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Behemoth – Demigod
VÖ: 2004
v,g: Adam Michał „Nergal“ Darski
g: Patryk Dominik „Seth“ Sztyber
b: Tomasz „Orion“ Wróblewski
d: Zbigniew Robert „Inferno“ Promiński
Behemot wurden Anfang der 90er Jahre von Adam Darski, alias Nergal, im zarten Alter von 14 Jahren gegründet. Polen war damals im Vergleich zum Rest der Welt wie alle Ostblock-Staaten ein musikalisches Entwicklungsland; Rock und Metal waren nicht nur die Musik des ehemaligen Klassenfeindes, sondern hatten in Polen immer auch unter dem besonders starken Einfluss der katholischen Kirche auf die öffentliche Meinung zu kämpfen. Auch heute haben es bekennende Metaller schwer in unserem östlichen Nachbarland, Anfang der 90er Jahre war öffentliches Auftreten als Metalhead mitunter sogar gefährlich für die körperliche Unversertheit. Trotzdem, oder vielleicht grade wegen dieser Schwierigkeiten, entstand in Polen eine äußerst lebendige und kreative Underground-Szene; der Erfolg von Bands wie Vader, Decapitated und eben auch Behemoth ist vor allem dieser Grundlage geschuldet.
Zu Beginn ihrer Karriere waren Klein-Nergal und seine Mitstreiter inhaltlich vor allem von der zweiten Black Metal-Welle aus Skandinavien beeinflusst, wenngleich musikalisch eher Bands wie Bathory, Samael oder Celtic Frost Pate standen. Aus dieser Schaffensperiode ist insbesondere das Demo „From the Pagan Vastlands“ als herausragend zu nennen. Behemoth verfolgten den hier eingeschlagenen Weg des traditionellen, mit heidnischen Inhalten versehenen, Black Metals bei und konnten mit den ersten beiden Alben „Sventevith (Storming Near the Baltic)“ und „Grom“ bei zahlreichen am Underground interessierten Metal-Fans aber auch in politisch einschlägig belasteten Kreisen Punkte sammeln. Der musikalische und inhaltliche Bruch mit der orthodoxen BM-Szene ihrer Heimat erfolgt mit dem dritten Studioalbum „Pandemonic Incantations“, auf dem die Band erstmals mit progressiven Death Metal-Elementen arbeitet. Den Weg in den technischen, von Morbid Angel und Death geprägten, Death Metal wird nach diversen Line-up-Wechseln konsequent fortgesetzt und findet ihre vorläufige Krönung im 2004er Album „Demigod“: Technisch perfekt, mit absoluter Präszision und fast schon schockierender Brutalität donnern die Danziger dem geneigten Hörer 10 ausgefeilte und perfekt arrangierte Death Metal-Hassbatzen in pechschwarzem Stahlmantel entgegen. Songs wie „Demigod“, „Conquer All“ oder der Überhit der Platte „Slaves shall Serve“ gehören mit zum Besten, was während der 2000er Jahre im Extrem-Metal veröffentlicht wurde. Einen wichtigen Anteil am Erfolg von „Demigod“ hat die Zusammenarbeit mit Karl Sanders von Nile, der Behemoth nicht nur stilistisch, sondern mit dem Aufgriff von Themen der ägyptischen Mythologie auch inhaltlich neue Wege weist. Zudem erspielen sich Behemoth den Ruf eine hervorragende und authentische Live-Band zu sein; manchen eingefleischten Death Metaller stößt das aus Corpsepaint, Fantasie-Rüstungen und blasphemischen Texten stammende Black Metal-Erbe der Polen zwar ab, im Vergleich zu so mancher TechDeath-Frickelcombo versprühen Behemoth aber echten Rock´n´Roll-Spirit.
http://www.youtube.com/watch?v=JsXQvy2_Wno
http://www.youtube.com/watch?v=6c_4fRJph7s&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=Oey85FGHOHc
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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler