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MoshzwerginEs geht hier nicht darum, jemanden zu gängeln. Mittlerweile ist es allerdings so weit, dass Menschen extra nicht arbeiten gehen, weil sie vom Staat genausoviel Geld oder in ihren Augen genügend Geld bekommen, um zu leben.
Wir sind ein Sozialstaat und unter diesem Begriff verstehe ich, dass jeder jeden unterstützt und nicht nur die arbeitende Bevölkerung die nichtarbeitende Bevölkerung.
Dass wieder mehr Stellen geschaffen werden müssen, ist klar. Dennoch, die Problematik der Einstellung vieler HartzIV-Empfänger gegenüber Arbeit kann man einfach nicht mehr länger ignorieren. Meine Mutter reißt sich seit fast 40 Jahren den Arsch auf – abgesehen von 1-jähriger Mutterschaftspause und halbjähriger Arbeitslosigkeit – und hat keinen Plasma-Fernseher, hat seit mehreren Jahren keinen Urlaub mehr gemacht und kann sich auch kein Auto leisten.
Weißt du, ich sage nicht, dass ALLE das Geld, was sie bekommen, falsch anlegen. Es war aber doch schon in der Schule so: Wenn einer Scheiße gebaut hat, muss die ganze Klasse dran glauben. Und da wir zuviele Schmarotzer in diesem Land haben, muss einfach eine Änderung her.
Und, kann sich ein Hartz IV-ler Auto, Urlaub und Plasmaglotze leisten? Das doch mal wieder der vollkommen falsche Ansatz, nicht der Hartz IV Satz ist zu hoch, sondern der Lohn einfach zu niedrig. Den Umstand daß es sich unter Umständen gar nicht lohnt arbeiten zu gehen, hat doch nicht der Arbeitslose zu vertreten. Wieso sollte man sich in der Niedriglohntretmühle ausbeuten lassen? Mal ganz ehrlich, ich würde da auch keinen Finger krumm machen wenn es sich vermeiden ließe… Es ist einfach kein Anreiz zu arbeiten da, wenn man dabei nicht mehr in der Tasche hat, Stichwort Lohnabstandsgebot. Nur löst man dieses Problem nicht durch Absenken der Sozialleistungen (die ja kaum mehr abzusenken sind), vor allem da Hartz IV ja unter anderem mitursächlich für die Lohnentwicklung der letzten Jahre ist. Wer den Arbeitslosen durch niedrige Hilfeleistungen und direkten Zwang dazu zwingt, jede angebotene Arbeit anzunehmen darf sich über sinkende Löhne nicht wundern, den der ArbeitsMARKT ist wie der Name vermuten läßt eben ein Markt wie jeder andere und dem Gesetz von Angebot und Nachfrage unterworfen. Man könnte sogar sagen, Deine Mama hat so wenig Kohle weil Leute wie Du so neidisch spät-römisch-dekadenten Arbeitslosen sind und ihm nichtmal seine paar Euro gönnen.
Aber mal zurück zur Frage, was für Arbeiten sollen daß denn sein?
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Stay true, stay metal, Ingrid
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