Re: Eddies Plattenkiste: Millenium

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denn-o

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Nile – In Their Darkened Shrines (2002)

Nile sollten den meisten hier wohl bekannt sein. Die 1993 gegründete Band war nicht nur wegen ihrer speziellen Ägypter-Thematik auffällig, auch ihr sehr technischer und brutaler Death Metal (die letzten beiden Fehltritte mal ausgenommen) konnte immer überzeugen. Hier widme ich mich ihrem Magnum Opus „In Their Darkened Shrines“ aus dem Jahr 2002. Das Cover sagt eigentlich schon alles: hier regiert das alte Ägypten und eine pechschwarze, böse Atmosphäre. Im Gegensatz zu ihrem neuen Werk wird hier nicht nur technischer Death Metal auf höchstem Niveau geboten, sondern eben auch eine superbe Atmosphäre. Besser haben sie das alte Ägypten nie auf Platte eingefangen und das werden sie auch nicht mehr tun. Den Anfang machen „The Blessed Dead“ und „Execration Text“, zwei richtige Granaten vor Osiris. „Sarcophagus“ lässt es dann etwas doomiger angehen, während Nile mit „Kheftiu Asar Butchiu“ das Tempo wieder anziehen. Bis dahin ist das Album wirklich gut, aber der Höhepunkt kommt mit dem nächsten Lied: „Unas Slayer of The Gods“. Mit einem von Candlemass geborgten Intro (steht auch in den Credits :haha:) geht dieses Monster los und bietet eine Atmosphäre, die einen erschlägt. Unglaublich. Immer wieder fallen auch die Vocals auf, einmal die extrem tiefen Growls von Karl Sanders im Kontrast zu denen der Anderen. „Churning The Maelstrom“ und „Wind of Horus“ packen nochmal den Knüppel aus, während „I Whisper In The Ear of the Dead“ total atmosphärisch gehalten ist. Sehr außergewöhnliches Lied. Es ist einfach bemerkenswert, wie Nile es schaffen, diese durch und durch ägyptische Atmosphäre zu schaffen, ohne sich einem mit sonderlich vielen ägyptisch klingenden Samples oder Instrumentals aufzudrängen. Großartig. Zum Abschluss gibt es den Vierteiler „In Their Darkened Shrines“. Der Beginnt mit dem mächtigen „Hall of Saurian Entombment“, das sich anhört wie ein Lied, zu dem die Armeen des Pharao marschieren… genial. Mit Teil 2 und 3 („Invocation to Seditious Heresy“ und „Destruction of The Temple of The Enemies Of Ra“) gibt’s dann wieder Metal. Das abschließende „Ruins“ ist wieder ein Instrumental.

Was bleibt zum abschluss zu diesem Meisterwerk zu sagen? Wer auf atmosphärischen, technischen oder brutalen Death Metal steht: KAUFEN! Und auch wer bisher nur etwas anderes von Nile kennt und sich dafür eher nicht begeistern kann, sollte sich dieses Album anhören. Es lohnt sich.