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Sollte hier auch hin passen, wenn ichs auch schon im Rezensionen Thread veröffentlicht hab.
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Als Nile in der Death Metal Szene auftauchten, hatten sie wenig bis gar keine Herausforderungen. Death Metal befand sich am Boden. Dadurch, dass es praktisch relativ wenig zu kopieren gab, sprudelten eigene Ideen aus den Amerikanern hervor und schon bald standen Nile an der Spitze der Nahrungskette.
Die Dinge änderten sich und eine wiedererstarkte Death Metal Szene produzierte alsbald exzellente Werke von neuen Bands und wiederbelebten Bands alter Schlagseite. Nile schafften es sich jedoch, sich im Haifischbecken zu behaupten und die Scheiben BLACK SEEDS OF VENGEANCE und THEIR DARKENED SHRINES setzten sich fast genauso fest wie ein bissiger Piranha.
Leider schienen sie darauf ein wenig zurückzustecken und ihre frühen Werke für sich sprechen zu lassen. Viele Fans, die nun eine große Auswahl im Death Metal Bereich vorfanden, stießen Nile langsam aber sich vom Thron auf den Boden der Tatsachen. Neues Material musste her.
Pharaonen wurde damals durch einen sogenannten Seelengang die Möglichkeit gegeben die Seele gen Himmel aufsteigen zu lassen und dadurch Unsterblichkeit zu erlangen und anscheinend ruhten auch Nile bis zum Aufstieg ihrer Seelen. Nile entdecken sich neu und der Song „Kafir!“ bläst mit kräftigem Wüstenwind voran, huldigt die Visionen der Band und es gibt wohl keinen fetzigeren Aufstieg von den Toten. Einfach einer der Songs der Death Metal Geschichte. Ein Klassiker, unsterblich für alle Zeit.
So setzt sich das Album auch fort, denn „Utterances Of The Crawling Dead“ ist ein Midtempo Song mit größtmöglicher Effektivität und erinnert an die Bathory Zeit um deren Album BLOOD FIRE DEATH. Die typischen Akkustik-Parts in den Songs, lassen das Land um den Fluss greifbar wirken und blühen mit einer Exzellenz eines Full Blast Materials mit doomiger Schlagseite dermaßen auf … Dennoch geht nichts von der Härte verloren, denn das Album zeugt von Energie und Leidenschaft.
Ein gutes Album zu beenden ist ungefähr so schwer wie auf einer Pyramidenspitze zu tanzen, doch „Iskander D’hul Karno“ zeugt von kompetenter Selbstaufopferung und bietet dem Album ein würdiges Outro in einem gottgleichen Instrumental.
Wie erwartet ist die Produktion mehr oder minder perfekt. Das Ende ist einen Tick schwächer als zuvor und die Vocals wurden ein wenig höher gedreht, um sich optimal in die weniger rauhen Teile einzufügen. Das Album zeigt, dass man niemals eine Band auszählen sollte. Nile begeben sich zurück an die Spitze der Nahrungskette, wenngleich sie dort diesmal nicht alleine am Schlachtfressen teilnehmen. Sicherlich auch für uns nicht verkehrt, denn jeden Tag Krokodil ? Ein wenig langweilig und exotisches genießt man am Liebsten in kleinen Dosen, doch Nile geht meiner Meinung nach auch öfter.
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Anspieltipps: Kafir, 4th Arra of Dagon
Videos folgen, sobald Youtube mehr ausspuckt als den Listerine Man. Wer den trotzdem sehen will, bis richtige Videos kommen, einfach klicken.
http://www.youtube.com/watch?v=Y78IxKyuYCg
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Meine Sprüche sind Thrashig, mein Humor manchmal Death, mein Geschnarche eher Grindcore, aber alles in allem fühl ich mich fuckin Heavy Metal wohl :mrgit: