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SaroMich kotzt es an, dass dieser anerzogene Liberalismus, der die letzten 20 Jahre in unseren Breitengraden immer mehr die Oberhand gewonnen hat und nichts weiter als ein Sammelbecken für Arschkriecher, Ja-Sager und Mitläufer geworden ist, nun auch in meiner großen Leidenschaft Einzug hält – meine Musik.
Sätze wie „man muss auch mal über den Tellerrand schauen“ sehe ich inzwischen auf einer Stufe mit Sprüchen der Marke „die nehmen uns die Arbeit weg“, weil sie die letzten Jahre vielfach von irgendwelchen Talk-Show-Quatschköppen aufs Übelste vergewaltigt und somit all ihrer ursprünglichen Aussagekraft beraubt wurden. Ich bin in einigen Belangen auch sehr tolerant und liberal, wie man hier ja auch schon verfolgen konnte, aber das bin ich, weil ich es will und für richtig halte und nicht, weil ich angst habe, dass meine Nachbarin mich sonst nicht mehr lieb hat.
[…] Vielmehr gehen mir diese Leute auf’n Sack, die -und das unterstelle ich denen ohne rot zu werden-, ohne eigene Motivation mit x-beliebigen Floskeln um sich werfen, weil es ja nun mal der Etikette entspricht/“in“ ist.
Ah, na, sieh an, wieder die beliebte Marxistenmethode. Auf welcher Grundlage unterstellst du den open-minded Musikhörern denn, ohne eigene Motivation mit x-beliebigen Floskeln um sich zu werfen? Wem unterstellst du das überhaupt? Es müssten ja keine Namen genannt werden, aber zumindest eine halbwegs konkrete Vorstellung, wer sich davon jetzt überhaupt angesprochen fühlen soll und woran man diese Leute erkennen kann, wäre schon nett. Und unter welchen Bedingungen wärst du bereit zu glauben, dass hinter der Aufgeschlossenheit einer Person mal keine verborgenen und unsympathischen Motive stecken?
Ich könnte keine konkrete Situation aus der Vergangenheit nennen, aber ich bin mir sicher, schon mal Leute wegen ihrer Engstirnigkeit mit meiner Streitsucht genervt zu haben (tut mir Leid). Ich verurteile diese Leute nicht (zumindest nicht solange die Engstirnigkeit mit anderen, wesentlich abstoßenderen Eigenschaften kombiniert wird). Ich verstehe sie bloß nicht. Für mich als Menschen, in dessen Leben Musikkonsum möglicherweise die größte Rolle einnimmt, ist Aufgeschlossenheit vollkommen logisch. Wie kommt man überhaupt auf die Idee, man habe genug entdeckt? Was bringt einen dazu, die Suche nach dem magischen Eindruck von etwas vollkommen Fremdem und Neuen aufzugeben und nur noch die einzelnen Kieselsteie in seiner altbekannten Straße abzuzählen?
MolochPersönliche Vorlieben natürlich aussen vor, wie schon erwähnt muss man sich ja nicht mit allem unbedingt beschäftigen. Kann man aber.^^
Und solange man sich immer der eigenen Inkompetenz bewusst ist, ist alles in Ordnung und es kommen keine neuen Kerben ins Beißholz.
abrakadabraaber natürlich weiß er das – er ist ja schließlich experte in cyber-szene sozialforschung.
alleine um sein aussage, dass „gut 98 prozent“ (was ich als mehr als 98% interpretiere, ansonsten wäre das ergebnis viel extremer) der cyberszene (als solche bezeichne ich diese neon-knicklicht-leute) aus vollidioten bestünden, zu rechtfertigen müsste er mindestens 100 leute aus der szene kennen, und sie müssten ALLE vollidioten sein. wenn es auch nur ein einziger nicht wäre, müsste er schon wesentlich mehr kennen (und zwar gut genug, um das einzuschätzen) um seine aussage halbwegs zu rechtfertigen (ca. 190, sofern ich mich nicht verrechnet habe). es ist offensichtlich, dass seine stichprobe viel kleiner ist als das.ich will mich jetzt nicht an der genauen zahl die er genannt hat aufhängen, aber es ist einfach wieder einmal ein beispiel für die achtlosigkeit mit der er seine aussagen raushaut. wenn ich schätzen müsste, dann würde ich sogar sagen dass der großteil der „cybers“ das einfach nur zum spaß macht, und ansonsten ein ganz normales leben führt. keine sozialversager, keine sonderschüler, kein abschaum – und ich kann das nachvollziehen. es macht schließlich einen heidenspaß, deswegen gehe ich auch selbst ab und zu auf solche veranstaltungen (allerdings ohne bunte blinklichter).
Im übrigen würde ich jede wette darauf eingehen, dass der jungfrauenanteil in der bm-szene wesentlich höher ist als der in der cyberszene (was ich aber nicht unbedingt als negatives kriterium ansehen würde).
Es ist natürlich allgemein bekannt, dass man den alten Spinner in vielerlei Punkten nicht annähernd ernstzunehmen braucht, auch und vor allem bei der aktuellen Goth-Szene und Prozentangaben, aber bei dir läuft wahrscheinlich nur nichts Gutes im Fernsehen.
Gott, was tue ich hier überhaupt noch. Depeche Mode öde finden geht natürlich nicht. „Violator“ ist ein Meisterwerk aus obsessiv durchgezogener Fehlerlosigkeit und elegant pervertiertem Sexdrive und und „Sound of Faith and Devotion“ ein noch viel größeres Meisterwerk des dekadenten gegen-die-Wand-Fahrens von allem, was die Band bis dahin erreicht hat.
@xtoolx: „wieder raus“? Wieso warst du denn überhaupt drin, wenn ich fragen darf? ^^
@daray: Kann ich schon eher nachvollziehen. Dennoch bleibt noch ein Rest der Frage, ob sich die Porzellanfroschsammler nicht doch an ihren ersten Porzellanfrosch erinnern, oder an den Moment, als sie erkannt haben, wie großartig Porzellanfrösche eigentlich sind. Solche Momente gibt es nur am Anfang von etwas.
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trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]