilt, weil er bei einer ProKöln-Veranstaltung eine am Boden liegende Ausländerin getreten hat.!
Der 8. Mai 1945 ist in der Tat kein ,,Datum zu Feiern“ und wenn Judith Wolter das so sieht, dann befindet sie sich immerhin in der guten Gesellschaft Richard von Weizsäckers. Der hat in seiner berühmten Rede 1983 im Volltext nämlich – anders als es mittlerweile üblich geworden ist – nicht pauschal vom ,,Tag der Befreiung“ gesprochen::
,,Der 8. Mai ist für uns vor allem ein Tag der Erinnerung an das, was Menschen erleiden mußten. Er ist zugleich ein Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte. Je ehrlicher wir ihn begehen, desto freier sind wir, uns seinen Folgen verantwortlich zu stellen. Der 8. Mai ist für uns Deutsche kein Tag zum Feiern. Die Menschen, die ihn bewußt erlebt haben, denken an ganz persönliche und damit ganz unterschiedliche Erfahrungen zurück. Der eine kehrte heim, der andere wurde heimatlos. Dieser wurde befreit, für jenen begann die Gefangenschaft.“
Dass diese Frau Wolters – von der ich zugegeben bis gerade eben noch nie etwas gehört habe – anno 2002 (!) einmal mit ein paar NPDlern zusammengesessen hat, mag man skandalös finden oder für nicht weiter aussagekräftig halten – man wird sich aber in jedem Fall eingestehen müssen, dass man nichts darüber weiß, was sie damals dazu bewogen hat und schon gar nicht, wie sie heute dazu steht. Für mich ist es müßig, über so etwas zu diskutieren. Ich möchte Menschen an ihren Worten und an ihren Taten messen und nicht nur daran, was man ihnen alles – zu Recht oder zu Unrecht – nachsagt. Die Geschichte von diesem Uckermann ist aus meiner Sicht im Übrigen auch nicht geeignet, deine Argumentation zu stützen. Offensichtlich – soweit ich das recherchieren konnte – handelt es sich um eine geringfügige Körperverletzung, die im Zuge einer Rangelei auf einer Demonstration passiert ist. Damit, dass die Frau fremdländischer Herkunft war, hatte das jedenfalls nach dem, was man tatsächlich weiß, nichts zu tun. Diesen Eindruck erweckt deine Schilderung des Vorfalls allerdings. Und das wohl nicht ganz zufällig.
xGROBIx
Meingott, mal ganz unabhängig vom Parteiprogramm, so eine Mischpoke willst Du doch nicht ernsthaft in Schutz nehmen?!
Erstens finde ich durchaus, dass man Parteien an ihren ausformulierten Zielsetzungen messen sollte. Zweitens habe ich in erster Linie die pauschale Bezeichnung der Partei als verfassungsfeindlich und nazisitisch kritisiert um dadurch für einen vernünftigen, sachadäquaten Umgang mit solchen Begriffen zu plädieren. Was ich persönlich von der Partei halte, habe ich gar nicht thematisiert – und ich werde es auch nicht tun, weil ich dafür, wie ich eingangs erwähnt habe, einfach zuwenig über die Leute weiß.
--