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Du hast im Hinblick auf die künstlerische und erfüllende Seite vollkommen recht. Dazu muss man aber aufhören „konkurrenzfähig“ sein zu wollen und das ist mitunter ein harter, schmerzhafter Abschied von einstigen Lebensträumen. Viele Musiker bzw. generell Leute mit aussergewöhnlichen Talenten kompensieren über das was sie machen ihre Schwächen und ihr Versagen in anderen Bereichen des Lebens. Da geht es auch nicht mehr um Spaß, sondern um Perfektion. Man würde es einfach nicht ertragen die Band zu hören, wie sie tatsächlich klingt. Die Ungenauigkeiten, der weiche natürliche und scheppernde Klang des Schlagzeugs, die Schwankungen des Gesangs, das zur Bassdrum asynchrone Spiel des Bassisten. Das ist bei Amateuren und bei Profis teilweise so. Bei den Amateuren werden Drums programmiert bzw. spielt der Bandleader alles selbst ein um die Kontrolle zu bewahren. Bei den Profis werden schlechte Musiker bei Aufnahmen einfach durch Session-Musiker ersetzt. Teilweise heimlich gegen deren Willen.
Wenn man sich den Werdegang von Metallica ansieht, kann man dort die gleichen Muster erkennen. Nach dem Tod Burtons wurde aus gesunden Ambitionen krankhafter Perfektionswahn. Auf Justice und dem Black Album ist so viel übertriebener Ehrgeiz, dass vollkommen klar war, dass irgendwann alles zusammenfallen musste. Orientierungsloser Blues-Rock, ein Cover Album, ein Klassik-Experiment – Stress, Streit, Alkohol – Ende. Heutzutage ist es der Band nur noch möglich weiterzuexisitieren, weil sie die Perfektion zu Grabe getragen haben.
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