Welch ein furioser Opener! Ob Mountie den noch übertreffen können wird?
1. Agonoize – Koproalie
Ich als erklärtes BrokeNCYDE-Groupie, welches sich zu allem Überfluss auch noch im Besitz einiger Orkus-/Zillo-/Sonic Seducer-Sampler befindet, müsste darauf eigentlich einigermaßen gelassen reagieren. Diesen eiternden und sabbernden Genunfall ganz einfach unter handelsüblichen Dark Kirmestechno laufen lassen, das Gehirn auf Standby schalten. Da als selbsternannte Trashfee womöglich noch Gefallen dran finden. Tue ich aber nicht. Ich bin schlichtweg…fassungslos. Das musikalische Fundament aus teeniemartialischen Gewummse und bösen Eurodance für Darkroom-Besucher-Synthies legt die Stange für das musikalische Niveaulimbo schon mal souverän unter den Meeresspiegel, die gesangliche Darbietung und der Text drücken sie mühelos nochmal Richtung Erdmittelpunkt. Ich meine, wenn der Knilch sich doch gnädigerweise auf die lyrische Aufarbeitung des Beischlafs slightly below Talkshow-Niveau (Hupsi…reim dich oder ich fress dich!) verlagern würde…nein, da muss auch natürlich so ein hochnotpeinlicher pseudoböser „straight outta Domina Gertrudes privatem Lustkeller“- Unterton mitschwingen, um herzige kleine Wave Gotik Tupperwarenparty-Besucherinnen und gierige RTL2-Reporter zu begeistern. Meine Hirnmasse läuft in schillernden Bächen aus allen möglichen und unmöglichen Körperöffnungen, ich verliere den Glauben an das Gute im Menschen. Nach dem gloriosen Sampler von Dreadrock dachte ich ja, Welle:Erdball wären in dem Bereich der Gipfel der Fremdscham, aber ich hatte mich getäuscht. W:E hatten wenigstens noch Charme, Agonoize noch nicht mal das; diesen himmelschreiend plumpen, prolligen, nervenzerfetzenden vertonten Unfall kann kein herbeigeredeter ironischer Unterton, kein drölffacher sarkastischer Boden mehr retten. Ich bin hin und weg. 9,5/10
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trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]