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Rise to Ruin ist das letzte Album von Gorefest, die sich im letzten Jahr zum zweiten Mal aufgelöst haben. War der Vorgänger und Album Nummer eins nach der Reunion, La Muerte, schon ein ziemliches Brett, haben die vier Niederländer hier eine der besten Death Metal-Scheiben der letzten Jahre veröffentlicht. Die kleinen Fehler von La Muerte, wie beispielsweise der zu plastische Sound, wurden hier verbessert, dazu spielt Ed Warby hier endlich wieder Blastbeats in hoher Dosis, dass es eine Freude ist. So erinnert Rise to Ruin dann auch des öfteren an False.
Im Laufe des Albums wechseln sich immer wieder härtere Parts mit viel Geblasterei mit zähflüssigeren, teilweise auch sehr ruhigen und melodiösen Parts ab, was die Platte sehr abwechslungsreich macht. Ein weiterer Pluspunkt sind die zur Genüge bekannten Fähigkeiten der Instrumentalfraktion: Ed Warby ist ein exzellenter Drummer, Boudewijn Bonebakker und Frank Harthoorn sehr fähige Gitarristen. Über allem thront Jan-Chris de Koeijers unverwechselbarer Gesang, der Gorefest noch eigenständiger macht. Neben diesen technischen Fähigkeiten sind hier aber auch gute Songwriter am Werk, die sich nicht dazu verleiten lassen, permanent zu frickeln, sondern durchaus in der Lage sind, sich auch mal etwas zurückzunehmen. Hervorzuhebende Songs sind der aggressive Opener Revolt, auf dem Jan-Chris besonders gut singt (insgesamt liefert er auf diesem Album mMn die Gesangsleistung seines Lebens ab), der groovende Titeltrack, das ebenfalls groovende A Grim Charade und schliesslich der vielsagende Schlusstrack The End of It All, in dem eine Mischung aus langsamen und sehr schnellen Riffs inklusive Blast geboten wird und der eine sehr finstere Atmosphäre verbreitet. So finster, dass man sich (natürlich auch angesichts des Titels) fragt, ob die Herren nicht damals schon wussten, dass sie sich wieder auflösen würden. Auf der limitierten Version gibt es zwei zusätzliche Songs, die allerdings gegenüber dem Rest etwas abfallen.
Ob Rise to Ruin jetzt besser als False ist, kann man schwer sagen. Jedenfalls muss die Platte sich hinter dem Referenzwerk keinesfalls verstecken und ist von den beiden Alben nach der Reunion klar das bessere. Umso tauriger ist es, dass Gorefest sich schon wieder aufgelöst haben, vielleicht lag es daran, dass sie nie die Aufmerksamkeit bekamen, die ihnen eigentich zugestanden hätte. Andererseits soll man ja immer aufhören, wenn es am schönsten ist, und so haben sich Gorefest das erspart, was viele neu formierte Bands dieser Tage sich selbst und ihren Fans so zumuten.
http://www.youtube.com/watch?v=FUHH3mNfHhs
http://www.youtube.com/watch?v=naMy3g1ccZA
http://www.youtube.com/watch?v=TajX7vIst14
http://www.youtube.com/watch?v=Lc079AgwBhQ&feature=related
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Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.