Re: Ferntanznummern und Nahlenkraketen mit andy und palez oder auch: Sunshine Aesthetics vs. Weltschmerz

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andysocial

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ich machs besser als prinz poldi

Devil Doll – The Girl Who Was…Death

die frage bei solchen mammut 66 (40)min stücke ist: wie oft hört man sich sowas an. hab auch ein paar solche trümmer und höre sie so gut wie nie an. da hatte die schallplatte einfach vorteile, nach maximal 25min ist schluss, manche füllen das wunderbar aus (das von dir verschmähte Tubular Bells z.B.), die drone und ambient ecke ist mit 25min ebenfalls bestens bedient. sind solche überlängen nicht eher lahm als wechselhaft? jerusalem von sleep ist so ein beispiel für einen song der viel zu lang wurde. aber das ist nicht mit dem vorliegenden stück zu vergleichen, denn hier hat einfach jemand vergessen unterteilungen zu machen. es ist eigentlich eine rockoperette. ein wenig vampirschmonzes gepaart mit iron maiden hier, ein wenig kirchenklettern mit den gargoyles und csardasfidelei dort, dazwischen eine waldhexe die ihren monolog in einer geisterbahn geübt hat. aber schauen wir uns das genauer an. wir haben hier ein intro von 5min länge, das einem marsch gleichkommt, man haut bisschen auf die kacke, understatement kann nämlich auch nervend sein, vor allem im operettenhaus. aber daran muss man sich gewöhnen. abwechselnd haben wir musik und monologe, wobei die musik ab und an ganz schmissig ist, 80er angel witch powerriffs kommen daher gepaart mit gothikschmerz (die mischung machts), dann haben wir monolog, dann kommt apocalyptica und spielen ein ständchen aus ihren poppigeren letzten werken. so läuft das fort. man kann wirklich nicht sagen das sei langweilig. ich hab mich durchgängig gefragt was da nun kommen mag und meistens war das auch sehr nett. bei den vielen monologen wäre vielleicht ein booklet gut zum nachlesen um was es hier eigentlich geht. die musik bewegt sich dabei immer einem bekannten riffgefilde, nimmt sich viele anleihen aus den 80ern und belegt sie mit modernen elementen. manchmal ist man zu gast bei europe, freut sich über den pathos, dann wieder csardas. viel zeit bleibt allerdings nicht sich daran zu erfreuen, denn der wechsel zwischen den teilen erfolgt im 2min takt. was bei manchen teilen allerdings auch nicht schlecht ist. tempo ist natürlich in allen teilen unterschiedlich, der zusammenhang, vor allem in diesen zirkusartigen teilen hat sich mir nicht erschlossen, aber da hilft sicher das 240 seiten starke booklet weiter. was man bei diesem stück allerdings nicht sein darf ist anfällig für kitsch, vor allem diese längst vergessen geglaubten hairmetal stadionriffs sind schon große klasse. hat mich immer wieder sehr amüsiert. auch weil sie die locker aus dem ärmel schütteln und sich in diesen rahmen integrieren der nicht ganz simpel ist. höchst amüsant. besser als das phantom der oper.

ein magnum pistazie hab ich mir jetzt schon verdient oder?

am besten fand ich Indukti, von denen werd ich mir noch was besorgen. aber auch das Jay Munly stück (das nicht so aussagekräftig war, aber mir eine wirklich sehr gute woven hand platte beschert hat) war toll und Cobalt & Devil Doll auch nicht schlecht