Home › Foren › Live › Live-Termine › Festivals › Metalfest Germany 27.05. – 29.05.2011 › Re: Metalfest Germany 27.05. – 29.05.2011
So, hier wie versprochen mal mein Eindruck vom Festival.
Bereits Donnerstag angekommen durfte ich mich erstmal tierisch über die Unfähigkeit der Securitys am Einlass aufregen, die die Autofahrer fast ohne Kontrolle durchgewunken haben während bei uns Fußgängern alles bis aufs gründlichste durchwühlt wurde.
Freitag dann sofort wieder über Securitys beschwert – 45 Minuten am Einlass stehen ist doch etwas zuviel. Auch wenn ich keine 2 Minuten stand – aber man muss sich ja auch nicht hinten anstellen. Die erste gesehene Band war dann Purgatory. Wäre mir im Zelt lieber gewesen, haben aber dennoch gut Stimmung gemacht. Freu mich auf ein kleines Clubkonzert. Danach rüber ins Zelt, um mir mal eine der Newcomerbands anzusehen. Leider war der Name auch Programm: Painful standen auf der Bühne. Mit ihrer Mischung aus Black und Death Metal (zumindest klang es bei dem Sound so) konnten sie bei mir nicht wirklich auf Gegenliebe stoßen – was wohl auch am Sänger lag.
Danach nahm ich erstmal wieder Abstand von der Bühne, wodurch erst 4 Stunden später mit Destruction der nächste Act anstand. Durchaus ein solider Auftritt, aber der letzte Funke hat gefehlt. Auch hier hoffe ich auf einen Clubgig, vielleicht überzeugen sie mich da ja eher. Möglicherweise lag es aber auch einfach daran, dass ich mental schon bei den darauffolgenden Primordial war. Ein klasse Auftritt, auch wenn ich „As Rome burns“ und „Mouth of Judas“ vermisst habe. Hinzu kommt, dass es einfach zu hell war – sonst hätte der Auftritt in den Festival-Top5 landen können. Doch dazu später mehr.
Im Anschluss daran ging es erneut rüber ins Zelt, um auf Alcest zu warten. Währenddessen spielten Andras, welche nicht schlecht waren, allerdings auch keine wahnsinnige Neuentdeckung werden konnten. Danach stieg die Anspannung. Würden Alcest live überzeugen können oder würden sie mich eher langweilen? Die Antwort war schnell gefunden. Einen solch intensiven und mitreißenden Auftritt hatte ich auf emotionaler Ebene zuvor nicht erlebt. Die knapp 40 Minuten waren geprägt von fast durchgängiger Gänsehaut, selbst 10 Minuten danach war ich immernoch total fasziniert. Der beste Auftritt des Festivals, ohne Frage.
Da ich sie früher sehr gern gehört hab, sah ich mir später am Abend selbstverständlich noch Amon Amarth an. Tolle Bühnenshow, die mir bekannten Songs kamen auch gut rüber – allerdings hat das letzte Stück gefehlt, was einen Spitzenauftritt ausmacht. Deshalb bin ich nach ungefähr der Hälfte rüber ins Zelt, wo gerade Darkened Nocturn Slaughtercult spielten. Ich bin zwar Fan von Black Metal, aber der Sound ging mir einfach sowas von auf die Nüsse. Unerträglich laute Snare, welche neben Gesang stellenweise das Einzige war, was man hören konnte. Da war der Sound bei Entombed eine Wohltat, auch wenn er nicht perfekt war. Das Set aus den zwei ersten Alben kannte keine Schwachstelle und so rasten Entombed von einem Hit zum nächsten. Großartig! Die anschließende Party am Zelt war bis früh um 5 klasse, auch wenn Novo geweckt wurde. :haha:
Samstag wurde es bandtechnisch etwas ruhiger angegangen. So waren Tankard die erste Band, die von mir gesehen wurde – und ich wurde nicht enttäuscht. Pure Party vor der Bühne, Stimmung bis zum Ende. Super Auftritt, da brauch ich langsam mal was. Danach spielten Hell, auf die ich mich ungemein gefreut hatte. Leider wurde ich enttäuscht, live können sie keineswegs mit den Demos und dem Album mithalten. Schade, schade.
Später ging es dann wieder ins Zelt, da dort Vanderbuyst auftreten sollten. Nachdem ich sie bereits vor 5 Wochen auf dem RDD sah wusste ich, dass ich sie mir auch hier angucken musste. Und von Anfang bis Ende machte das holländische Powertrio um Verbuyst mehr Stimmung als fast alles bisher gesehene. Allein für die Gitarrenarbeit hat es sich gelohnt. Auch hier wirds Zeit, dass ich mir das Album kaufe. Daraufhin musste die Stimmung schlagartig kippen, da nun Todtgelichter auf dem Programm standen. Die komplett in weiß gekleidete und gepuderte Band mag zwar seltsam erscheinen, legte aber einen klasse Auftritt hin. Auch wenn die Setlist mit PhobosDeimos und Moloch für mich die zwei stärksten Songs der aktuellen Scheibe ausließ. Würd ich mir sofort wieder anschauen. Besonders begeistert war ich davon, dass die Sängerin live haargenau so klingt wie auf Platte. Nach den Hamburger Jungs (und Mädel) standen für mich dann nur noch Saxon an, welche durchaus überzeugen konnten. Ich war sehr angetan von dem Auftritt, allerdings war es auch eindeutig zu spät für mich nach der vorherigen Nacht. :haha:
Den letzten Tag find ich sehr entspannt an, da im Prinzip nur eine Band auf der Must See-Liste stand. So kam es, dass ich erst gegen 19Uhr aufs Gelände ging, um mir Helrunar anzusehen. Auf Platte durchaus nicht schlecht, fand ich es live einfach nur mies. Die Atmosphäre der Alben kam überhaupt nicht auf, was möglicherweise auch an der nicht vorhandenen Dunkelheit gelegen haben könnte. Dafür stimmte bei den nachfolgenden Krisiun alles. Ich kannte nichts von ihnen im Vorfeld, aber sie haben absolut alles abgerissen. Perfekte Vorbereitung auf Watain, welche den Abschluss des Festivals bilden sollten. Und was für einen! Auch wenn Stellarvore, Wolves Curse und Waters of Ain gefehlt haben war es ein absolut geiler Auftritt. Bisher der beste, den ich von ihnen miterleben durfte – hätte ruhig noch länger gehen dürfen.
So, dann mal noch was allgemeines:
+Unsere direkten Zeltnachbarn aus Speyer und die Gummersbacher weiter hinten mit ihrem Doppelkorn-WickBlaugemisch
+Das Wetter
+Das Forentreffen
-Eine Stunde anstehen am Penny-Pfandautomaten (Samstag)
-Die Größe des Forentreffens
-Die Essenspreise auf dem Gelände
-riesen Steine vor der Bühne
-Audrey als Ansagerin
-Einlasssituation
-kaum vernünftige Merchstände, dafür aber viel zu viel Schnulli wie Ketten oder Trinkhörner
Zu den beim FT getroffenen Leuten:
Minosys erschien mir ein wenig ruhig, taute aber relativ schnell auf. Auf alle Fälle sympathisch.
Curry King war ebenfalls sehr sympathisch, auch wenn er nicht allzu lange da war.
Fryda war sowas wie die stille Zuhörerin, als sie bei uns im Camp saß. Im Gegensatz zum Ft selbst hat sie da gar nix mehr gesagt. :haha: Hat aber auch einen ziemlich guten Eindruck bei mir hinterlassen.
Vielleicht sieht man sich nochmal irgendwo auf nem Festival, würde mich jedenfalls sehr drüber freuen mit dem einen oder anderen etwas mehr Kontakt zu haben. 🙂
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trikerganz klar Mr. BLACKMORE. Kenne keinen anderen, mit einem dermaßen gefühlvollen Stiel.Musiksammlung RYM