Re: Mountie vs. palez: Kapitulation

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Mountain_King

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01 – Joy Division – New Dawn Fades

Was mich bisher am meisten am Gothicsektor abgeschreckt hat, war in der Regel der Gesang. Tiefer Gesang kann recht schnell langweilig klingen, das ist (war) zumindest meine Meinung.
aber erstmal zum Rest: Es fängt gediegen an, ein typisches 80er Schlagzeug mit dieser signifikanten nachhallenden Snare, ein schöner Basslauf, dazu eine Gitarre, erst tief, dann hoch. Das Ganze ist sehr Simpel angelegt, aber entfaltet voll und ganz seine Wirkung, ebenso das schöne Geklimper in der Strophe, da stört mich sogar kaum der Gesang. 😉
Wobei Strophe hier auch relativ ist, die Band versucht sich nicht krampfhaft an einem ABABC Aufbau, sondern lässt einfach die Emotionen raus, der Sänger dann auch, gefällt mir! Nicht jeder Ton sitzt dann zwar, aber das ist dann genau das, was man authentisch nennt, da es nie billig ist und man genau merkt, wie der Typ das lebt!
Ein toller Einstieg, habe nicht gedacht, dass mir das so gut gefällt!
9/10

02 – Bauhaus – In the Flat Field

Schrammelgitarren sind ja in dieser Art und Weise selten meine Welt, ich mag es dann doch etwas mehr melodisch. Der Sänger ist hier sympathisch grässlich und auch wieder nicht so tief.
es geht schon deutlich mehr zur Sache als bei Joy Division, ich würde das zwar nicht unbedingt als tanzbar bezeichnen, aber ich sitze schon etwas unruhiger auf meinem Stuhl.
Auch bei Bauhaus ist wieder diese Spontaneität hervorzuheben, die mir auch hier gefällt. Auch die Jungs schaffen es, aus einem straffen Korsett heraus mit Minimalismus viel zu zaubern. Nicht ganz so schön wie das Stück eben, aber 7/10 Punkte gerne wert.

03 – Siouxsie And The Banshees – Sin In My Heart

So, da haben wir den ersten Tanzflächenhit! Zwar wird insgesamt die Titelzeile ein bisschen oft wiederholt, aber dafür ist die Stimme auch recht interessant. Auch gilt hier wieder dieses „aus wenig viel machen“ Prinzip, scheint ein Grundpfeiler dieses Genres zu sein. Geht wirklich gut ab, kann sein, dass ich da schonmal zu getanzt habe….ich sollte das mal meiner schlechteren Hälfte zeigen, die kennt das eher.
Ja doch, trotz des Partyfaktors kann ich dem Stück leider eine gewisse Langeweile nicht absprechen, deshalb geht es wohl auch nicht so lang und wiederum deshalb bleibt der Gesamteindruck positiv. 7/10

04 – The Cure – Faith

Das fängt wieder ähnlich an wie der erste Song, gediegenes Tampo, oh, Tempo, niedlicher Verschreiber. Was ich sagen wollte, so ein Stück, um an der Bar zu sitzen, ich kann mich allerdings gerade nicht zwischen Whisky Cola und nem Cocktail entscheiden.
Der Sänger sagt mir, ich sollte den Whisky pur nehmen, denn das Leben ist ja so traurig und Frauen abschleppen klappt heute auch nicht. Naja, wenn doch, dann könnte man hinterher dieses Stück auflegen, wenn man denn noch dazu kommt.
The Cure waren ja auch ne große Nummer in den 80ern soweit ich weiß, deshalb muss ich wohl vorsichtig mit der Bewertung sein, aber bis auf den (un)netten Text plätschert das leider dollstens an mir vorbei, deutlich weniger Spielereien der einzelnen Musiker las bei den ersten beiden Liedchen hier, der Sänger bringt genau das, was ich befürchtet hatte, leider nicht so ganz meins, aber schlecht natürlich auch nicht.
4/10

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Warum sollte Musik schlecht sein, nur weil sie kommerziell erfolgreich ist? Vielleicht ist sie auch deswegen besonders gut.