Re: Sonisphere Festivals 2010

Home Foren Live Live-Termine Festivals Sonisphere Festivals 2010 Re: Sonisphere Festivals 2010

#5827321  | PERMALINK

ThrowYourBolts

Registriert seit: 17.01.2010

Beiträge: 35

Auch wenn ich in letzter Zeit nicht dazu komme, etwas im Froum beizutragen, muss ich mir jetzt einfach auch die Zeit nehmen um die Eindrücke, die hier geschildert wurden noch zu prüzisieren.

Insgesamt sind wir zu viert mit der geballten Erfarung von alles in allem an die 100 Festivals zum Sonisphere gefahren. Wir alle sind und einig dain gewesen bereits nach einer Stunde vor Ort: Sowas hatte keiner von uns jemals erlebt!

Aber der Reihe nach, losgefahren sind wir in der Nacht um am Morgen anzukommen und wie gewohnt – trotz der Wettervorhersage – doch etwas von der drum herum Festivalathmosphäre mit zu nehmen bevor der Bandmarathon dann beginnen sollte.

Bereits nachdem wir den ersten Ort passierten wurde deutlich, dass irgendwas nicht stimmte: Bereits um 7 Uhr Morgens liefen überall – bei strömendem Regen – Dutzende meist Jugendliche herum – und zwar in T-Shirt und Barfuß, was uns zunächst zu eingie Witzen über unpassende Kleidung verleitete, nach dem ersten Gespräch mit einen von ihnen aber die Sprache verschlug: Diese armen Gestalten hatten in der Nacht so ziemlich alles an Ausrüstung verloren und wollten jetzt nur noch eines : Nach Hause! Und zwar egal wie.
Nun ja so richtig verstehen konnten oder wollten wir das zu dem Zeitpunkt noch nicht, Vorfreude etc. war doch sehr groß und nach langer Fahrt irgendwo auch verständlich.

Das nächste Indiz folgte aber auf dem Fuße, dass hier alles anders werden sollte als Festivals quer durch Deutschland und Nachbarländer in den letzten Jahren kennen gelernt. Von Ordnern wurden wir auf einen „Parkplatz“ gelotst, der im oberen Dorf lag, bei dem aber schon direkt klar war: Hier würde später am Tag kein Auto ohne zumindest Nerven und starke Motorenbelastung mehr rauskommen. Auf die Frage, wie wir es jemals schaffen sollten am Abend gemeinsam mit Tausendern anderen den Acker wieder zu verlassen wurd enur geantwortet: Joaa, des haben alle anderen auch gefragt. Beeindruckend. Nebenbei kontne man von oben erste Blicke auf das Gelände werfen, was uns irgendwie surreal vorkam: Das „Gelände“ sah eher aus wie Bilder aus Tagessachau wenn es um die Kampf gegen Schlammlawinen geht. Aber irgendwie: nein das konnte nicht so schlimm sein.

An Kleidung hatten wir zumindest alle Capes und Regenjacken dabei, lange Hosen, festes Schuhwerk (dummerweise keine (Gummi-) Stiefel). Nach den ersten Schnapsmischen machten wir uns dann auch auf den Weg hinunter ins Tal. Entgegen den Ankündigungen von den Ordnern oben gab es dort nur einen VIP Eingang. Unten angekommen schließlich – uns kamen andauernd sehr ernst aussehedne Gestalten mit Gepäck engegen – bot sich ein Bild des Schreckens. Der „Campingplatz“ sah schlimmer aus als Wacken 05 egal an welchem Tag, einige wissen sicher noch davon. Schlamm, Schlamm und nochmals Schlamm. Schnell knüpfte man trotzdem Kontakte aber anders als gewohnt: Auf Französisch wurde uns angeboten zwei Palletten Bier GESCHENKT zu bekommen, unser Gönner stellte sich als 18 Jähriger samt Freundin heraus, die zitternd und ohne Schuhe da standen und auf dem Weg waren irgendwie weg von hier zu kommen. Das kanntne wir ja mitlerweile schon. Ich gab dank mangelnden Pegels ab dem Zeitpunkt auf, als ich sah wie etliche Leute durch die Schlammfluten wateten und dabei Schuhe, Strümpfe, etc verloren.

Ab da war klar: Ohne Gummistiefel und andere Ausrüstung sollte es kein schöner Tag werden. Also durchgefragt und von einem Italiener erfahren, dass es wohl im Oberdorf einen Geräteladen gebe. Nachdem wir etliche Ordner gefragt hatten, die aber „Nicht von hier“ waren allesamt entschiedne wir uns doch noch einmal zurück zu gehen. Auf dem Weg nach oben beobachteten wir das Treiben auf den Campingplätzen und auf dem Gelände mit immer wachsender Besorgnis.

Nun ja wir haben dann zum Teil Gummistiefel erstaden und ab gings zurück. Unten angekommen haben ja bereits meine Vorrender die Lage beschrieben. Zu den Rollstuhlfahreren. Wir wurden Zeuge einer unwürdigen Aktion, wie zwei Kumpels versuchten einen anderen durch die Schlammfluten zu tragen. Nun ja kein schöner Anblick und von wenig Erfolg gekrönt. Es war ein wahrer Kampf bis zu den Bühnen. Alles war einfahc nur Matsch und braun, und kalt und nass. Widerlich.

Aber gut, das beste draus machen. Also Saufen. Witz an der Sache, einmal im Wellenbrecher drin, gab es keine Möglichkeit ohn gewaltige Probleme an Getränke zu kommen, In der Schweiz gibt es offensichtlich – neben Stroh – auch keine mobilen Bierverkäufer (als Beispiel). Als einer von uns nahc der ersten Band dann aufbrach Getränke zu holen sahen wir ihn erst 2 Stunden später wieder. An den Wellenbrechern regierten Securities die wohl noch nie auf einem Festival waren. Im Wellenbrecher waren egal zu welcher Band (selbst zu Slayer und Metallica NIE mehr als die Hälfte besetzt). Sicher auch wegen der desaströsen Zustände des Bodens, aber trotzdem hatten jeder ca. 5 Quadratmeter Platz. Nicht dass ich mich beschweren möchte perfekte Sicht auf Metallica gehabt zu haben, aber es nervte doch gewaltiig, der Willkür der Security ausgesetzt zu sein um rein oder raus zu kommen. Jedenfalls gab es – nein überhaupt nicht zu erwarte – spätestens zu den großen Bands zu tumultartigen Szenen am Eingan zum Wellenbrecher, wo die Securities auf Anweisung hart durchgriffen. Davon kann man halten was man will, aber es gibt sicherlich elegantere Lösungen (auch wenn ich das Festival nicht mag, bei Rock am Ring wars in jedem Fall besser organisiert). Wir entschieden uns dann dazu im Wellenbrecher zu bleiben, anstatt draußen im Schlamm zu waten. Je mehr Leute kamen, dest schlimmer wurde der Zustand des Geländes, was augenscheinlich auch nicht erwartet worden war. Auch die vor Ort beschäftigten hatten sich nicht ordentlich eingestellt auf das Wetter, sodass manche Ornder von ire Vorgesetztn zwangsweise abgezogen worden.
Chaos pur.

Gut waren, dass muss man sagen, die Bands die spielten. Für mich vor allem Slayer, Metallica, Motörhead, Anthrax und Alice in Chains.

Leider war der Sound oft sehr leise im krassen Gegesatz zur direkt daneben liegenden, aber auch noch mal mit Wellenbrecher beidseitig abgeschiermten Nebenbühne, die die Zuschauer auf der Hauptbühne immer wieder die Dumbase des Todes losließ – grauenhaft.
Ich kann wirklich nichts schlechtes zu den Bands sagen, die durchweg motiviert und spielfreudig waren, vorne weg natürlich die Big 4. Sound – wir wollen die Kirche im Dorf lassen – war sicher nicht immer Optimum (Slayer, Metllica ebenfalls übersteuertes Schlagzeug) aber alle in allem für ein Festival vollkommen okay.

Der Hammer kam dann aber nochmal nach Metallica. Die Schranken zum AUSWEG aus dem Wellenbrecher wurden NICHT geöffnet. Warum auch immer. Dummheit könnte eine mögliche Erklärung sein. Das führte dazu, dass natürlich über den Wellenbrecher gehüpft wurde. Natürlich führte das bei dem Boden, in den man mitlerweile ÜBERALL um die 10-20 cm, in Einzelfällen noch viel tiefer, einsank, zu ungezählten Stürzen. Danke an die Seucrities, denen das eigene Denken wohl nie beigebracht worden ist.

Der Weg weg von der Bühne war dann der totale Horror. Stürzen, wanken, hängen bleiben. Nein wahrlich, noch nie kamen wir uns so verarscht vor. Und leider: Auch die wikrlich großartigen Konzerte konnten den Gesamteindruck eines katasrophalen Festivals nicht wett machen.

Ich spare mir die völlig überforderten Ordner auf der Straße mit demjenigen zu bedenken, wie ich sie im Auto genannt habe, dank ihnen duften wir eine geschlagene Stunde länger fahren: Ja gruezi, in diesör Richtung geht es och of de Otobahn. Von wegen.

Zum Thema Protest: Schön wäre es wenn das was bringen würde. ich glaube nicht, dass dieser Veranstalter sich auch nur einen Deut drum scheren wird.

--