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Celtic Frost – Monotheist
VÖ: 2006
v,g: Thomas Gabriel „Warrior“ Fischer
b: Martin Eric Ain
d: Franco Sesa
Über die Bedeutung der Schweizer Formation Celtic Frost für die Entwicklung des extremen Metal, insbesondere von Death- und Black Metal muss hier nichts mehr gesagt werden. Es reicht die Feststellung, dass die Metalwelt ohne das Schaffen von Tom Warrior und Co. in den 80er Jahren heute eine andere wäre; wahrscheinlich würde man Männer in Fellslips und Spandexhosen immer noch für „hart“ halten. Als Celtic Frost Anfang 2006 die Reunion offiziell verkündeten und gleichzeitig bekannt gaben, ein neues Studioalbum zu veröffentlichen, platzte diese Nachricht wie eine Bombe in die von Keyboard-BM und Dudel-Death dominierte Metalwelt. Die Altmeister der schwarzen Tonkunst schickten sich an, die Maßstäbe für bösartige Musik neu zu definieren. Tom Fischer, Martin Ain und der neue Drummer Franco Sesa hatten jahrelang an „Monotheist“ gefeilt und gearbeitet, ehe die Platte im Mai 2006 schließlich in den Läden stand: Celtic Frost entführen den Hörer auf Monotheist in eine düstere, faszinierend bösartige Klangwelt, geprägt von doomigen Gitarrenriffs, avantgardistischen Ausflügen in die Welt von Gothic, Dark Ambient und World-Music, um dann wieder mit fiesem Gekeuche und eiskalt sägenden Metalriffs in tiefste Black Metal-Gefilde abzutauchen. „Monotheist“ ist verstörend schön und beklemmend, angsteinflößend und trotzdem voller Wärme und Leidenschaft. Es ist beinahe unmöglich hier einzelne Anspieltipps zu nennen, denn die Platte funktioniert am besten als Gesamtkunstwerk und – auch dass sei klar gesagt – erschließt sich auch nach mehrmaligem Hören nicht in all ihren Facetten. Herausheben will ich dennoch das relativ traditionell gehaltene “ Domain Of Decay“, das verhältnismäßig eingängige „Ground“, die experimentelle Trilogie „Triptych-Totengott“ und den Hassbatzen „Ain Elohim“. „Monotheist“ hinterließ in der musikalisch gebildeten Metalszene und der Fachpresse eine Spur der Sprachlosigkeit, die vor allem von der Bewunderung für dieses Meisterwerk verursacht wurde. Nach der unrühmlichen Auflösung und dem völlig gescheiterten Fischer-Alleingang „Cold Lake“ hatte niemand mehr erwartet, dass die Schweizer Szene-Institution das schwarze Feuer noch einmal in dieser Intensität würde entfachen können. Leider brannte die Flamme nur kurz, denn bereits 2008, knapp zwei Jahre nach der VÖ von „Monotheist“ brach die Band wieder auseinander. Die schmutzige Wäsche, die mit dem Split einherging wird derzeit in diversen Zeitschriften und Foren mit zahlreichen Fremdschäm-Einlassungen der beteiligten Bandmitglieder ausgiebig gewaschen. Ein unwürdiges Ende für eine der einflussreichsten Metalbands der Welt.
http://www.youtube.com/watch?v=9xP_KFgZBQw
http://www.youtube.com/watch?v=dW6RXTjm4iA&feature=fvst
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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler